Goldreserven Deutscher Goldschatz im Reisefieber

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Wie viel Gold lagert genau in den Metropolen?

Die bekanntesten Goldmünzen
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Die Frage, wie viel Gold denn genau in New York, London und Paris lagert, um es dort gegebenenfalls in gängige Reservewährungen eintauschen zu können, blockte die Bundesbank bis zuletzt ab. Dazu könne man „aus grundsätzlichen Erwägungen keine näheren Angaben machen“.

In dem Bericht des Bundesrechnungshofs, der am vergangenen Montag an den Haushaltsausschuss ging, ließ die Bundesbank noch zahlreiche Stellen mit Bezug auf Vereinbarungen der Bundesbank mit ausländischen Notenbanken und den Umfang der bei diesen Notenbanken gelagerten Goldbestände schwärzen. Eine tabellarische Aufstellung über die Verteilung der Goldbestände zum 31. Dezember 2011 ist komplett unkenntlich gemacht.

Doch es ließ sich trotzdem einiges zusammenpuzzeln aus dem Bericht und den Passagen, die nicht geschwärzt sind. Die Geheimniskrämerei bezieht sich vor allem auf die Lagerstätten in New York und Paris, weniger auf jene in London.

Null Übernachtgebühr

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Bundesbank ihren Bestand in London bereits 2000 und 2001 von vormals 1440 auf 500 Tonnen reduziert hat – um Lagerkosten zu sparen. Während die Bundesbank für die Verwahrung in New York und Paris nichts bezahlen muss, verlangt die Bank of England 0,035 Pfund Sterling pro Barren und Nacht. Auch die jährlichen Verkäufe an das Bundesfinanzministerium zur Prägung von Goldmünzen wickelt die Bundesbank seit 2007 über London ab.

Deshalb hat sich der Bestand dort weiter reduziert. Ende 2010 lagerten 36 396 Barren in London. Da es sich überwiegend um Standardbarren zu 400 Unzen (12,44 Kilogramm) handelt, wären das rund 450 Tonnen oder gut 13 Prozent der deutschen Goldreserven.

Mit der Repatriierungsaktion aus London füllte die Bundesbank ganz lautlos und diskret die Tresorräume in der Frankfurter Zentrale. Dokumentiert und inventarisiert lagern dort inzwischen 82 857 Barren, deren Feingoldgehalt derzeit in einer Stichprobe analysiert wird. Unterstellt man auch hier Standardbarrenformat, dann lagerten etwa 1030 Tonnen oder gut 30 Prozent vom Goldschatz in Deutschland. Vor über zehn Jahren waren es zeitweise weniger als fünf Prozent.

Dass am Standort Mainz, wie in der Vergangenheit oft zu hören war, ebenfalls Goldbestände der Bundesbank lagern, wird im insgesamt recht ausführlichen Rechnungshofbericht unter Punkt 3.1 „Eigenverwahrung in Deutschland“ mit keiner Silbe erwähnt.

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