Goldreserven Wo die Bundesbank ihr Gold versteckt

Die Bundesbank schafft Transparenz und legt offen, wo und wie viele Goldbarren sie besitzt. Zum ersten Mal veröffentlichte sie eine detaillierte Inventarliste.

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Goldbarren der Deutschen Bundesbank in Frankfurt. Quelle: dpa

Wie viel Gold besitzt die Bundesbank wirklich? Wo lagert es? Und hat sie im Ernstfall überhaupt Zugriff darauf? Diese Fragen blieben in den vergangenen Jahren unbeantwortet. Doch je weiter die Finanzkrise fortschreitet, desto wichtiger schien das Schicksal des deutschen Goldschatzes zu werden, der laut Bundesbank immerhin der zweitgrößte der Welt sein soll. 2012 forderte sogar der Bundesrechnungshof mehr Aufklärung darüber, wo welche Bestände lagern.

Nun schafft die Bundesbank Transparenz: Der größte Teil der deutschen Goldreserven wird immer noch in den Tresoren im Ausland gelagert. Mehr als 115.400 Barren, das entspricht 43 Prozent des Goldschatzes, lagerten Ende vergangenen Jahres in den Kellern der New Yorker Filiale der US-Notenbank Fed, wie die Bundesbank am Mittwoch mitteilte. In ihrer Zentrale in Frankfurt am Main befanden sich 35 Prozent der Bestände - der Rest in Paris und in London. Die Bundesbank hatte angekündigt, ab 2020 die Hälfte ihres Goldes in ihren eigenen Tresoren zu lagern. Dazu sollen in einzelnen Schritten 300 Tonnen Gold aus New York und 374 Tonnen Gold aus Paris nach Frankfurt transportiert werden. Die Lagerstätte bei der Banque de France soll ganz aufgelöst werden.

Die Bundesbank veröffentlichte zudem erstmals eine detaillierte Inventarliste über den Goldbarren-Besitz, die künftig einmal in Jahr aktualisiert werden soll. Demnach besitzt Deutschland mit annähernd 3400 Tonnen des Edelmetalls nach den USA den zweitgrößten Goldschatz der Welt. Die Bestände wurden sukzessive ab 1951 aufgebaut, als in den Wirtschaftswunderjahren Deutschland begann, zunehmende Leistungsbilanzüberschüsse zu erwirtschaften. Die von der Bundesbank verwalteten Goldbestände stellen zwei Drittel der deutschen Währungsreserven dar.

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