Hendrik Leber "In der Solarbranche wird es einen Schub geben"

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"8.000 Punkte ist ein Niveau, auf dem ich mich wohlfühle"

Konzentrieren Sie sich bei Ihrer Auswahl denn auch auf bestimmte Regionen oder Staaten?

Europa und Nordamerika sind momentan unsere Lieblingsregionen. Ein bisschen machen wir in Japan, fast nichts in China und wenig in Korea. Ich glaube, Europa wird unterschätzt. Amerikaner trauen den Europäern nichts mehr zu. Aber die Firmen in Europa sind gut, nicht nur in Deutschland, sondern selbst in Spanien oder Griechenland. An der New Yorker U-Bahn-Erneuerung,einem Acht-Milliarden-Dollar-Projekt, hat die spanische ACS einen wesentlichen Auftragsanteil. Die griechische Folli Follie betreibt Luxusläden in China. Es gibt also an vielen Stellen sehr wettbewerbsfähige Firmen in Europa. Denken Sie an die Ericsson, die die LTE-Mobilfunk-Masten weltweit aufstellt. Da gibt es gar keinen amerikanischen Anbieter. In den USA investieren wir gern, weil Amerika die Heimat vieler Weltmarktführer ist. Wenn eine Marke global ist, ist sie meist amerikanisch. McDonald‘s zum Beispiel, oder Pizza Hut – von den Italienern erfunden, von den Amerikaner globalisiert. Von Asien halten wir uns hingegen eher fern - speziell von China, weil es dort so viele Bilanzbetrügereien gab und die Unternehmensführung weiterhin schlecht ist. In Japan bessert sich die Lage. Lange waren die japanischen Aktien zwar billig, aber die Unternehmen wenig profitabel. Doch es gibt immer mehr Firmen, deren Eigenkapitalrenditen oberhalb von zehn Prozent liegen. Zudem wird Japan durch den schwachen Yen sehr wettbewerbsfähig. In Japan würden wir gerne mehr machen.

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Muss man denn in Japan nicht so wie in den USA und Europa befürchten, dass irgendwann die Notenbanken den Geldhahn zudrehen und dann auch die Kurse wieder purzeln?

Das Gelddrucken hat auf die von uns ausgesuchten Unternehmen eigentlich keinen großen Effekt. Die konnten sich schon immer billig refinanzieren.

Hat sich Ihre Prognose für den Aktienmarkt in den vergangenen Wochen geändert?

Alle vier Wochen ändert sich die Stimmung, aber ich bleibe bei meinem Bild. Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir im Jahresverlauf über die 8.000 steigen werden. Einfach, weil wir die Krisen eine nach der anderen abhaken. 8.000 Punkte halte ich zudem für eine faire Bewertung. Das wäre ein absolut ausgeglichenes Niveau, auf dem ich mich wohlfühle. Von da aus können wir jedes Jahr ohne Aufregung sechs bis acht Prozent zulegen, das wäre ideal.

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