Immobilien in der EU Wo sich Häuser und Wohnungen in Europa am stärksten verteuerten

Von Ungarn bis Estland: Wohnimmobilien werden in vielen EU-Ländern immer teurer. Ein Vergleich zeigt: Mancherorts ist die Entwicklung noch deutlicher als in Deutschland. Die zuletzt stärksten Anstiege im Überblick.

Die Preise für Häuser und Wohnungen in der EU steigen seit 2010 stark an. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Eurostat. Das Statistikamt der Europäischen Union vergleicht dafür, wie viel stärker die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zu den Preisen für Konsumausgaben gestiegen sind. Im europäischen Durchschnitt lag die Inflation bei Immobilien 2016 um sieben Prozentpunkte höher als noch 2010. Doch in einigen Ländern sind die Preise noch deutlich stärker angezogen. Quelle: dpa
Der Hauspreisindex in der Bundesrepublik stieg bis Ende 2016 um 8,1 Prozentpunkte von 121,5 Prozent auf 129,6 Prozent. Seit 2010 ist der Index hier um 29,6 Prozentpunkte gestiegen. Das bedeutet, die Preise für Häuser und auch Wohnungen sind deutlich stärker gestiegen als die Preise für Konsumgüter, wie etwa Benzin oder Lebensmittel. Quelle: obs
Die hoch industrialisierte Slowakei setzt ihren Schwerpunkt auf die Automobilbranche. 2016 wuchs die Wirtschaft um 3,3 Prozent. Die Wohnimmobilienpreise legten zur selben Zeit überdurchschnittlich stark zu. Der Hauspreisindex, der Ende 2015 noch bei 104,7 Prozent lag, liegt seit Ende 2016 bei 113,40 Prozent – ein Wachstum von 8,7 Prozentpunkten. Quelle: dpa
Das Land gehört seit 1995 zur Europäischen Union, führte jedoch nie den Euro als Währungsform ein. Die Wohnimmobilienpreise sind hier von Ende 2015 bis Ende 2016 um 9,2 Prozentpunkte gestiegen, auf 150,46 Prozent. Schweden liegt damit weit über dem Durchschnitt der Europäischen Union (107,78 Prozent). Quelle: dpa
Vor rund zehn Jahren galt Österreich mit einer geringen Arbeitslosenquote und einer guten Konjunktur als wirtschaftliches Vorbild. Das hat sich allerdings geändert: In den vergangenen Jahren häufte das Land Schulden an, politische Reformen wurden nicht oder nur teilweise umgesetzt. Bei den Immobilienpreisen ist die Tendenz steigend: Der Hauspreisindex ging im vergangenen Jahr um 9,3 Prozentpunkte in die Höhe, 2016 betrug er 142,38. Seit 2010 ist er um 42,38 Prozentpunkte gewachsen. Quelle: dpa
Die Wohnimmobilien sind auch in Luxemburg deutlich teurer geworden: Hierzulande ging der Hauspreisindex um 9,6 Prozentpunkte in die Höhe. Quelle: dpa
In Malta stieg der Hauspreisindex um 9,8 Prozentpunkte. Seit Ende 2016 liegt er damit bei 126,15 Prozent. Quelle: dpa
Von Ende 2015 bis Ende 2016 wuchs der Hauspreisindex für Ungarn von 109,19 Prozent auf 119,73 Prozent und dementsprechend um 10,5 Prozentpunkte. Quelle: dpa
Auch Litauen liegt weit über dem europäischen Durchschnitt: Das Land verzeichnet von Ende 2015 bis Ende 2016 ein Plus von 11,6 Prozentpunkten auf 139,67 Prozent. Quelle: dpa
Die lettische Wirtschaft wächst seit der vergangenen Wirtschafts- und Finanzkrise stetig. 2014 führte das Land erfolgreich den Euro ein. Die Wohnimmobilienpreise sind hier zusätzlich deutlich gestiegen. Seit Ende 2016 liegt der Hauspreisindex bei 139,67 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum von 11,6 Prozentpunkten. Quelle: dpa
Die tschechische Wirtschaft ist stark auf die Industrie ausgerichtet – sie macht über 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. 2015 ist das BIP um 4,5 Prozent gestiegen. Das war der stärkste Anstieg seit 2007. Bei den Wohnimmobilienpreisen ging es ebenfalls deutlich nach oben. Seit Ende 2016 liegt der Hauspreisindex bei 118,5 – ein Zuwachs um 11,7 Stellen. Quelle: dpa
Estland schaffte es auf das Siegertreppchen. Mit einem Hauspreisindex von 169,34 und einem Wachstum von 12,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr liegt das Wachstum deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union. Estland liegt zwar auf dem dritten Platz, doch der Gesamtwert von 169,34 schlägt jedes Land um Längen. Wenn man bedenkt, dass 2010 der Wert für jegliches Land auf Null gesetzt wurde, dann ist das ein enormes Wachstum. Estland belegt in diesem Ranking den dritten Platz, der absolute Hauspreisindex ist 169,34 Prozent allerdings Spitzenreiter. Anstieg im Vergleich zum Vorjahr: 12,1 Prozent. Quelle: dpa
Norwegen gehört zwar nicht zur EU, gilt allerdings als wichtiger Partner. 2015 wurde das norwegische Wirtschaftswachstum durch den sinkenden Ölpreis spürbar ausgebremst. Die Wohnimmobilien hingegen wurden teurer: Der Hauspreisindex stieg um 15,3 Prozentpunkte auf 147,41. Quelle: dpa
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