Insiderhandel Hedgefonds SAC Capital droht das Ende

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SAC-Capital-Gründer und Chef Cohen droht Berufsverbot

Zwölf prominente "Verzocker"
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Nelson Bunker Hunt; Herbert William Hunt
Jerome Kerviel Quelle: REUTERS
John Paulson Quelle: REUTERS

Cohen droht allerdings ein Berufsverbot, weil er bei zwei ehemaligen Mitarbeitern vermutliche Insidergeschäfte toleriert zu haben, so die US-Behörden. Der 57-Jährige soll demnach keine Gelder mehr von Kunden verwalten dürfen. Cohen streitet die Vorwürfe ab. Der Mann steht mit einem geschätzten Vermögen von 8,8 Milliarden Dollar auf der Forbes-Liste der reichsten Amerikaner auf Platz 40. Er gilt auch als ein bekannter und emsiger Kunstsammler.

Schon seit Jahren kämpft SAC Capital gegen Vorwürfe des Insiderhandels. Im März zahlte die Firma im Rahmen eines Vergleichs mit der US-Börsenaufsicht  614 Millionen Dollar, um zwei Fälle von Insiderhandel zu den Akten legen zu können. Die SEC hatte den SAC-Tochtergesellschaften CR Intrinsic und Sigma vorgeworfen, auf Basis von Insidertipps gehandelt zu haben. Die Summe ist eine der höchsten, die je ein Hedgefonds wegen Insiderhandels gezahlt hatte. Schluss war damit aber noch nicht. In der Zwischenzeit hat die SEC gegen weitere Mitarbeiter wegen des Verdachtes auf Insiderhandel ermittelt.

Investoren ziehen ihre Gelder ab

Wie es jetzt mit dem Unternehmen weitergeht ist offen. Im schlimmsten Fall droht eine Schließung. Die Investoren laufen Cohen wegen des Verdachtes auf Insiderhandel schon länger weg. Nach US-Medienberichten haben Anleger seit Anfang dieses Jahres bis zu fünf Milliarden Dollar von SAC Capital zurückverlangt.

Die US-Börsenaufsicht hatte erst kürzlich in einem anderen Fall eine massive Geldstrafe verhängt. Der frühere Goldman-Sachs-Manager Rajat Gupta muss eine Strafe von 13,9 Millionen Dollar zahlen, weil er Firmengeheimnisse verraten haben soll. Es ist ihm außerdem verboten, jemals wieder in einer führenden Position in einem börsennotierten Unternehmen zu arbeiten. Zudem wurde er zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Offenbar meinen es die US-Börsenaufsicht sowie Staatsanwälte ernst mit ihrem strikten Vorgehen gegen Insiderhandel und Betrug an der Wall Street. Während US-Staatsanwalt Pret Bharara seine Anklageschrift in Manhattan bekannt gab, ging die Verhandlung gegen den Ex-Goldman-Sachs-Händler Fabrice Tourre im Gericht nebenan intensiv weiter. Im wird wegen eines von ihm kreierten Derivates mit dem Namen Abacus Anlagebetrug in Milliardenhöhe vorgeworfen.

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