Interview Robert Halver "Anleihekäufer verdienen einen Orden"

Seite 5/5

"Ich bin ein Freund von Edelmetallen"

Rohstoffkonzerne an der Börse
Mine von Vale Quelle: Presse
Mine von Rio Tinto Quelle: rtr
Mine von BHP Billiton Quelle: Presse
Mine von Anglo American Quelle: rtr
Silberbarren von Glemncore Quelle: rtr
Chinesischer Minenarbeiter Quelle: rtr

Auch wenn es zuletzt einige Rückschläge aus fundamentaler Sicht gab?

Das wirtschaftliche Umfeld ist zwar nicht mehr so prickelnd wie 2010 oder 2011. Jedoch ist nicht mit einer Wiederholung des konjunkturellen annus horribilis 2009 zu rechnen. Amerika zeigt wieder Wirtschaftsstärke und die Schwellenländer bauen erfolgreich ihre Binnenkonjunkturen als weitere Standbeine neben ihrer Exporttätigkeit auf. Hiervon profitieren nicht zuletzt deutsche Industriewerte. Für deutsche Exportwerte wirkt zudem der schwache Euro wie Backhefe. Attraktiv ist eine Mischung aus Konjunkturwerten sowie Defensivtiteln aus Bereichen wie Konsum oder Energie, die auch von hohen Dividendenrenditen profitieren.
Man muss den deutschen Unternehmen ein Kompliment machen. Sie haben sich angesichts der Euroland-Krise stark auf die Schwellenländer ausgerichtet, die im Zuge des Ausbaus ihrer Inlandsnachfrage an deutschen Produkten gar nicht vorbeikommen. Auch wenn der globale Konjunkturkuchen kleiner wird, können sich im Industriebereich die deutsche Exportwerte immer noch die besten Stücke sichern. So etwas nennt man Steherqualitäten. Und genau diese Werte werden nachhaltig erfolgreich sein: Sie sind global aufgestellt, wettbewerbsstark, produzieren kosteneffizient und weisen eine finanzielle Stabilität auf.

Sind Rohstoffe eine weitere Alternative?

Ich bin anhaltend ein großer Freund von Edelmetallen. Gold und Silber liebe ich sehr. Solange uns die Euro-Krise beschäftigen wird, solange die Alternativrenditen bei Zinspapieren so schwach bleiben und solange Inflation bewusst betrieben wird, ist mir um beide Metalle nicht bange. Durch die anhaltend massive Liquiditätsausstattung, die zu Investitionen in Rohstoffen geradezu einladen, halte ich auch Öl-Investment längerfristig für interessant. Die Verknappung spricht ohnehin dafür.

Abschließend die entscheidende Frage: Wo erwarten Sie den Dax am Ende des Jahres?

Unter Abwägung aller fundamentalen und insbesondere geldpolitischen Faktoren komme ich auf 7500 Punkte.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%