Investmentfonds Wie Sie in günstige Auslands-Fonds investieren

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Fonds sollten in Deutschland zugelassen sein

Clean-Fee-Fonds von BNP Paribas sind am Namenszusatz Privilege erkennbar. Ein Beispiel für ein Fünf-Sterne-Produkt ist der Europa-Nebenwertefonds Parvest Equity Europe Small Cap Privilege. Die Managementgebühr beläuft sich auf 1,39 Prozent gegenüber 2,23 Prozent bei den bisherigen Classic-Varianten. BNP-Paribas-Deutschlandchef Christian Petter: „Wir haben alle Privilege-Klassen zum Vertrieb zugelassen. Sobald wir sehen, dass Geld investiert wird, sorgen wir auch für die steuerliche Transparenz.“ Hintergrund: Bei nicht in Deutschland zugelassenen Fonds kann das Finanzamt Ärger machen.

Steuerlich sauber

Die hier genannten Fonds aber sind steuerlich sauber. Trotzdem können Banken sich sperren, sie zu besorgen. So könnte die Bestellung daran scheitern, dass die ISIN-Nummern noch gar nicht im System vorhanden sind. Eine stichhaltige Begründung ist das allerdings nicht, schließlich arbeiten die Institute in aller Regel mit großen Fondsvertrieben zusammen, die alle in Deutschland zugelassenen Produkte besorgen können.

Für alle Anbieter gilt: Die günstigeren Tranchen werden die teureren in den Wertentwicklungs-Vergleichen überholen und so immer mehr Anlegern auffallen. „Ausländische Anbieter, die bislang vor allem auf die heimischen Großanleger spezialisiert waren, können mit solchen Billigtranchen stärker in den deutschen Privatanleger-Markt eindringen und manches durcheinanderwirbeln“, sagt der Institutsleiter und frühere Metzler-Partner Hartmut Petersmann.

Die Deutsche Bank verkauft auch in England. Die günstigen Fonds mit der Kennzeichnung RD sind aber nicht in Deutschland zugelassen. „Wir gehen nicht mit neuen Fondsklassen in den Markt, wenn es der Vertrieb nicht verlangt“, sagt Sven Sendmeyer, Leiter Produktmanagement für Publikumsfonds der Deutschen Asset Management. Die Volksbanken-Fondsgesellschaft Union Investment beobachtet den Clean-Fee-Markt nur, ebenso das Sparkassenhaus Deka.

Günstigere Fonds sollten europaweit spätestens mit der geplanten EU-Wertpapierrichtlinie Mifid 2 Standard werden. In Deutschland war dies für Anfang 2018 geplant. Jetzt sieht es aber danach aus, als würden die ursprünglich von Brüssel gewünschten strengen Kostenregeln doch wieder aufgeweicht, auf Druck der Finanzlobby und zulasten der Anleger. Wer günstig einkaufen will, sollte also selbst aktiv werden.

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