Sicher, von der Not anderer Menschen zu profitieren ist verwerflich. Krisengewinnler will niemand sein. Aber: Unternehmen, die in Krisen Lösungen anbieten, brauchen Kapital. Und wenn deren Aktien an der Börse nach oben schießen, sollen Anleger dieses Geld dann liegen lassen?
Aktuell stehen Unternehmen, die Schutzanzüge und Gesichtsmasken herstellen, hoch im Kurs. Ganz so, als müssten sich künftig nicht nur Ärzte und Pfleger, die Ebola-Patienten versorgen, in die Plastikungetüme zwängen, sondern jeder Bürger ein Exemplar im Schrank haben.
Die Folge: Der Aktienkurs des Schutzanzugproduzenten Lakeland Industries verdreifachte sich binnen einer Woche, als die Ebola-Epidemie im Oktober die USA erreichte. Die Aktie von Alpha Pro Tech, die Gesichtsmasken produzieren, legte an einem Tag über 30 Prozent zu.
Jede Krise – von Ebola bis Ukraine – hat ihre Profiteure. Anleger können sie auf eigene Faust suchen oder dies Fondsmanagern überlassen, die Geld in Sicherheitstechnik, Biotechnologie oder osteuropäische Aktien investieren. „Aus kommerzieller Sicht liegt das Umsatzpotenzial bei Ebola nicht so sehr in den afrikanischen Entwicklungsländern, sondern in den Lagerbeständen, die Industriestaaten für Notfälle aufbauen“, sagt Molekularbiologe Mario Linimeier, der die Biotech-Aktienfonds des Münchner Investmentberaters Medical Strategy lenkt (siehe Tabelle).
Um eine Ebola-Ausbreitung in den USA zu verhindern, bestellte das US-Verteidigungsministerium 160.000 Schutzanzüge. Und es überweist dem kanadischen Biotech-Unternehmen Tekmira 140 Millionen Dollar, damit es ein Medikament herstellt, das die Vermehrung des Virus im Körper der Infizierten hemmt. Anfang Oktober schoss die Aktie an einem Tag um 20 Prozent nach oben.
Dax und Börse leiden
Wenn sich Krisen verschärfen, profitieren einzelne Werte, der Dax und die Börse generell aber leiden. In der zweiten Oktoberhälfte etwa wurden die Dax-Gewinne des gesamten Jahres binnen einer Woche zunichte gemacht: Die Lage im vom Terror der „IS“-Kämpfer erschütterten Nahen Osten verschärfte sich.
Deutsche Unternehmen fürchteten im Russlandgeschäft um Aufträge, die Ebola-Angst grassierte, der Internationale Währungsfonds senkte seine globale Wachstumsprognose. Steve Kolano, Investmentstratege beim Fondshaus BNY Mellon, blickt deshalb derzeit primär auf die geopolitische Entwicklung in Russland und im Nahen Osten sowie auf den Verlauf der Ebola-Epidemie.
„Das sind Dinge, deren Richtung sich kaum vorhersagen läßt, die aber schnell zu massiven Schwankungen an der Börse führen.“ Seine Botschaft an die Investoren: „Für Bullenmärkte mit langfristig steigenden Kursen sind langsame Anstiege und schnelle Kursverluste typisch. Eine Chance zum Einstieg in solch einen Markt hat der Anleger allerdings nur dann, wenn es gerade viel Lärm gibt.“ Aktuell bieten vier Kategorien Chancen:
- Aktien von Sicherheitstechnik-Spezialisten, die von der Angst vor Terror- und Hacker-Attacken profitieren;
- Biotechnologieunternehmen, die an Impfstoffen arbeiten;
- Aktien russischer Unternehmen, denen die Sanktionen zusätzliche Umsätze bescheren – etwa, weil sie westliche Importwaren ersetzen und die Preise steigen;
- Katastrophen-Anleihen (Cat-Bonds), die Risiken von Versicherern aus Naturkatastrophen abdecken. Anleger gewinnen, wenn die Stürme und Fluten ausbleiben.
Wer sich nicht auf die Suche nach Einzelwerten machen will, kann diese Papiere über Fonds kaufen. Auch die sind riskant, aber das höhere Risiko kann sich auszahlen: Während der Dax in diesem Jahr 2,6 Prozent im Minus liegt, haben Fonds, die sich auf Sicherheitsthemen konzentrieren, dabei aber Rüstungsfirmen aus ethischen Gründen ausklammern, rund 15 Prozent zugelegt.
Bei den Biotech-Fonds ging es im Schnitt 25 Prozent aufwärts, mit Fonds für Katastrophen-Anleihen ließen sich 15 Prozent verdienen. Jeweils rund zehn Prozentpunkte dieser Renditen stammen aus Währungsgewinnen des Dollar gegenüber dem Euro, denn Fonds der Kategorien investieren stark in Dollar-Papiere.
Furcht vor IS
Die Märkte fürchten Anschläge der Organisation „Islamischer Staat“ („IS“). Vergangenen Mittwoch stieg der Ölpreis plötzlich von seinem Vier-Jahres-Tief, nachdem Gerüchte aufkamen, „IS“-Terroristen könnten für ein Feuer an einer Ölpipeline in Saudi-Arabien verantwortlich sein.
Nachdem ein mutmaßlicher Sympathisant der „IS“ ins kanadische Parlament eingedrungen war, fielen die Aktienkurse. In Kanada und den USA werden die Sicherheitskontrollen in öffentlichen Gebäuden verstärkt. Die Folge: „Die Ausgaben für die innere Sicherheit steigen“, sagt Patrick Kolb, der bei Credit Suisse Aktien von Unternehmen aufspürt, die mit IT-Sicherheit, Umwelt- und Verkehrssicherheit, Gesundheits- sowie Kriminalitätsschutz Geld verdienen.
Kolb hat zum Beispiel den schwedischen Hersteller von Überwachungskameras, Axis Communications, in seinem Fonds CS Equity Global Security. Dank Kameraüberwachung können Täter, wie beim Boston-Marathon, schneller gefasst werden. Digitale Kameras von Axis warnen sogar vor Gefahren.
Sie schlagen etwa in der Sicherheitszentrale Alarm, wenn ein herrenloser Koffer an einer Bushaltestelle herumsteht oder wenn eine Person über eine Mauer klettert. Börsianer rechnen damit, dass Axis mit dieser Technik gut verdienen wird. Sie sind deshalb bereit, an der Börse für Axis das 25-Fache der für 2014 erwarteten Gewinne zu zahlen.
Wachstumsfantasie hat ihren Preis: Die Umsätze von 190 Sicherheitsunternehmen sind in den vergangenen zehn Jahren jährlich im Schnitt um 6,8 Prozent gestiegen, gegenüber einem Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent.
Verdienen mit Sicherheit
Weitere Werte im Credit-Suisse-Fonds sind die kalifornische Osi Systems, die Personen- und Frachtscanner baut, sowie Transdigm, ein US-Spezialist für Flugzeugausstattung, der etwa schusssichere Cockpittüren herstellt. Mit einem Anteil von drei Prozent am Fondsvermögen sind die Amerikaner eine von Kolbs größten Positionen. „Da Zulieferer im Flugsektor extrem scharfe Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen, sind die Eintrittshürden in den Markt für neue Anbieter sehr hoch“, sagt Kolb.
Frédéric Dupraz, Fondsmanager des ähnlich gestrickten Fonds Pictet Security, setzt unter anderem auf einen schwedischen Anbieter von Schließsystemen: Assa Abloy profitiere von der zunehmenden Verstädterung in den Schwellenländern. Assa Abloy hat einen starken weltweiten Vertrieb und hat sich von den rein mechanischen Schlossvarianten längst auch auf elektronische spezialisiert. Als die Aktie im Oktober mit dem breiten Markt fiel, hat Dupraz nachgekauft.
Hacker dringen in Bankenrechner ein und schlagen Breschen in lokale Netzwerke. Die US-Bank JP Morgan meldete unlängst, dass bei ihr Daten von über 86 Millionen Konten gehackt wurden. Schlagzeilen machte auch die Veröffentlichung von Prominenten-Nacktfotos, die Hacker aus Rechnern geklaut hatten. Gravierender wären terroristische Angriffe auf unsere Infrastruktur – vom Stromnetz bis zur Ampelanlage. Das Thema IT-Sicherheit nimmt deshalb in den Fonds breiten Raum ein.
Die wichtigsten Fondstypen im Überblick
Wie der Name schon sagt, legen diese Investmentfonds in Aktien an. Aufgrund der breiten Anlagestreuung ist ein Investment in Aktienfonds weniger risikoreich als eine Direktanlage in Einzeltitel. Aktienfonds haben spezielle Anlageschwerpunkte – etwa bestimmte Branchen, Länder, Regionen oder Anlagestile.
Dieser Investmentfonds – auch Exchange Traded Funds (kurz ETF) genannt – bildet einen Index wie beispielsweise den Dax eins zu eins nach. Die Zusammensetzung dieses Fonds verändert sich nur, wenn sich die Zusammensetzung des zugrunde liegenden Index verändert. Deshalb spricht man von einem passiven Investment. ETFs können fortlaufend über die Börse gehandelt werden. Ihre Verwaltungsgebühren sind sehr gering, Ausgabeaufschläge wie bei „aktiv“ gemanagten Fonds entfallen.
Für die kurzfristige Anlage eignen sich vor allem Geldmarktfonds. Sie investieren in Geldmarktinstrumente wie beispielsweise Festgeld und kurz laufende, festverzinsliche Wertpapiere. Die Kursschwankungen dieser Fonds sind gering, die Renditeaussichten allerdings auch.
Offene Immobilienfonds legen das Geld der Anleger in Grundstücken, Erbbaurechten und Beteiligungen an Büro- und Geschäftsimmobilien an. Anleger profitieren von den Miet- und Zinseinnahmen sowie den Wertsteigerungen der Immobilien. Die Anzahl der ausgegebenen Anteile ist anders als bei geschlossenen Immobilienfonds nicht begrenzt.
Sogenannte Lebenszyklusfonds sind im Grunde Mischfonds mit einem bestimmten Anlageziel beziehungsweise -horizont. Die Lebenszyklusfonds haben eine feste Laufzeit, gegen Ende dieses Zeitraums – das können 20, 25 oder 30 Jahre sein – schichtet das Fondsmanagement schrittweise von Aktien in Anleihen um, um das Kapital und die angefallenen Kursgewinne zu sichern.
Diese Fonds legen in Aktien und Anleihen an. Der Fondsmanager kann so in stagnierenden oder fallenden Märkten verzinsliche Wertpapiere übergewichten, bei steigenden Akteinkursen den Anlageschwerpunkt aber wieder verlagern. Das Ziel: einen höheren Ertrag als reine Rentenfonds zu erzielen und beim Risiko niedriger als bei einem Aktienfonds zu liegen. Der typische Aktienanteil liegt zwischen 30 und 70 Prozent – je nach Geschmack der Anleger.
Rentenfonds investieren ausschließlich oder überwiegend in festverzinsliche Wertpapiere wie Pfandbriefe, Kommunalobligationen oder Länder- beziehungsweise Unternehmensanleihen. Da regelmäßig Erträge in Form von Zinszahlungen anfallen, bieten Rentenfonds in der Regel stetige Erträge.
IT-Sicherheit
Softwareschmieden wie die amerikanischen Citrix und Symantec, bekannt durch ihr Antivirenprogramm Norton, gelten als Profiteure des Wachstumsmarkts IT-Sicherheit. Als Senkrechtstarter beim Schutz vor neueren Bedrohungen im Netz gilt das US-Unternehmen FireEye, das in Deutschland mit der Telekom kooperiert.
Das Unternehmen ist seit einem Jahr an der Börse, der Aktienkurs schwankt stark. Schätzungen zufolge erwartet es für 2014 einen Verlust von 461 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 424 Millionen. Vor dem Jahr 2017 wird es die Gewinnschwelle nicht erreichen. Für die Sicherheitsfonds ist diese Aktie noch zu heiß.
Deutsche Unternehmen, das wird beim Blick in die Fonds schnell klar, haben in Sachen Sicherheit nicht viel zu bieten. Eine Ausnahme ist Wirecard, die Kolb in seinem Fonds hält. Das Unternehmen aus dem bayrischen Aschheim hat sichere Zahlungsverkehrslösungen im Programm. Wirecard ist etwa für die Zahlungsabwicklung beim Online-Ticketkauf von Turkish Airlines zuständig. Wer per Kreditkarte zahlt, dessen Transaktion übernimmt Wirecard, die dazu extra eine Banklizenz haben.
Dupraz von Pictet hat zudem Aktien von Fiserv gekauft. Der Anbieter sicherer Zahlungssysteme hat jüngst den Konkurrenten Global Collect übernommen und könnte jetzt mit geballter Kraft auch Wirecard unter Druck setzen. Generell gilt hier: Die Branchenriesen kaufen zu, weil ihr Wachstum schwächer wird, ihre Kassen voll sind und die Finanzierung angesichts der niedrigen Zinsen günstig ist. Für Pictet-Fondsmanager Dupraz gehören Qualys, ein kalifornischer Sicherheitsexperte für Cloud-Daten, sowie der Netzwerk-Sicherheitsexperte Fortinet zu den nächsten Übernahmekandidaten.
Fonds-Gebühren im Überblick
Der Ausgabeaufschlag fällt beim Kauf an. Je nach Anlagestrategie des Investmentfonds kann er relativ gering sein, bei Geldmarktfonds liegt der Satz etwa häufig bei rund ein Prozent. Er kann aber auch deutlich höher sein wie bei Aktienfonds, wo fünf Prozent keine Seltenheit sind. Dies bedeutet, dass bei einer monatlichen Sparrate von 50 Euro beim Geldmarktfonds für 49,50 Euro Anteile erworben werden, beim Aktienfonds hingegen nur für 47,61 Euro.
Fondskäufer können den Ausgabeaufschlag aber reduzieren. Direktbanken oder Fondssupermärkte im Internet bieten niedrigere Sätze an oder verzichten sogar ganz auf diese Gebühr. Zu den bekanntesten Fondssupermärkten zählen beispielsweise fondssupermarkt.net, avl-investmentfonds.de und infos.com. Gute Kunden dürfen außerdem auf Sonderkonditionen bei der Hausbank hoffen.
Je länger der Anleger investiert bleibt, desto weniger stark wirkt die Kaufgebühr. Wer monatlich 100 Euro in einen Sparplan mit 5 Prozent Ausgabeaufschlag einzahlt und durchschnittlich fünf Prozent Jahresrendite erzielt, steht nach drei Jahren bei 3.690 Euro. Ohne Kaufgebühren wären es 3.885 Euro. Wer zehn Jahre investiert bleibt, kommt mit dem Ausgabeaufschlag auf ein Guthaben von 14.725 Euro, ohne Gebühr wären es 15.500 Euro.
Die Verwaltungsgebühr liegt im Regelfall zwischen null und zwei Prozent. Oft ist dieser Satz etwas höher, wenn der Ausgabeaufschlag gering ist und umgekehrt. Die Verwaltungsgebühr wird - einmal im Jahr oder auch monatlich - aus dem Fonds bezahlt. Wenn die Gebühr zum Beispiel 1,2 Prozent ist und der Fondswert 10.000 Euro, beträgt die Gebühr 120 Euro im Jahr und das neue Fondsvermögen noch 9.880 Euro.
Die Investmentgesellschaft hinterlegt das Fondsvermögen bei einer sogenannten Depotbank. Für das Führen dieses Depots wird eine Gebühr erhoben, die im Regelfall aus dem Fondsvermögen bezahlt wird. Diese Gebühr kann bei großen Fonds bis zu 0,3 Prozent des Fondsvolumens per anno ausmachen.
Zusätzlich ist die Depotbank berechtigt, eine Transaktionsgebühr von bis zu 100 Euro je Transaktion, die nicht über die Depotbank getätigt wird, zu erheben. Auch eine zusätzliche Verwahrgebühr von bis zu 0,1 Prozent pro Jahr ist rechtens. Neben den genannten Vergütungen verlangen einige Gesellschaften eine weitere tägliche Vergütung in Höhe von bis zu 0,75 Prozent pro Jahr.
Die Performance Fee ist eine erfolgsabhängige Gebühr. Wenn ein aktiv gemanagter Fonds eine bessere Wertentwicklung aufweist als ein vorher festgelegter Vergleichsindex, wie zum Beispiel der DAX, wird die Performance Fee gezahlt. Wenn eine Performance Fee von 20 Prozent vorgesehen ist, bedeutet das zum Beispiel: Ein Kunde hat ein Fondsvermögen in Höhe von 20.000 Euro. Der Fonds hat in diesem Jahr sechs Prozent Plus gemacht, der Vergleichsindex nur vier Prozent. Das Mehr an Rendite von zwei Prozent sind 400 Euro. Davon bekommt die Gesellschaft 20 Prozent, also 80 Euro.
Performance Fees sind an ganz unterschiedliche Bedingungen geknüpft. Die Investmentgesellschaft profitiert von einem besseren Abschneiden im Vergleich zum Vergleichsindex, muss sich aber nicht zwangsweise auch an Verlusten beteiligen, falls der Index besser war.
Es ist auch möglich, dass Anleger Performance Fee`s zahlen müssen, obwohl der Fonds Verluste gemacht hat. Wenn der Vergleichsindex zehn Prozent Minus gemacht hat, der Fonds aber nur sechs Prozent Minus, war er besser als der Vergleichsindex. Dann lässt die
Investmentgesellschaft es sich vergüten, dass der Fond zwar Verluste gemacht hat, aber eben nicht so viel wie andere.
Transaktionskosten entstehen, wenn im Fonds eine Umschichtung der Wertpapiere stattfindet, also beispielsweise Aktien verkauft und andere dafür gekauft werden. Bei einer solchen Umschichtung entstehen Transaktionskosten, die von den Anlegern bezahlt werden. Je öfter umgeschichtet wird, desto mehr Gebühren müssen gezahlt werden und desto geringer ist die Rendite.
Wegen mangelnder Transparenz bleibt die Höhe der Transaktionskosten in der Regel im Dunkeln. Eine Ausweisung der relevanten Daten im Fondsprospekt geschieht laut Studie der Verbraucherzentrale NRW kaum oder nur unzureichend.
Der Fantasie sind bei den sonstigen Kosten keine Grenzen gesetzt. Rechtliche Vorgaben gibt es so gut wie nicht. So kann es passieren, dass Anleger nicht nur den Ausgabeaufschlag beim Kauf bezahlen, sondern auch einen Rücknahmeabschlag bei der Rückgabe der Anteilsscheine. Und wenn ein Fonds Geld einnimmt, weil er Wertpapiere verleiht, dann kassiert die Gesellschaft dafür oft auch eine Gebühr. Hier empfiehlt sich eine genaue Prüfung der Fondsunterlagen und des amtlichen Verkaufsprospekts um herauszufinden, welche sonstigen Kosten anfallen können.
Eine Hilfe beim Vergleich von Fonds anhand der anfallenden Kosten ist die Total Expense Ratio (TER). Die TER ist eine Gesamtkostenquote, die für Transparenz sorgen soll. Das gelingt allerdings nur zum Teil. Grund ist, dass in der TER nicht alle Kosten enthalten sind. So sind weder die Ausgabeaufschläge enthalten, noch die erfolgsabhängigen Gebühren (Performance Fees). Die Aussagekraft der TER ist daher begrenzt. Laut Morningstar liegt sie bei Aktienfonds bei gut zwei Prozent.
Biotechnologie
Im Gesundheitsbereich setzen Kolb und Dupraz auf Laborausrüster wie Thermo Fisher Scientific, mit deren Instrumenten die Diagnose von Krankheiten wie Ebola möglich ist. Mit dem US-Unternehmen Stericycle haben sie zudem einen Dienstleister im Portfolio, der für Kliniken die Abfallentsorgung übernimmt. Stericycle beseitigt Schutzanzüge der Ebola-Stationen oder auch Spritzen sowie menschliches Gewebe, also all das, was nicht einfach in der städtischen Müllabfuhr landen darf.
Pictet-Manager Dupraz hat mit 3M den für seine Post-it-Blöcke bekannten US-Mischkonzern im Portfolio. Er stellt auch Ebola-Schutzkleidung, Atemschutzmasken und Augenvisiere her. Der Gesundheitsbereich ist eines von sechs Standbeinen von 3M. Dupraz hält den Konzern für einen der innovativsten weltweit.
Der studierte Mediziner Rudi Van den Eynde steigt noch viel tiefer in das Thema Ebola ein. Er ist für die Aktienauswahl des Biotechnologiefonds der belgischen Fondsgesellschaft Candriam zuständig und schätzt auch ab, welche Medikamente im Kampf gegen das Todesvirus Erfolg haben könnten.
Anfangs, so gibt er zu, habe er das Virus unterschätzt, als es im Februar wieder Schlagzeilen machte. „Früher kam Ebola aus dem Busch und war schnell verschwunden. Dadurch ist es schwer, Menschen zu impfen“, sagt er. Die jetzige Epidemie blieb nicht auf abgelegene Dörfer beschränkt. Die Furcht vor der Ausbreitung wuchs, als Ebola die USA erreichte.
Medikamente
Die Pharmabranche nimmt er in Schutz: „Es ist schwierig, bei derart seltenen Krankheiten Gegenmittel zu entwickeln.“ Ebola-Impfungen allerdings könnten wirtschaftlich attraktiv sein. Tests mit manch aussichtsreichem Impfstoff gibt es etwa von den US-Pharmariesen GlaxoSmithKline, Johnson&Johnson sowie der Biotech-Schmiede Inovio und der dänischen Bavarian Nordic.
In seinem Fonds hält Van den Eynde die Aktien der US-Unternehmen Biocryst und Chimerix mit sehr kleinen Positionen. Beide forschen an Medikamenten, die bei Ebola zum Einsatz kommen. Einzelne Erfolge an Ebola-Patienten, die überlebt haben, ließen die Kurse der Aktien stark steigen.
Ein von Biocryst entwickelter Wirkstoff hat bei Affen Ebola und das ähnliche Marburg-Virus bekämpft. „Bei einer weltweiten Pandemie würde der Kurs von Biocryst zwar stark steigen, aber ich hoffe nicht darauf. Eine massive Verbreitung würde weltweit zu einem Aktiencrash führen“, sagt Van den Eynde. Chimerix hat Brincidofovir entwickelt, ein Medikament, das die Virenverbreitung im Körper hemmt. Bei US-Tests am Centers for Disease Control wirkte es auch gegen Ebola. Inzwischen sind Ebola-Patienten in den USA mit Brincidofovir behandelt worden.
Selbst wenn der breite Einsatz der Medikamente fehlschlagen würde, bleiben die Unternehmen in den Augen von Van den Eynde attraktiv: „Biocryst and Chimerix haben noch andere Stoffe in der Pipeline, die ihre Aktienkurse stützen, wenn das Thema Ebola nicht mehr in den Schlagzeilen ist.“
Was Fondskäufer wissen sollten
Die Mehrheit der deutschen Anleger handeln ihre Wertpapiere über ihre Hausbank. Doch gerade bei Aktienfonds, die rasch an Wert gewinnen oder verlieren können, ist der Gang zum Bankberater nicht immer optimal. Denn einerseits gilt die Alternative zu Recht als teuer. Zahlen Anleger hier beim Kauf doch meist den vollen Ausgabeaufschlag. Dafür bleibt jedoch die Rückgabe der Anteile spesenfrei. Das Problem: Die Abwicklung kann hier deutlich länger dauern als einen Handelstag. Das kann zwar gute Gründe haben. Vorsichtige bevorzugen dennoch die Abwicklung über die Börse.
Der sicherste Variante für zeitbewusste Anleger ist der Handel über die Börse. Dabei geben Anleger wie gewohnt ihre Order beim Bankberater ab, tragen aber als Handelsplatz die Börse Hamburg an. Dadurch fallen zwar Kosten an, die je nach Fonds etwas variieren können (www.fondsboerse.de). Dafür erfolgt die Abwicklung zeitnah. Beim Kauf von Papieren ist es ohnehin meist billiger, Fonds über die Börse zu kaufen. „Wenn Sie die Bank auf diese Option nicht hinweist, macht sie sich unter Umständen eines Beratungsfehlers schuldig“, sagt Johannes Fiala, Anwalt mit dem Schwerpunkt Kapitalmarktrecht aus München.
Fondskäufer, die wissen, was sie wollen, sollten Onlinebroker oder Fonds-Supermärkte ins Kalkül ziehen. Sie bieten meist nicht nur eine Auswahl unter tausenden Fonds, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind. Oft können sie hier auch problemlos auf Sparpläne auf Wunschfonds abschließen, die sie via Hausbank nicht bekommen. Die Anbieter handeln die Fondsanteile dabei über dieselben Plattformen wie die Profis. Manche der Anbieter garantieren zudem eine taggleiche Abwicklung der Aufträge, sofern die Order vor zwölf Uhr eintrifft.
Wie bei Aktien können Fondsanleger bei manchen Anbietern zudem Limits setzen. Das bedeutet, sie beauftragen den Händler etwa mit einem Stopp-Loss den Fondsanteil zu verkaufen, sobald der Fondspreis unter eine gewisse Grenze fällt. Diese Order kostet wird dann bei steigenden Kursen nicht ausgeführt. Einige Online-Broker ziehen diese Grenze auf Wunsch bei steigenden Kursen kostenlos nach.
Ebola und Ukraine-Krise
Da die Forschung nicht immer erfolgreich ist, etwa auch die derzeit als heißer Ebola-Profiteur gefeierte Tekmira schon mal mit ihrem Medikament wegen Nebenwirkungen zurückgepfiffen wurde, hält sich auch Van den Eynde aus mancher Spekulation um das Todesvirus heraus. „Sogar Fujifilm ist über seine Tochter Toyama Chemical mit einem Medikament bei der Ebola-Bekämpfung erfolgreich.
Allerdings hat dieser Bereich am Gesamterfolg des Konzerns nur einen so geringen Anteil, dass ich keine Aktien der Japaner halte“, sagt Van den Eynde. Er hofft, dass Ebola in den nächsten Monaten wieder in den Hintergrund rückt. Nigeria und Senegal gelten als ebolafrei, in Liberia gehen die Infektionen bereits zurück. Im Fonds hält Van den Eynde derzeit 93 Einzeltitel. Im Vordergrund stehen dabei Krankheiten wie Krebs, Hepatitis oder Malaria.
Wesentlich länger als Ebola dürfte die Ukraine-Krise die Welt und damit auch die Märkte in Atem halten. Angelika Millendorfer, Leiterin für Schwellenländer-Aktien bei der österreichischen Raiffeisen Capital, legt Geld unter anderem in Russland an, einem Markt, der crasht. Kleine Entspannungen, etwa durch die Einigung zwischen Russland und der Ukraine im Streit um Gaslieferungen, wurden durch neue Spannungen nach den Wahlen in der Ostukraine abgelöst.
Empfehlenswerte Fonds für Aktien aus der Sicherheitsbranche, für Biotech, Russland und Katastrophen-Anleihen | ||||
Fondsname, ISIN | Wertentwicklung in Prozent¹ | Volatilität² | Aktuelle Strategie der aktiv gemanagten Fonds, Zusammensetzung des börsengehandelten Indexfonds (ETF) | |
1 Jahr | 5 Jahre | |||
Pictet Security | 17,8 | 17,4 | 8,4 | 70 Aktien zum Thema Sicherheit (IT, Überwachung) |
Credit Suisse Equity Global Security | 21,3 | 18 | 9,7 | 50 Einzelwerte mit Sicherheitsbezug (ohne Rüstung) |
Candriam Equities Biotechnology | 50,2 | 35,5 | 18,9 | 93 Einzelwerte, davon rund 30 Biotech-Riesen |
FCP OP Medical BioHealth Trends (Medical Strategy) | 32,7 | 22,8 | 14,8 | 90 Biotech-Werte, viele forschungsstarke Kleinfirmen |
Raiffeisen-Russland-Aktien | -19,5 | 2,5 | 21,7 | 45 günstige russische Aktien mit hoher Dividende |
db x-trackers MSCI Russia Capped ETF | -21 | -0,3 | 20,8 | Indexfonds aus den 22 größten russischen Unternehmen |
JPMorgan Emerging Markets Dividend | 8,6 | neu | | Schwellenländer-Dividenden-Aktien, 7 Prozent Russland |
GAM Star Cat Bonds | 13,7 | neu | | Katastrophen-Anleihen, überwiegend Hurrican-Risiken USA |
Schroders GAIA Cat Bonds | 13,1 | neu | | Katastrophen-Anleihen, 50.000 Dollar Mindestanlage |
¹ jährlicher Durchschnitt (in Euro gerechnet), zum Vergleich: MSCI-Welt-Aktienindex Wertentwicklung 1 Jahr: 15,1 Prozent, 5 Jahre pro Jahr 12,2 Prozent; ²je höher die Jahresvolatilität (Schwankungsintensität) in den vergangenen drei Jahren, desto riskanter der Fonds; Quelle: Morningstar, eigene Recherchen; Stand: 6. November 2014 |
Russland
Mit mehr als 20 Jahren Markterfahrung hat Millendorfer in Russland genug erlebt, um zu wissen, dass politisch bedingte Krisen und Börsenkorrekturen oft kurzlebiger sind als gedacht. Als Russland die Krim annektierte, fielen die russischen Kurse innerhalb kürzester Zeit um fast 25 Prozent.
Danach konnte sich der russische Aktienindex RTS bis Juli um 30 Prozent erholen. Der Abschuss der Malaysian-Airline-Passagiermaschine über der Ostukraine, bei dem 298 Menschen starben, ließ dann aber auch hartgesottene Investoren nicht mehr kalt. Es begann ein Kursrutsch, von dem sich der russische Aktienmarkt bis heute nicht erholt hat.
Der fallende Rubel erhöhte für ausländische Anleger die Verluste. Als großes Ölförderland leidet Russland zudem unter dem niedrigen Ölpreis. „Jede Markterholung kann das sein, was als dead-cat-bounce bezeichnet wird, als Hüpfer einer toten Katze“, sagt Werner Hedrich, Deutschland-Chef des Fondsanalysehauses Morningstar.
Abgeklärter sieht das Richard Titherington. Der Chefanleger für Schwellenländeraktien bei JP Morgan Asset Management ist krisengestählt. Er verwaltet insgesamt 46 Milliarden Dollar, rund 3,5 Milliarden davon in russischen Aktien. „Der Markt war immer sehr zyklisch, die Beziehungen zu den Nachbarn selten gut, die Börse hat immer sensibel auf fallende Rohstoffpreise und politische Eingriffe reagiert“, sagt Titherington.
Im Nachhinein erwiesen sich Abstürze aber häufig als Einstiegsgelegenheiten. Am russischen Bankriesen Sberbank sowie am Ölwert Lukoil hält er deshalb fest, obwohl sich deren Kurse innerhalb eines Jahres halbiert haben.
Vermögenswerte größer als der Börsenwert
Sicher, die russische Wirtschaft spürt die Sanktionen. Manche westliche Bank gibt russischen Unternehmen keinen Kredit mehr. Zudem schreckt das Verfahren gegen den Oligarchen Wladimir Jewtuschenkow ausländische Investoren ab. Dessen Mischkonzern Sistema hält die Aktienmehrheit am Ölkonzern Bashneft, den Wladimir Putin offenbar lieber beim staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft sähe.
Der Rosneft-Chef gilt als Freund Putins. Jewtuschenkow steht unter Hausarrest. Das Vertrauen in den russischen Staat und dessen Rechtssicherheit wird abermals erschüttert, ähnlich wie 2003, als Yukos-Chef Michail Chodorkowskij wegen angeblicher Steuerhinterziehung in Haft kam und um sein Vermögen gebracht wurde.
Doch Fondsmanager sehen einen wichtigen Unterschied zu früheren Jahren: Die Aktien sind nach klassischen Kriterien mega-billig, so billig, dass mancher Investor doch noch ins Grübeln kommt. Die Dividendenrendite liegt im Schnitt bei fünf Prozent. Anleger zahlen nur das 4,7-Fache der Jahresgewinne für russische Unternehmen, gegenüber dem Zehnfachen im Schnitt der restlichen Schwellenländer.
Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt bei 0,6 – die Vermögenswerte der Unternehmen sind also größer als ihr Börsenwert. „Investmentchancen gibt es in Schwellenländern immer dann, wenn die meisten Anleger einen Markt sehr negativ sehen“, sagt Titherington.
Wenig Nähe zur Politik
Ins Beuteschema der Fondsmanager passen derzeit private Unternehmen, die möglichst wenig Nähe zur Politik aufweisen, verlässlich Dividenden zahlen und deren Marktanteil steigt. Das Management sollte nicht nur Vertrauen erwecken, sondern möglichst auch selbst am Unternehmen beteiligt sein.
„Die Rubel-Schwäche hilft lokalen Produzenten gegenüber der ausländischen Konkurrenz“, sagt Millendorfer. Ein Profiteur der politischen Entwicklung ist etwa das russische Agrarunternehmen Cherkizovo. Weil Putin als Reaktion auf die Sanktionen des Westens Importe von Lebensmitteln aus der EU drastisch beschnitt, steigt die Nachfrage nach Produkten von russischen Äckern. Die mehrheitlich einer Familie gehörende Cherkizovo-Gruppe hat bereits in den vergangenen drei Quartalen ihre Produktion an Fleisch und Getreide steigern können. Weil der Importstopp die Warenpreise steigen lässt, macht auch der Handelsriese Magnit, das russische Pendant zu Aldi, mehr Umsatz. Ihm trauen Fondsmanager noch weiteres Wachstum zu, weil sie daran glauben, dass Magnit den kleineren Händlern Marktanteile abjagen werde.
Stürme
Millendorfer hält zudem, wegen der hohen Dividendenrenditen von mehr als sieben Prozent, an den Vorzugsaktien der Öl- und Gasproduzenten Surgutneftegas und Tatneft fest. Sie glaubt daran, dass die Unternehmen trotz des niedrigen Ölpreises noch Geld verdienen und genug für die Dividenden übrig bleiben wird.
Odile, Dolly und Cristobal haben in diesem Herbst Fondsmanager John Seo auf Trab gehalten: verheerende Stürme mit ganz harmlosen Namen, die die Küsten Mexikos und der Bermudas entlangbrausten. Der Amerikaner mit koreanischen Wurzeln ist Fondsmanager beim US-Vermögensverwalter Fermat Capital Management und auf Katastrophen-Anleihen – kurz Cat-Bonds – spezialisiert.
Das sind Zinspapiere, die Versicherer, Rückversicherer oder Staaten ausgeben, um sich gegen hohe Schäden durch tropische Hurrikans, europäische Stürme, Erdbeben, Überschwemmungen oder Feuersbrünste abzusichern.
An die Stelle von Rückversicherern
Anleger, die diese Papiere kaufen, treten damit an die Stelle von Rückversicherern und haften für die Schäden aus versicherten Naturkatastrophen. Nehmen die überhand, fallen Zinszahlungen und im Extremfall die Rückzahlung der Anleihen aus. Dieses Risiko wird mit Zinsen vergütet, die deutlich über denen normaler Unternehmensanleihen liegen.
Durchschnittlich werfen die Papiere im von Manager Seo gelenkten GAM Star Cat Bonds-Fonds noch 4,5 Prozent Rendite ab, bei nur etwas mehr als zwei Jahren Restlaufzeit der Anleihen. Jüngst kam eine von Florida emittierte Sturm-Anleihe heraus, die ihm jährlich 7,5 Prozent Zinsen zahlt und mit sieben Prozent rentiert.
Das Rating der Anleihe entspricht der Bonitätsnote B von Standard & Poor’s, die etwa auch der französische Telekommunikations- und Netzwerkspezialist Alcatel-Lucent hat. Aber eine noch zwei Jahre laufende Anleihe der Franzosen bringt nur 2,6 Prozent Rendite.
Die Hurrikan-Saison in den USA ist bald vorbei, dann kann Seo durchatmen. Rund 60 Prozent seines Portfolios stecken in Cat-Bonds, mit denen Sturmschäden in Florida, New York, Texas und North Carolina abgedeckt werden müssten. Bleiben – wie in diesem Jahr – die großen Verwüstungen aus, können sich die Anleger mit der Bevölkerung der verschonten Regionen freuen. Sie bekommen die Zinsen und das investierte Geld zurück, wenn bis zur Fälligkeit nichts mehr passiert.
Geduld
Wegen des Hurrikans Odile stehen jetzt allerdings für Cat-Bonds-Investoren rund 50 Millionen Dollar auf dem Spiel. Mexiko hatte sein Hurrikan-Risiko in der von Odile getroffenen Region Baja California zusammen mit anderen Risiken in einem Paket verkauft. Noch berechnen Experten die genaue Schadenssumme.
Da das Mexiko-Risiko in Seos Fonds nur weniger als ein Prozent ausmacht, rechnet er nicht mit wesentlichen Einbußen bei der Performance. Insgesamt hat er rund 100 verschiedene Anleihen im Portfolio, die Risiken aus einzelnen Katastrophen werden auf diese Weise breit gestreut.
Der Renditevorsprung gegenüber anderen Anleihen macht Cat-Bonds beliebt. Da es Anleihen meist nur in Millionen-Dollar-Stückelung gibt, können Privatanleger nur über Investmentfonds in den Markt einsteigen. Die Nachfrage nach Katastrophen-Anleihen und deren Fonds ist angesichts der für andere Anlagen gebotenen Minizinsen zurzeit sehr hoch.
Die Fonds nehmen deshalb nur Gelder an, wenn es genug neue Anleihen gibt. Der GAM-Fonds hat bereits ein Volumen von einer Milliarde Dollar. Neuanleger müssen sich deshalb ebenso wie bei dem für Privatanleger vom britischen Fondshaus Schroder angebotenen Fonds auf Wartelisten eintragen.
Wer also nicht nur von Krisen, sondern auch von ausbleibenden Katastrophen profitieren will, braucht noch etwas Geduld.