Jim Rogers „Die Aktienpreise sind künstlich getrieben“

Der berühmte Investor Jim Rogers warnt vor einem bösen Ende der Börsenparty. Die Politik der Notenbanken nennt er Schwachsinn und warnt zudem vor überhöhten Kursen. Aber Gold kauft er auch nicht.

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Starinvestor Jim Rogers gibt einen düsteren Ausblick. Quelle: ap

Frankfurt Der Investor Jim Rogers ist nicht optimistisch für die Aktienmärkte in aller Welt gestimmt. Die Konjunkturförderung durch die Notenbanken habe die Aktienpreise „künstlich” in die Höhe getrieben, sagte er.

„Die quantitative Lockerung geht irgendwann zu Ende”, sagte Rogers, Chairman von Rogers Holdings in Singapur, am Donnerstag in einem Interview in Kuala Lumpur. „Entweder wachen die Notenbanker auf, finden sich mit der Realität ab und hören auf mit diesem Schwachsinn, überall auf der Welt Geld zu drucken - oder der Markt wird sagen: 'wir wollen Euer Papiergeld nicht mehr.'”

Aktien in aller Welt haben in diesem Monat Verluste erlitten, nachdem Ben Bernanke, der Leiter der amerikanischen Notenbank, am 22. Mai angedeutet hatte, die Fed werde möglicherweise die Aufkäufe von Anleihen reduzieren, die die Nachfrage nach Anlageformen mit höherem Ertragspotenzial gefördert haben. In Japan gab der Nikkei 225 Stock Average-Index am Donnerstag um 6,4 Prozent nach, nachdem die Bank von Japan keine weiteren stimulierenden Maßnahmen beschlossen hatte.

Rogers sagte, er habe im Mai japanische Aktien abgestoßen. Er kaufe den Euro und den Schweizer Franken, sagte er, und verkaufe US- und australische Dollar, da die Europäische Zentralbank weniger Geld drucke als ihre Pendants in anderen wichtigen Währungsräumen. Bei den Rohstoffen sieht Rogers Kaufgelegenheiten in Bereichen, in denen bei den Preisen „Depression” herrsche, wie etwa bei Zucker.

„Ich würde mir zunächst Dinge ansehen, bei denen Depression herrscht, und nicht solche, deren Preise in die Höhe schießen”, sagte er im Interview.

Bei einer Ansprache auf einer Konferenz in Kuala Lumpur sagte Rogers, er kaufe noch kein Gold, da der Markt eine Korrektur brauche und der Preis für das Edelmetall noch keinen festen Boden erreicht habe.

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