Konto und Depot für den Nachwuchs So sparen Eltern optimal für ihre Kinder

Wenn die eigenen Kinder flügge werden, stehen hohe Ausgaben an: für Ausbildung, eigene Wohnung, Auslandsjahr, Führerschein oder Auto. Wie Eltern am besten vorsorgen.

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Eine Familie spart für das Kind Quelle: Getty Images

Die meisten Eltern und Großeltern wünschen sich, dass ihre Kinder und Enkel es eines Tages besser haben als sie selbst. Eine gute Ausbildung, am besten ein Studium, dazu Auslandsaufenthalte, vielleicht auch ein Führerschein samt Auto – das alles kostet. Wer kann, versucht deshalb schon früh, das nötige Geld möglichst gut verzinst zur Seite zu legen.

Das aber ist vor dem Hintergrund niedriger Zinsen eine echte Herausforderung. Zudem bieten die Finanzdienstleister eine Reihe von "Junior-", "Start-" oder "Kinder"-Produkten an, die zwar sinnvoll klingen, aber durchaus Tücken haben.

Neben speziellen Kinder- und Jugendkonten gibt es auch Kindersparpläne, Ausbildungsversicherungen und speziellen Wertpapieranlagen an, mit denen sich in kleinen Schritten und über eine lange Spardauer ein Kapitalstock für den Nachwuchs aufbauen lässt.

27,50 Euro Taschengeld pro Monat

Zudem haben die Kinder selbst heute mehr Geld als je zuvor zur Verfügung. Laut Kids-Verbraucheranalyse, einer jährlichen repräsentativen Untersuchung zum Verbrauchsverhalten von Kindern im Alter von vier bis 13 Jahren, verfügen die Söhne und Töchter über ein monatliches Taschengeld von durchschnittlich 27,50 Euro - und 84 Prozent von ihnen darf ganz autonom über die Verwendung des Geldes entscheiden.

Selbst 53 Prozent der Vorschulkinder haben schon eigenes Geld zur Verfügung, im Mittel 12,82 Euro im Monat. Hinzu kommen Bargeldgeschenke von durchschnittlich 179 Euro zu Weihnachten, Geburtstagen oder Ostern. Die älteren Kinder bekommen nur zehn Euro mehr, dafür ist der Anteil der mit Geld beschenkten Kinder höher als bei den ganz Kleinen.

Klar ist: Für Banken und Finanzdienstleister ist nicht nur das Geschäft mit den Eltern interessant, sondern auch die direkten Geschäfte mit den Kindern selbst.

Dabei können sich die Sparziele der Kinder und Eltern deutlich unterscheiden. Während beispielsweise die Kinder auf ein neues Smartphone sparen, haben die Eltern eher den Führerschein oder die Ausbildungs- und Studienzeit im Blick. Zudem bieten das erste Konto oder ein Sparprodukt eine willkommene Gelegenheit, Kindern schon früh den richtigen Umgang mit Geld beizubringen.

Stefanie Kühn, unabhängige Honorarberaterin in Grafing bei München und Autorin des Buches „Finanzratgeber für Eltern“, rät dazu, gleich mehrere Spartöpfe für die Kinder zu nutzen. „Sinnvoll ist ein Girokonto vor Ort, mit denen die Kinder auch alltägliche Bankgeschäfte lernen können, sowie ein Anlagekonto zum Sparen größerer Beträge“, sagt Kühn.

Beim Schnellvergleich werden Musterkunden verwendet. Bei der eigentlichen Auswertung erfolgt die Berechnung nach der persönlichen Gepflogenheit der Kontonutzung - mit Geldautomatennutzung und Geldeingang.

Girokonten für Kinder und Jugendliche sind meist kostenlose Guthabenkonten. Das heißt, sie dürfen nicht überzogen werden und können nicht ins Minus rutschen. Oft bieten die Banken sogar etwas höhere Zinsen oder ein kleines Startguthaben von bis zu 50 Euro für die jungen Kunden.

Das Kalkül: Wer einmal zufriedener Kunde ist, wechselt nicht leichtfertig zu einer anderen Bank. Die Kontoeröffnung für Minderjährige ist in der Regel problemlos, erfordert aber die Vorlage der Geburtsurkunde sowie die Unterschrift der Eltern oder Erziehungsberechtigten.

Durchschnittliche Konsumausgaben je Kind

Vor allem für die Jüngsten empfiehlt sich in der Regel eine Bank vor Ort. Dann können die Sprößlinge schon früh ihre Erfahrungen mit Geldautomaten und Transaktionen am Bankschalter machen – etwa, wenn das Sparschwein einmal jährlich geleert und das Ersparte auf einem Konto gutgeschrieben wird.

Es gibt aber auch Konten für Minderjährige bei Direktbanken, die mitunter noch höhere Zinsen anbieten. Auch Online-Banking will gelernt sein, für das Schlachten des Sparschwein taugen sie aber kaum.

Ein gesetzliches Mindestalter für Kontoinhaber gibt es nicht. So wie Säuglinge heute schon eine Steuer-ID vom Finanzamt bekommen, können auch Neugeborene schon Kontoinhaber sein. Viele Banken verlangen jedoch selbst eine Mindestalter für ihr Kinder- und Jugendkonten.

Kinderkonto im Namen der Eltern

Eltern sollten sich bei Kontoeröffnung jedoch gut überlegen, auf wessen Namen die Bankgeschäfte laufen. "Ein einfaches Guthabenkonto sollte ruhig auf den Namen des Kindes eröffnet werden. Das geht schon unmittelbar nach der Geburt", erklärt Finanzexpertin Kühn. Dabei können die Eltern den Zugriff durch ihre Kinder beschränken oder wahlweise erlauben und so den eigenständigen Umgang mit Geld schrittweise ausdehnen - je nachdem wie alt das Kind ist und um welche Summen es geht.

Tagesgeld für liquide Reserve

Für die liquide Reserve für die Kinder sind Tagesgeldkonten eine gute Wahl. Auch sie dürfen nicht überzogen werden, bieten aber einen attraktiveren Zinssatz als gewöhnliche Girokonten. Außerdem sind sie oft kostenlos zu bekommen.

Die spendabelsten Banken bieten zur Zeit maximal 1,2 bis 1,3 Prozent Zinsen. Einige Banken wie die ING Diba haben spezielle Tagesgeldkonten für Kinder im Angebot, bei denen ein leicht höherer Zins für die ersten Monate garantiert ist. Danach kann die Bank den Zinssatz wie üblich jederzeit anpassen.

Auf dem Tagesgeldkonto sollte jedoch maximal ein Betrag liegen, der für unvorhergesehene oder demnächst anstehende größere Ausgaben reicht. Alles was zum Beispiel über 2000 Euro hinausgeht und in den nächsten paar Jahren nicht benötigt wird, sollte besser verzinst auf einem Anlagekonto angelegt werden. Das kann zum Beispiel ein Festgeldkonto, ein Fondssparplan oder ein Wertpapierdepot sein.

Wie viel Geld Kinder kosten - und wie viel sie bringen
Bis ein Kind volljährig ist, zahlen Eltern laut Daten des Statistischen Bundesamtes rund 117.000 Euro für ihr Kind: Für Kleidung, Essen, Miete, Bildung, Taschengeld etc. Monatlich geben Paare mit Kindern demnach 550 Euro mehr im Monat aus, als Kinderlose. Das zweite Kind ist allerdings nicht mehr ganz so teuer wie das erste, das dritte ist rechnerisch günstiger als das zweite und so weiter. Schließlich muss nicht pro Kind eine neue Wickelkommode oder ein neuer Kinderwagen angeschafft werden. Quelle: dpa
Allein für Kleidung und Windeln geben Eltern bis zum 18. Geburtstag eines Sprösslings durchschnittlich 9101, 80 Euro aus. Laut Statistik summieren sich die Kosten für Windeln auf gut 1000 Euro pro Kind. Quelle: REUTERS
Um die Lebenshaltungskosten für die Familie decken zu können, gehen in zahlreichen Familien beide Elternteile arbeiten. Die Kosten für die deshalb notwendige Kinderbetreuung belaufen sich im Schnitt auf 3368,59 Euro. Bei vielen Familien frisst der Krippenplatz oder der Kindergarten wahlweise das Kindergeld oder das Gehalt eines Elternteils wieder auf. Quelle: dpa
Obwohl es in Deutschland Lehrmittelfreiheit gibt, die Schulen also Bücher kostenlos stellen, zahlen Eltern bis zum 18. Geburtstag ihres Kindes durchschnittlich 3525 Euro für Bildung. Dazu gehören Zusatzlektüre für den Deutschunterricht, Hefte, Stifte, Malblöcke und Farben, Schulausflüge und Kopiergeld. Hinzu kommen nochmal geschätzte 1,4 Milliarden Euro, die Eltern in Deutschland jährlich in Nachhilfestunden investieren. Quelle: dpa
Immer mehr Eltern zahlen ihren Kindern laut einer Forsa-Studie regelmäßig Taschengeld. Bis zum 18. Geburtstag kommen so 2496 Euro zusammen - wenn sich die Eltern die Empfehlungen des Jugendamtes halten. Demnach sollten Kinder zwischen vier und fünf Jahren 50 Cent pro Woche bekommen, Sechs- bis Siebenjährige 1,50 bis zwei Euro pro Woche und Acht- bis Neunjährige zwei bis 2,50 Euro wöchentlich. Kinder im Alter von zehn bis elf Jahren sollten monatlich 13 bis 15 Euro bekommen, Zwölf- und 13-Jährige 18 bis 20 Euro und 14- bis 15-Jährige 23 bis 26 Euro im Monat. Jugendliche von 16 und 17 Jahren sollten 32 bis 42 Euro im Monat bekommen, empfiehlt das Jugendamt. Quelle: dpa
Dafür bekommen Eltern allerdings auch Geld für ihre Kinder. So bekommen Mütter sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt das sogenannte Mutterschaftsgeld (MSchG). Derzeit bekommen gesetzlich versicherte Frauen von ihrer Krankenkasse bis zu 13 Euro pro Tag. Den Rest legt der Arbeitgeber drauf, bis der durchschnittliche Nettoverdienst der vergangenen drei Monate erreicht ist. Das Geld müssen die Frauen bei ihrer Krankenkasse beantragen. Privat Krankenversicherte und Geringverdienerinnen beantragen das Mutterschaftsgeld dagegen beim Bundesversicherungsamt in Bonn. Schwangere, die privatversichert sind, bekommen allerdings keinen Tagessatz sondern einen einmaligen Zuschuss. Quelle: dpa
Seit 2007 greift der Staat jungen Eltern auch noch mit dem sogenannten Elterngeld unter die Arme. Die Höhe der Unterstützung bemisst sich nach dem Nettoeinkommen der letzten zwölf Monate. Maximal gibt es 1800 Euro pro Empfänger und Monat, ausgezahlt wird maximal 14 Monate lang. Anspruch auf Elterngeld haben Arbeiter, Angestellte, Beamte und Selbstständige, die ihren Beruf (teilweise) ruhen lassen um sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Quelle: dpa

Für ein Anlagekonto, auf dem ein kleines Vermögen für das Erwachsenenalter angehäuft werden soll, rät Kühn jedoch davon ab, dieses auf dem Namen des Kindes laufen zu lassen. "Das grundsätzliche Problem ist, dass das Kind dann mit 18 Jahren mit dem Geld machen können, was sie wollen", erklärt Kühn. "Wie sich die Kinder als Volljährige entwickeln, können selbst die Eltern nicht vorhersehen. Dann besteht die Gefahr, dass sie das Geld für das Studium lieber für ein schickes Auto, eine Weltreise oder vielleicht sogar für eine Sekte ausgeben. Eltern, die für die Ausbildung ihres Kindes sparen, sollten vorsorglich die Kontrolle behalten."

So könnten Eltern beispielsweise in der Ausbildungsphase monatlich einen bestimmten Betrag aus dem Guthaben auszahlen, mit dem ihre Kinder nach Belieben verfahren dürfen. Auf diese Weise behalten sie aber die Kontrolle über das Sparvermögen.

Hier können Sie auswählen, welche Angebote Sie im Vergleich haben möchten (Neukundenangebote, reduzierte Anlagesicherheit, Kreditkartenkonten, Online-Beantragung). Auch die Abgeltungsteuer ist integriert.

Ein weiterer Nachteil, der auftreten kann, wenn das Anlagekonto auf den Namen des Kindes läuft, betrifft staatliche Fördergelder. Wer zum Beispiel für das Studium staatliche Unterstützung (BAföG) beantragt, darf nur über eine Vermögen von 5200 Euro verfügen. Wer dann Leistungen nach BAföG erhalten will, muss dieses Geld zunächst aufzehren.

Da Kontoinformationen immer mehr Behörden zur Verfügung stehen und die Daten abgeglichen werden, ist die Chance, dass ein Kinderkonto unentdeckt bleibt, sehr gering. Lautet das Konto auf den Namen der Eltern, besteht das Problem nicht.

Steueroptimierung ist zweitrangig

Diese Variante hat aber ebenfalls einen Nachteil: Der Steuerfreibetrag von 801 Euro für das Kind bleibt ungenutzt, unter Umständen sogar das steuerliche Grundfreibetrag von 8130 Euro für den Nachkömmling. Das betrifft Eltern, die schon mit anderen Kapitaleinkünften ihre Freibeträge ausschöpfen.

Einige Banken wie die Comdirect haben deshalb in der Vergangenheit offensiv damit geworben, dass Eltern für ihre Geldanlagen die Freibeträge der Kinder nutzen sollen, um sich Steuervorteile zu sichern. Dann aber muss das Konto namentlich dem Kind gehören.

Über solche Werbung ärgert sich Kühn, weil der Steuervorteil die Risiken und Nachteile für Eltern in der Regel nicht aufwiegt. "Die Kontrolle abzugeben, halte ich für riskant. Gerade bei Depots mit Aktien und Fonds relativiert sich der Steuervorteil durch den Kinderfreibetrag ohnehin."

Denn erst wenn Gewinne auch realisiert werden, also Wertpapiere verkauft werden, wird eine Kapitalertragssteuer fällig. Das können die Eltern aber steuern, indem sie zum Beispiel immer nur einen Teil der Wertpapiere nach Bedarf verkaufen. Zinsgutschriften fallen durch das allgemeine Zinstief hingegen oft so niedrig aus, dass sie durch die Freibeträge der Eltern steuerfrei bleiben.

Unkomplizierte Sparpläne und Festgeld

Die optimale Geldanlage für die Finanzierung einer Ausbildung zu finden, ist allerdings nicht einfach. Die Auswahl ist so groß wie die Renditechancen unterschiedlich.

Festgeldkonten etwa schaffen einen Inflationsausgleich von zwei Prozent und mehr - dort liegt das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank - nur bei Laufzeiten ab drei Jahren aufwärts. Solange kann dann niemand an das Geld heran.

Ein Festgeldkonto ist vor allem gegen Ende der Sparzeit sinnvoll, wenn ein Teil des ersparten Vermögens auf absehbare Dauer nicht benötigt wird und sicher verwahrt und verzinst werden soll. Um nicht zulange auf einem Zinsniveau zu verharren, empfehlen sich Laufzeiten bis zu drei Jahren. Sollten das Zinsniveau in der Zwischenzeit wieder steigen, kann spätestens danach in besser verzinste Angebote umgeschichtet werden.

Den geringsten Aufwand für Eltern bieten Sparpläne. Die gibt es bei einigen Banken schon ab Einzahlungen von 25 Euro pro Monat. Dabei gibt es abhängig von Sparrate und Einzahlungsdauer zusätzlich zur Verzinsung auch noch Prämien beziehungsweise Boni-Zahlungen.

Ein guter Sparplan zeichnet sich jedoch weniger durch einen hohen Bonus, sondern vielmehr durch einen hohen Basiszins aus. Der kann je nach Anbieter mal variabel, mal für die Laufzeit festgeschrieben sein. Grundsätzlich sollten die Zinsen in Zukunft eher wieder steigen, fallen können sie kaum noch. Daher ist ab Laufzeiten von zwei Jahren ein variabler Zins vorzuziehen, damit der junge Sparer von einem möglichen Zinsanstieg auch profitiert.

Mit Sparplan an den Aktienmarkt

Wichtig für den Sparer: Ein Banksparplan ist vor Verlusten sicher, bis 100.000 Euro sind die Einlagen deutscher Sparpläne geschützt. Dabei sollte der Sparplan trotz langfristiger Ausrichtung möglichst flexibel sein. Er sollte den vorzeitigen Ausstieg ebenso ermöglichen wie die Anpassung der monatlichen Rate. Die Laufzeiten reichen von einem bis zu 30 Jahre. Angesichts der besonderen Lage an den Kapitalmärkten ist eine Laufzeit von fünf Jahren ein guter Kompromiss aus Verzinsung und Flexibilität.

Eltern geben für ihre Kinder immer mehr Geld aus. Eine neue Studie zeigt: Davon profitieren vor allem Einzelkinder und Kinder reicher Eltern.

Sparpläne gibt es auch für Fonds oder Aktien. Angesicht der meist langjährigen Sparvorhaben für die Kinder sind die höheren Risiken am Aktienmarkt zugleich eine Chance auf deutlich mehr Rendite, die Eltern ergreifen sollten. Da es sich aber bei Sparanlagen für Kinder in der Regel um bestenfalls niedrige fünfstellige Beträge zum Ende der Sparzeit handelt, ist zunächst ein Investment in Einzelaktien nicht sinnvoll, da keine ausreichende Risikostreuung möglich ist.

Aktien bieten jedoch langfristig die höchste Rendite. Aktienfondssparpläne sind daher vor allem bei langen Laufzeiten von fünf, zehn und mehr Jahren sinnvoll.

Wertpapierdepots für Sparpläne gibt für Kinder sogar kostenlos. Je nach Anbieter gibt es dort nochmals Rabatte beim Kauf bestimmter Fonds. Sparpläne auf deutsche Aktienfonds brachten in den vergangenen Jahrzehnten pro Jahr im Durchschnitt eine Rendite von fünf Prozent - das zahlt derzeit keine Bank auf Sparguthaben.

Welchen Einfluss Kinder auf den Konsum ihrer Eltern haben
Die KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) befasst sich bereits zum dritten Mal in Folge mit dem Medien- und Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 13 Jahren. Die Studie bildet die Kaufentscheidungen von insgesamt 5,92 Millionen Kindern und deren Eltern in Deutschland ab. Eines der zentralen Ergebnisse: Die Kinder haben ein sehr großes Mitspracherecht: Bei Anschaffungen der Eltern fürs Kind wird der Nachwuchs meist selbst gefragt - seien es nun Spielsachen, Kleidung oder Möbel. Quelle: dpa
„Kinder sind in den Familien in allen wichtigen Entscheidungen, die ihre Freizeit- und Konsumwelt betreffen, stark eingebunden. Zusätzlich besitzen sie ein hohes Maß an Autonomie und weiterhin eine hohe finanzielle Ausstattung. Zu diesen Faktoren kommt hinzu, dass bei den Kindern das Markenbewusstsein steigt sowie die Bereitschaft der Eltern, deren Wünsche weitgehend zu erfüllen. Junge Zielgruppen bleiben damit für die Wirtschaft wertvolle Ansprechpartner“, sagt Ingo Höhn, Geschäftsleiter der Egmont MediaSolutions. Quelle: dpa
Auch bei der Urlaubsplanung und der Freizeitgestaltung haben Kinder volles Stimmrecht. So dürfen 86 Prozent der sechs- bis 13-Jährigen mitreden, was die Familie gemeinsam unternimmt und nehmen Einfluss auf Ausflüge in Zoos, Freizeitparks oder zu kulturellen Veranstaltungen. Quelle: dpa
Der hohe Freiheitsgrad zeigt sich zudem in finanzieller Hinsicht: 81 Prozent können frei über ihr Taschengeld verfügen. Die Summe, die den Kindern dabei zur Verfügung steht, hat mit durchschnittlich 27,56 Euro im Monat zum Vorjahr nochmals geringfügig zugenommen (38 Cent). Quelle: dpa
Hinzu kommt Bares an Weihnachten (durchschnittlich 80 Euro), zum Geburtstag (durchschnittlich 64 Euro) sowie bei einigen auch zu Ostern (durchschnittlich 25 Euro). Erstmals erhoben wurde, ob den Kindern zwischendurch etwas Geld zugesteckt wird. Hier sind zwei von drei Großeltern oder andere Verwandte bei Besuchen spendabel. Quelle: dpa
40 Prozent der Eltern lassen auch mal etwas für gute Schulnoten springen und 23 Prozent bekommen Geld fürs Helfen im Haushalt. Ausgegeben wird das Taschengeld für Süßigkeiten, Zeitschriften sowie Essen und Trinken unterwegs. Quelle: dpa
Ebenso erhalten schon mehr als die Hälfte der Vorschulkinder (55 Prozent) eigenes Taschengeld. Hier sind es durchschnittlich 10,68 Euro im Monat (Vorjahr 14,26 Euro). Spendabel zeigt sich auch der Weihnachtsmann mit 79 Euro, zum Geburtstag gibt es 61 Euro und der Osterhase legt 25 Euro ins Nest. Allerdings ist der Anteil der Kinder, die zu diesen Gelegenheiten Geld bekommen, deutlich geringer als bei den Älteren. Jeder zweite Vorschüler bekommt zudem bei Verwandtschaftsbesuchen etwas zugesteckt, um sich kleine Wünsche zu erfüllen. Quelle: dpa

Wer mit kleinen monatlichen Beträgen hantiert, sollte sich ohnehin auf Produkte mit niedrigen Gebühren konzentrieren, damit der Sparerfolg nicht durch hohe Kosten ausgebremst wird. Ideal sind Sparpläne auf börsennotierte Indexfonds, sogenannte ETF auf Börsenindizes wie Dax, Dow Jones oder MSCI World. Sie zeichnen sich vor allem durch niedrige Gebühren und jederzeitige Handelbarkeit über die Börse aus.

Kinder mögen McDonalds-Aktien und kleine Goldmünzen

Auch Finanzberaterin Kühn hat so ein Wertpapierdepot mit Sparplänen für ihre drei Kinder eingerichtet und lässt sie daran teilhaben. "Meine Kinder schauen zu und lernen viel dabei. Mein Ältester hat mit seinen 14 Jahren sogar schon McDonalds-Aktien gekauft. Darunter konnte er sich etwas vorstellen", erzählt Kühn.

Nett sei es auch, hin und wieder mal den Kindern eine Goldmünze zu kaufen, zum Beispiel mit einer Zehntel Unze Gold. "Das ist als Krisenwährung sinnvoll und für die Kinder interessant." Das sollten Eltern aber nur dann tun, wenn die anderen Anlagetöpfe schon gut gefüllt sind.

Konsumausgaben nach Ausgabebereichen in Haushalten von Paaren mit einem Kind

Von sogenannten Ausbildungsversicherungen raten Verbraucherschützer und unabhängige Finanzberater fast unisono ab, da sie vergleichsweise kostspielig und daher wenig rentabel sind.

Das liegt am Versicherungselement dieser Vorsorgevariante, die eine Finanzierung der Ausbildung garantiert, wenn den Eltern etwas zustößt. Die Versicherungsprämien sind jedoch oft hoch und zehren so einen guten Teil der monatlichen Sparrate auf. Zudem ist es schwierig oder mit Verlusten verbunden, wenn man vor Ablauf der Zeit an das Geld heran will.

Sogar der Ombudsmann der Versicherungswirtschaft monierte in seinem Jahresbericht viele Fälle von Falschberatung bei Ausbildungsversicherungen. Wer seine Kinder für den Todesfall der Eltern absichern will, kann dies deutlich günstiger durch Abschluss einer Risikolebensversicherung tun. Dann bleibt immer noch genügend Geld für einen monatlichen Sparbeitrag übrig. Den können Eltern locker alleine steuern, dazu braucht es keinen Versicherungskonzern.

Beliebt waren in der Vergangenheit auch Bausparverträge für die Nachkommen. Angesichts der niedrigen Verzinsung sind sie heute aber eigentlich nur sinnvoll, wenn der Entschluss in ferner Zukunft einen Immobilie zu kaufen unverrückbar feststeht. Dann kann ein Bausparvertrag die niedrigen Hypothekenzinsen langfristig sichern. Wem es primär um den Aufbau eines Kapitalpolsters geht und erst später entscheiden will, was mit den Ersparnissen geschehen soll, ist mit anderen Sparvehikeln besser und flexibler bedient.

Grundsätzlich ist zum Beginn der Sparzeit eine Aufteilung der Sparraten sinnvoll. Wer etwa 100 Euro im Monat zurücklegen will, kann monatlich 50 Euro auf einen Tagesgeldkonto überweisen und 50 Euro in einen Fondssparplan einzahlen. Wer schon damit beginnt, wenn die Kinder noch klein sind, kann ihnen bei Volljährigkeit ein hübsches Kapitalpolster präsentieren, mit dem sich ihre Zukunft gestalten lässt.

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