Unverwechselbarkeit pflegt auf seine Art auch Richard Mille. Der Uhrenhersteller war der Erste, der eine neue, vom Automobil inspirierte technische Anmutung in die Uhrmacherei brachte. Er verbündete sich nicht mit einer einzelnen Marke, sondern trug eine Kollektion alter Rennwagen zusammen, darunter zwei Lancia Stratos und mehrere Formel-1-Geschosse. Auch Luigi Macaluso, der früh verstorbene Girard-Perregaux-Chef, der in seiner Jugend selber aktiver Fahrer war, hatte in La Chaux-de-Fonds bereits eine ähnliche Kollektion aufgebaut.
Freude am fahren
Marc A. Hayek, Chef der Marke Blancpain, fährt gar selber bei der Blancpain Endurance Series. Hayek - in Personalunion auch Chef bei Breguet und Jaquet Droz - wünschte sich für seine Marke "mehr Sport und High Tech, aber kein Co-Branding". Dass Lamborghini uhrmacherisch noch jungfräulich war, passte ihm sehr. Mit seinem Einsatz hinter dem Steuer nimmt Marc Hayek die alte Tradition der Gentleman-Fahrer wieder auf.
Etwas langsamer fährt Karl-Friedrich Scheufele, Chef von Chopard. Der Liebhaber und Sammler alter Autos, der auch die Mille Miglia selber gern fährt, zu der seine Marke mehrere Modelle herstellt. Scheufele lebt genau in dem Umfeld, das sich mit dem Namen Chopard verbindet. Unternehmen wie Frédérique Constant, Cuervo y Sobrinos, Certina, Oris oder auch Hanhart begleiten ebenfalls Jahr für Jahr die verschiedensten Oldtimer-Veranstaltungen.
Jean-Claude Biver sicherte für Hublot die Zusammenarbeit mit Ferrari und denkt über die inneren Beziehungen von Auto und Uhr nach: "Die Uhr kommt für mich zum Schluss. Die Uhrmacher waren die Ersten, die Mechanik und Getriebelehre begriffen. Kraftübertragung und Kupplungstechnik kamen im Prinzip aus der Uhrmacherei." Dass viele Autosammler auch Uhren lieben, liegt für Biver an der Affinität zu allem, was Mechanik ist. Seine Arbeitsbeziehung zu Ferrari definierte der Hublot-Chef so: "Ihr baut Motoren für die Straße. Wir bauen Motoren für das Handgelenk."