Leitzins bei 0,25 Prozent Die größten Verlierer der Zinssenkung

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Altersvorsorge-Sparer als größter Verlierer

Zehn Geldanlage-Tipps
Geld und ein Display
Ein Kugelschreiber und ein Diagramm
Eine Hand und Münzen
Sparbuch und Geldscheine
Ein Stift und ein Diagramm
Ein Kugelschreiber, Geld, ein Taschenrechner und ein Blatt Papier
Eine Lupe vergrößert das Wort Kontoauszug Quelle: dpa

Altersvorsorge

Bei Lebensversicherungen oder Sparkonten schlagen die niedrigen Zinsen kräftig auf das Gemüt der Sparer. Weithin gilt der Altersvorsorge-Sparer als größter Verlierer des billigen Geldes. Die Zinsen sind so niedrig, dass die Anleger real Verluste in Kauf nehmen müssen. Dadurch wird das Sparen fürs Alter immer unattraktiver, Sparer kehren Riesterpolicen oder anderen Rentenverträgen den Rücken zu. Wer noch gut verzinste Altverträge im Köcher hat kann sich glücklich schätzen. Wer allerdings neu in die Altersvorsorge starten will, hat die Qual der Wahl. Riester und Co. lohnen sich für die wenigsten, zu den niedrigen Zinsen kommen hohe Abschlussgebühren.

Auch Versicherer leiden unter der EZB-Entscheidung. Je weiter die Zinsen sinken, desto schwerer wird es für sie, ihre garantierten Zinsleistungen zu erwirtschaften. Einige Versicherer, darunter die Allianz und die Düsseldorfer Ergo, bieten deshalb bereits Lebensversicherungen ohne Garantiezins an. Der Bund der Versicherten (BdV) fürchtet bereits, dass einige Assekuranzen daraus Konsequenzen ziehen werden. "Wir befürchten, dass sich zukünftig immer mehr Lebensversicherer aus dem aktiven Geschäft verabschieden werden und nur noch die Bestände verwalten wollen", sagt Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des BdV. Einen Ausweg aus der Niedrigzinsfalle gibt es für die Versicherer kaum, denn sie sind zu einem moderaten Risiko gezwungen und dürfen nicht zu viel Kapital in Aktien umschichten. "Dadurch, dass die Versicherer auf dem Kapitalmarkt jetzt noch weniger Zinsen erwirtschaften, wird das Geschäftsmodell der deutschen Lebensversicherer weiter auf die Probe gestellt", erklärt Kleinlein. Leidtragender ist vor allem der Sparer, auf den die Versicherer die schlechteren Konditionen abwälzen.

Gold

Normalerweise stärkt die expansive Geldpolitik der Notenbanken Gold in seiner Funktion als sicheren Schutz vor Inflation. Ein steigender Goldpreis wäre entsprechend nachvollziehbar. Am Donnerstag gab der Preis des Edelmetalls allerdings nach und notierte zeitweise unter der Marke von 1300 Dollar je Feinunze. Dafür hatten vor allem Spekulationen gesorgt, die USA könnten mit dem Abbau ihrer Konjunkturmaßnahmen beginnen. Sollte die amerikanische Notenbank Fed früher als erwartet mit ihrem Tapering beginnen, also früher aus der expansiven Geldpolitik aussteigen, dürfte das den Goldpreis belasten. Entsprechend drückt auch ein Anstieg des Dollar den Goldpreis - am Donnerstag beflügelten Wachstumsdaten aus den USA den Greenback und drückten damit den Goldpreis.

Für diejenigen, die aufgrund des billigen Geldes langfristig mit hohen Inflationsraten rechnen, bleibt Gold trotzdem erste Wahl. Für Experten ist physisches Gold weiterhin die beste Absicherung gegen Geldentwertung. Das Edelmetall gilt als Wertspeicher, da es eben anders als Euro oder Dollar nicht beliebig nachgedruckt werden kann. Lediglich wenn es trotz der Zinssenkung zu einer Deflation kommt, dürfte der Goldpreis weiter unter Druck geraten.

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