Treffpunkt von Geld und Glamour: Der VIP-Tag vor der offiziellen Eröffnung der Kunstmesse Frieze im Londoner Regent’s Park ist Stars, Fotomodellen und finanzkräftigen Sammlern vorbehalten. Hier trifft man sie, die lässigen Millionäre im T-Shirt und offenen Hemd, die auf der Suche nach hipper Gegenwartskunst durch das weiße Zelt mit den rund 150 Galerien aus aller Welt schlendern und versuchen, sich die besten Stücke zu sichern. Jeff Koons’ Pop-Skulptur eines kopfstehenden Hummers etwa oder Jennifer Rubells gigantische Plastik einer Schwangeren, deren offene Bauchhöhle zum Kuscheln einlädt. Daria („Dascha“) Schukowa, die Freundin des Oligarchen Roman Abramowitsch, ist am VIP-Tag traditionell dabei, ebenso wie das frühere Supermodel Elle Macpherson, Schauspielerin Uma Thurman und viele Hedgefondsmanager. Für die ist moderne Malerei nicht nur Statussymbol: „Hedgies kaufen Kunst, weil das ihnen hilft, Stress zu bekämpfen und eine andere Perspektive zu finden“, sagt der Galerist Joe La Placa. Ein Warhol, Pollock oder Picasso an der Wand eines Büros im Londoner Edelviertel Mayfair sendet allerdings auch eine klare Botschaft an reiche Kunden: „Seht her – ich hab’s geschafft!“
Nirgendwo in Europa operieren mehr Hedgefonds als in Mayfair, weltweit sind sie nur an der Ostküste der USA noch zahlreicher anzutreffen. Von London aus legen sie mehrere 100 Milliarden Pfund an; oft residieren sie in eleganten Stadthäusern, bei denen von außen jeder Hinweis auf die prominenten Mieter fehlt – schließlich legt man großen Wert auf Diskretion.
Für die Hedgies muss es Mayfair sein, denn hier herrscht eine gediegenere Stimmung als in den Finanztempeln des ungeschminkten Materialismus, eben in der City oder auf Canary Wharf. Hedgefondsmanager und Private-Equity-Gründer sehen sich als Speerspitze der Finanzelite. Auf normale Banker blicken sie mit einer gewissen Überheblichkeit herab. Sie gelten als hochintelligent, schwimmen mit ihren unkonventionelle Methoden gegen den Strom, und: „Wir haben keine Angst vor Risiko. Das unterscheidet uns vom Rest der Menschheit“, sagt einer von ihnen mit einem Anflug von Arroganz.
"Wie viel Geld brauchen wir?"
Er und seine Mitstreiter suchen unterbewertete Aktien, Unternehmen mit schwachem Management. Schon äußerlich setzen sich die Hedgefondsmanager von den uniformiert wirkenden Bankern ab. Vom Krawatten- und Anzugzwang haben sie sich längst befreit. Viele haben früher selbst in Investmentbanken gearbeitet, bei Goldman Sachs, Merrill Lynch oder der Deutschen Bank; als Experten für Übernahmen, Analysten oder Händler und haben dabei Millionen-Boni eingestrichen.
Dann sind sie ausgestiegen, machten sich selbstständig. „Privatiers“, so nannte man früher reiche Menschen, die sich nur noch um die Mehrung des eigenen Vermögens kümmern mussten. Der jahrelange Boom der Finanzindustrie hat in London, New York und Greenwich im US-Staat Connecticut eine ganz neue Klasse von Selfmade-Millionären geschaffen.
"Ich mach jetzt lieber, was ich will"
„Meiner Frau habe ich gesagt: Wie viel Geld ist eigentlich nötig? Brauchen wir wirklich noch mehr? Ich mach jetzt lieber, was ich will“, bringt es ein ehemaliger Private-Equity-Manager auf den Punkt. Mit 48 hat er sich aufs Altenteil zurückgezogen. Statt das Geld fremder Anleger zu platzieren, managt er nur noch seine eigenen Investitionen, kocht einmal in der Woche für seine Familie – Gourmetrezepte, selbstverständlich – und steuert seinen Vintage-Ferrari bei der Oldtimer-Rallye Mille Miglia durch den italienischen Apennin.
Mit 40 oder 50 Jahren sind Banker in London oft so gut situiert, dass sie kein Geld mehr verdienen müssen. Jim O’Neill, langjähriger Chefvolkswirt und Partner von Goldman Sachs, stieg mit 56 aus, nach 31 Jahren in der City. Die clever in Form von Fonds vermarktete Abkürzung BRIC für die Wachstumsmärkte Brasilien, Russland, Indien und China hatte ihn vor zwölf Jahren weltberühmt gemacht. Bei Goldman räumte man dem Briten, den viele als Rockstar einer trockenen Zunft verehrten, viele Freiheiten ein. Doch künftig macht der Sohn eines Postboten aus Manchester wirklich nur noch, was er will. So produziert der Multimillionär jetzt für die BBC eine Radio-Serie über die MINT-Staaten (Mexiko, Indonesien, Nigeria, Türkei), ohne Honorar. Außerdem kümmert sich O’Neill als Vorsitzender um die von ihm mitgegründete Wohltätigkeitsorganisation Shine, die unterprivilegierten Kindern bessere Schulbildung ermöglichen soll.
"An die nächste Generation"
Auch der 53-jährige Chef der Vermögensverwaltung Jupiter, Edward Bonham Carter, kündigte gerade überraschend seinen Rücktritt an. Der Bruder der Schauspielerin Helena Bonham Carter („The King’s Speech“) sagte einmal, er stelle sich jeden Morgen die Frage: „Macht mir mein Job noch Spaß? Bin ich immer noch ein guter Vermögensverwalter?“ Fragen, die er nach mehr als zehn Jahren an der Spitze von Jupiter nun offenbar mit „Nein“ beantwortet. Ab März wird er bei Jupiter Vize-Aufsichtsratschef sein. Finanziell hat er ausgesorgt: Sein 2,8-Prozent-Anteil an Jupiter ist knapp 50 Millionen Pfund wert.
So mancher Abschied ist nicht ganz freiwillig: „Nach fast 25 Jahren mit M&G ist die Zeit gekommen, um den Stab an die nächste Generation weiterzugeben“, schwafelte Graham French vom Aktienfonds M&G Global Basics, einer der Stars der Branche. Der Mann ist gerade mal 47. 2012 hatte seine Performance gelitten, weil er die Entwicklung der Rohstoff- und Minenaktien falsch eingeschätzt hatte. An manchen Tagen habe er sich so mies gefühlt, dass er am liebsten die Decke über den Kopf gezogen hätte und im Bett geblieben wäre, räumte er ein. Nun bleibt er M&G noch sechs Monate als Berater erhalten, eine vertraglich vereinbarte Zwangspause. Ist die abgelaufen, kann French neu durchstarten – womöglich mit seinem eigenen Hedgefonds.
Neben Karriereknick und Sehnsucht nach neuen Herausforderungen bewegt auch die Abneigung gegen das immer enger geschnürte Korsett neuer Finanzmarktregulierung Banker dazu, der City den Rücken zu kehren. „Der Wechsel zu einem Hedgefonds wirkt befreiend, allerdings schauen einem dann die Investoren auf die Finger“, sagt Meyrick Chapman, der vor fünf Jahren zu Elliott Advisors ging, dem britischen Ableger des 24 Milliarden Dollar schweren New Yorker Hedgefonds Elliott International Associates. Rund 26 Jahre hatte Chapman zuvor in der City verbracht, unter anderem als Rohstoffhändler und im Eigenhandel von Bankers Trust.
Ein wohltätiger Zeitvertreib ist ein absolutes "Must have"
Das Haus ist längst abbezahlt, die Kosten für die Privatschule der Kinder und die Urlaubsreisen werden quasi aus der Portokasse finanziert – dann fehlt der Nervenkitzel, den die Alphatiere der City brauchen, um ihren Drang nach Anerkennung zu befriedigen. Im Reich der wenig regulierten Schattenbanken – vor allem bei Hedgefonds und Private-Equity-Gesellschaften – finden sie Zuflucht, Herausforderungen, Motivation und abermals viel Geld. Denn anders als bei den Banken, die von der EU künftig an eine kürzere Leine genommen werden sollen, gibt es bei den Schattenbanken auch künftig keine Bonusbeschränkungen. Und wenn es gut läuft, sind die Prämientöpfe milliardenschwer: Hedgefonds kassieren traditionell zwei Prozent des angelegten Vermögens plus 20 Prozent des Fondsgewinns als Gebühren.
Die „Sunday Times“, die jedes Jahr eine Liste der 1.000 reichsten Einwohner Großbritanniens veröffentlicht, konstatierte zuletzt, dass 778 Superreiche ihren Wohlstand nicht geerbt, sondern selbst erarbeitet hatten. Ein Viertel dieser Selfmademen stammt aus dem Finanzbereich. Reichster Hedgefondsmanager ist der Brite Alan Howard, der einst als Händler für Credit Suisse arbeitete, mit einem Vermögen von geschätzt 1,5 Milliarden Pfund.
Auf Platz sechs der Liste stehen Crispin Odey und Nichola Pease, eine der wenigen Frauen in der Hedgefondsszene, mit einem gemeinsamen Vermögen von 450 Millionen Pfund. Das Paar lebt mit seinen drei Kindern in einer ruhigen Straße in Chelsea, wo Häuser mindestens zehn Millionen Pfund kosten. Der 54-jährige Odey, der in erster Ehe mit der ältesten Tochter von Pressebaron Rupert Murdoch verheiratet war, setzt aktuell Millionen auf einen fallenden Aktienkurs von Manchester United. Auf seinem Landgut vertreibt er sich daneben die Zeit mit der Jagd – einem Hobby, das bei Hedgies sehr en vogue ist.
Was zeichnet einen guten Fondmanager aus?
Wieder aufgetaucht ist gerade der Ex-Chef der Barclays Bank, Bob Diamond. Rund anderthalb Jahre nachdem er über den Skandal um Manipulationen des Libor-Zinssatzes gestolpert war, hat der 62-jährige, von Ex-Labour-Wirtschaftsminister Peter Mandelson einst als das „unakzeptable Gesicht des Kapitalismus“ angeprangert, mit seinem Finanzvehikel Atlas Mara an der Börse 325 Millionen Dollar eingesammelt, für Investitionen in Afrika. Dass Diamond Geld braucht, ist eher unwahrscheinlich: Von 2006 bis Sommer 2012 soll er bei Barclays fast 100 Millionen Pfund verdient haben.
Sein Afrika-Engagement ist kein wohltätiges, er will in die Finanzbranche der Sub-Sahara investieren. Für andere Superreiche der Finanzwelt aber sind längst nicht mehr nur Yacht und Kunstsammlung Statussymbole. Ein wohltätiger Zeitvertreib ist ein absolutes „Must have“.
"Nicht am Schreibtisch altern"
Davide Serra etwa, der nach einer Karriere als Bankanalyst – zuletzt bei Morgan Stanley – 2006 den Hedgefonds Algebris gründete, hat mit seiner Frau Anna eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet: „Hakuna Matata“, für soziale Projekte in Tansania.
Starthilfe für seinen Fonds, der heute 1,2 Milliarden Dollar verwaltet, erhielt Serra von einem anderen Hedgefondsmanager: Chris Hohn, Chef von TCI (The Children’s Investment Fund). Hohn hat seit 2003 rund eine Milliarde Pfund an die Children’s Investment Fund Foundation (CIFF) seiner Frau überwiesen. Die Stiftung finanziert Hilfsprojekte in Indien und Afrika.
Die größten Hedge-Fonds der Welt
Man-Group
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 69,0 Milliarden US-Dollar
Durch die Übernahme des Konkurrenten GLG Partner zum weltgrößten börsennotierten Hedge-Fonds mutiert, musste das Unternehmen zuletzt hohe Mittelabflüsse hinnehmen. So zogen Anleger im vierten Quartal 2010 der Gesellschaft netto eine Milliarde US-Dollar (743 Millionen Euro) ab. Man Group-Chef Peter Clarke geht für die Zukunft von weiteren Konzentrationen innerhalb der Branche aus.
Bridgewater Associates
Sitz in Westport, USA. Verwaltetes Vermögen: 62,0 Milliarden US-Dollar.
Zuletzt durch Gründer und Chef Ray Dalio in den Medien. Er kündigte an, sich der philanthropischen Kampagne der Milliardäre Bill Gates und Warren Buffet anzuschließen und einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
JPMorgan Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 45,5 Milliarden US-Dollar
Teil des globalen Finanzdienstleistungskonzerns JPMorgan Chase & Co. mit einer 130jährigen Tradition in der Vermögensverwaltung für private und institutionelle Investoren.
Paulson & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 30 Milliarden US-Dollar
Amerikanischen Medien (Wall Street Journal) zufolge verdiente Gründer und Präsident John Paulson im Jahr 2010 fünf Milliarden US-Dollar und konnte sich damit selbst den dicksten Gehaltsscheck der Geschichte überreichen. Nach Daten der amerikanischen Finanzaufsicht SEC zählt neben Gold ein Aktienpaket an der amerikanischen Bank Citigroup zu den größten Positionen Paulsons. Zudem stehen die Bereiche Energie und Gesundheit in seinem Fokus. Doch der
Brevan Howard Asset Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 32,3 Milliarden US-Dollar
Sorgte ähnlich wie BlueCrest Capital Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Och-Ziff Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 28,7 Milliarden US-Dollar
Deutschen Anleger könnte der Name durch dessen frühere Beteiligung am Windkraftanlagenbauer Nordex ein Begriff sein.
Soros Fund Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 27,0 Milliarden US-Dollar
Der Quantum Fund von George Soros brachte seit seiner Gründung im Jahr 1973 bisher 35 Milliarden US-Dollar ein – nach Abzug sämtlicher Gebühren. Seine Anlagenstrategien basieren auf der Analyse von tatsächlichen oder vermeintlichen makroökonomischen Trends in verschiedenen Ländern. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, vom Druck auf Währungen zu profitieren. Dies kommt nicht von ungefähr: 1992 wette Soros gegen die Bank of England auf eine Abwertung des englischen Pfunds und verdiente damit mehr als eine Milliarde Dollar.
BlackRock
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 26,6 Milliarden US-Dollar
Durch den Kauf der Vermögensverwaltung der britischen Barclays Bank zum größten Aktionär Deutschlands aufgestiegen. In der Finanzwelt ist die Gesellschaft für ihr einzigartiges Risikomanagement bekannt. Über 5.000 vernetzte Computer spielen rund um die Uhr alle erdenklichen Szenarien eines Geschäfts durch.
Highbridge Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 25,0 Milliarden US-Dollar.
Tochter von JPMorgan. War zeitweise an der deutschen Immobiliengesellschaft Gagfah beteiligt.
BlueCrest Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 24,5 Milliarden US-Dollar
Konkurrent Man Group verkaufte Ende März seinen Anteil von 25,5 Prozent wieder zurück an Bluecrest. Zudem sorgte die Firma ähnlich wie Brevan Howard Asset Management mit dem Umzug in die Schweiz für Aufsehen. Seit Sommer 2010 verwalten nun Mitarbeiter in Genf einen Großteil der Investments. Als Grund wurden die Ungewissheit über die Besteuerung der Banker und die Marktregulierungen in Großbritannien angegeben.
Baupost Group
Sitz in Boston. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Gründer und Präsident ist Seth Klarman. Die Gesellschaft verwaltet das Geld für vermögende Familien und Einzelpersonen in liquiden Kapitalanlagen.
Cerberus Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 24 Milliarden US-Dollar
Beteiligt sich an Unternehmen und veräußert sie nach Umstrukturierung weiter. In Deutschland ist die Gesellschaft durch den Kauf von Handelsimmobilien in Erscheinung getreten. Zuletzt mit dem Kauf von Großmärkten die an die Metro vermietet werden.
Angelo Gordon & Co.
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 23,5 Milliarden US-Dollar
1988 von den beiden ehemaligen LF Rothschild-Bankern John Angelo und Michael Gordon gegründet. Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Immobilien und Distressed Securities. Bei letzteren handelt es sich um Wertpapiere von Emittenten, die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, aufgrund dessen Zahlungsausfälle drohen oder bereits eingetreten sind. Dies kann ein in die Krise geratenes Schwellenland sein, meist handelt es sich aber um ein finanziell angeschlagenes Unternehmen.
Farallon Capital Management
Sitz in San Francisco. Verwaltetes Vermögen: 21,5 Milliarden US-Dollar
Von Thomas Steyer im Jahr 1986 gegründet, verwaltet die Gesellschaft in erster Linie Geld für College-Stiftungen, Stiftungen und vermögende Privatpersonen. Seine Firma benannte Steyer nach den Farallon-Inseln, einer Gruppe vulkanischer Inseln und Felsen vor der Küste San Franciscos.
Winton Capital Management
Sitz in London. Verwaltetes Vermögen: 20 Milliarden US-Dollar
Der Neueinsteiger in den Top20. Gegründet 1987 vom britischen Mathematiker und Unternehmer David Winton Harding. Seit 1997 besitzt Goldman Sachs 10 Prozent an der Gesellschaft. Auf ihrer Homepage weist das Unternehmen auf seine Forschung rund um die Themen Finanzmathematik, statistische Analyse historischer Marktdaten und die Entwicklung von Handelssystemen unter Verwendung von mathematischen Algorithmen hin.
King Street Capital Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,9 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1995 von Brian J. Higgins, and Francis Biondi Jr.
Die Investitionen der Firma umfassen Public Equity- und Anleihe-Märkte weltweit mit dem Schwerpunkt auf notleidende Unternehmen, Aktien, Anleihen, Devisen, Optionsscheine und Optionen.
Goldman Sachs Asset Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 19,8 Milliarden US-Dollar
Gegründet 1988. Offen für private und institutionelle Investoren. Neben der Beratung von Universitäten, Wohlfahrtsverbänden und Stiftungen unterstützt der Hedge-Fonds-Arm von Goldman auch Konzerne bei der Erfüllung von Pensionsverpflichtungen.
Canyon Partners
Sitz in Los Angeles. Verwaltetes Vermögen: 19 Milliarden US-Dollar
Die 1990 gegründete Gesellschaft kümmert sich um vermögende Privatkunden und institutionelle Anleger weltweit. Das Unternehmen bezeichnet seinen Ansatz selbst als risikoscheu und ereignisgesteuert und investiert in alle wesentlichen Asset-Klassen, inklusive unter anderem Bankschulden, Distressed Securities und verbriefte Forderungen.
Renaisssance Tec.
Sitz in East Setauket, USA. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
1982 vom Mathematiker James Harris Simons gegründet.
Seine für Kunden und die derzeit etwa 275 Mitarbeiter angepeilte überdurchschnittliche Rendite erzielt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge durch das Festhalten an mathematischen und statistischen Methoden. Simons selbst tritt wie andere Milliardäre in den USA mehr und mehr durch seine großzügigen Spenden an Forschungseinrichtungen in Erscheinung.
Elliott Management
Sitz in New York. Verwaltetes Vermögen: 17,1 Milliarden US-Dollar
Chef Paul Singer gründete 1977 die Gesellschaft Elliott Associates. Der Hedge-Fonds war zuletzt mit einer Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in den Medien. Dabei ging es um die Auszahlung von argentinischen Staatsanleihen, die aufgrund des Staatsbankrotts im Jahr 2001 weitgehend ausgefallen seien.
„Die meisten Hedgefondsmanager werden an ihrem Schreibtisch alt. Er wollte etwas tun, um die Welt zu verbessern“, sagt seine Frau Jamie Cooper-Hohn gern, wenn es um die Genese von TCI und CIFF geht. Frankfurts Ex-Börsenchef Werner Seifert, der 2005 ein Opfer von Hohns aggressivem Aktionismus wurde, glaubt allerdings, dass dessen wahre Triebfeder das Streben nach Sieg ist: „Wenn man ihm statt Geld Gummibärchen gäbe, wäre er vermutlich auch damit zufrieden“, schreibt Seifert im Buch „Invasion der Heuschrecken“.
Der niederländische Anthropologe Joris Luyendijk, der über 100 Banker befragt hat, sieht viele Getriebene, geprägt von Rivalität, Wettkampfdenken und Spielsucht. „Sobald das Geld zu fließen beginnt, ist es sehr, sehr schwer, sich davon zu lösen... und sobald man gewonnen hat, kommt dann dieses Gefühl der Leere, das Bestandteil jeder Sucht ist“, sagt einer der unter Zusage strenger Anonymität interviewten Banker.
Selbst finanzielle Freiheit bedeutet eben nicht immer, frei von Zwängen leben zu können.