MDax, SDax, TecDax Zehn Nebenwerte, die Sie noch Ihren Kindern vererben können

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BB Biotech und CTS Eventim

Zehn Nebenwerte, die Rendite bringen

BB Biotech

Was zeichnet das Unternehmen aus?
Die Schweizer sind eine Holding, die sich seit 1993 an Biotech-Unternehmen beteiligt, vorwiegend aus den USA, aber auch aus Europa. Die fünf größten aus 35 Beteiligungen sind Celgene (USA), Actelion (Schweiz), Gilead (USA), Isis Pharmaceuticals (USA) und Incyte (USA). Diese machten Ende 2013 gut 56 Prozent des 2,1 Milliarden Schweizer Franken schweren Portfolios aus. „Als Beteiligungsgesellschaft ermöglichen wir Investoren auf einfache Art und Weise an der Entwicklung des globalen Wachstumsmarkts Biotechnologie zu partizipieren. Mit unserer Anlagestrategie zielen wir auf Beteiligungen ab, welche innovative, also effiziente und sichere Medikamente auf den Markt bringen“, sagt Daniel Koller, BB-Chefbeteiligungsmanager.

Daten

Wie sieht die Bilanz aus?
Die Börsenhausse trieb den Gewinn 2013 von 368 auf 932 Millionen Franken. Für BB Biotech als reine Holding sind andere Bilanz-Kennzahlen irrelevant.

Wie bewertet die Börse?
BB Biotech kostet derzeit 1,35 Milliarden Euro, der innere Wert der Beteiligungen liegt bei fast 1,6 Milliarden Euro. Am 26. März gab es sieben Franken Dividende, das wären aktuell 5,1 Prozent Rendite.

Was treibt langfristig den Kurs?
BB Biotech strebt langfristig eine Wertsteigerung des Portfolios in Dollar von 15 Prozent pro Jahr an. „Seit Gründung liegen wir mit 14,4 Prozent nur unmerklich darunter“, sagt Chefmanager Koller. Der Biotech-Sektor ist generell gerade den Kinderschuhen entwachsen und entwickelt sich noch sehr dynamisch, ganz im Gegensatz zu Pharma.

Was könnte den Kurs belasten?
Die Bewertung der Branche ist nicht ohne, Investoren sitzen auf guten Gewinnen. Wenn die Börsen deutlich nachgeben, sind Biotech-Papiere trotz ihrer positiven Langfristperspektive kein sicherer Hafen.

Fazit: Biotech-Aktien sind lohnenswert, Einzelanlagen aber riskant. Dieses Risiko limitiert BB Biotech auf ein Minimum.

CTS Eventim

Was zeichnet das Unternehmen aus?
Ob Metallica bei Rock am Ring, die Reunion der legendären Status Quo in Originalbesetzung nach 30 Jahren oder Helene Fischer in Riesa – ein Unternehmen profitiert immer mit: CTS Eventim. Der Vermarkter mischt die großen Bühnen aber nicht nur über den Verkauf von Tickets auf, sondern tritt auch selbst als Veranstalter auf: 2013 setzen die Bremer zum Beispiel Neil Young, Elton John und Mark Knopfler in Szene. Erst im März trieb CTS Eventim mit der Übernahme von drei Ticketvermarktern in Spanien, den Niederlanden und in Frankreich die internationale Expansion voran. Insgesamt mehr als 180 000 Veranstaltungen mit 100 Millionen verkauften Tickets begleitet Eventim jährlich. Im Segment „Ticketing“ ist CTS Eventim in Kontinentaleuropa Marktspitze und im „Live-Entertainment“ weltweit die Nummer drei.

Daten

Wie sieht die Bilanz aus?
Bei den Erlösen legte CTS mächtig Tempo vor: Gegenüber 2012 wuchsen die Bremer vergangenes Jahr um 20,8 Prozent auf 628,3 Millionen Euro Umsatz. Der Jahresüberschuss legte von 56,3 auf 61,1 Millionen Euro zu. Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit erhöhte sich üppig von 108 auf 143 Millionen Euro. Der Kassenbestand liegt bei 180 Millionen Euro netto, die Eigenkapitalausstattung ist mit knapp 29 Prozent solide. Die Dividende je Aktie soll von 57 auf 64 Cent steigen. Darüber entscheiden die Aktionäre am 8. Mai.

Wie bewertet die Börse?
Mächtig hoch. Die Aktie kostet den 36-fachen 2013er-Gewinn und den 3,5-fachen Umsatz 2013. Mit der Erwartung weiterer höherer Gewinne und den starken Mittelzuflüssen relativiert sich das allerdings.

Was treibt langfristig den Kurs?
CTS Eventim gehört zu den wenigen Unternehmen, die von der Konjunktur entkoppelt wachsen. Selbst in den Jahren 2008 und 2009, als die Finanzkrise viele Industrie-Bilanzen einknicken ließ, wuchsen die Bremer unvermindert weiter. Das Internet-Ticketing soll ebenso weiter ausgebaut werden wie die internationale Präsenz.

Was könnte den Kurs belasten?
Das Geschäft von Eventim funktioniert nur dann, wenn der Konzern erfolgreich mit nationalen und internationalen Künstlern viele Besucher anlockt. Klappt das nicht, dann wären auch in der Bilanz aktivierte Übernahmeprämien (Goodwill) bedroht und müssten abgeschrieben werden. Die liegen mit 257 Millionen Euro sogar höher als das Eigenkapital (253 Millionen Euro). Zudem soll die Hauptversammlung am 8. Mai einen Rechtsformwechsel in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) beschließen, was derzeit etwas belastet.

Fazit: CTS ist dick im Geschäft und zunehmend weniger von Wettbewerb bedroht. Als konjunkturunempfindliches Investment sollte die Aktie begehrt bleiben.

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