Meag-Anlagechef Philipp Waldstein Wartenberg "Aktien könnten besser laufen als gedacht"

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"Bei Schwellenländern sind wir vorsichtiger"

Die Investment-Lieblinge der Deutschen
Platz 20: SAPEuropas größter Softwarehersteller SAP befindet sich gerade in einer Umbauphase. Cloudcomputing und die Smartphone-Ära zwingen den Konzern ihre Programme an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. So eine Restrukturierung ist natürlich nicht umsonst. Das erkennt man auch am Aktienkurs. SAP musste in den vergangenen zwölf Monaten ein Minus von knapp neun Prozent verkraften. Insgesamt kommen die gehandelten Zertifikate mit dem Basiswert SAP im Februar im Hinblick auf das Gesamtvolumen der Kundenorder mit einem Handelsvolumen von 11,5 Millionen Euro auf den 20. Platz. Bei den derivativen Produkten überwogen dabei die Discount-Papiere.Lesen Sie in unserem Ratgeber alles Wichtige rund ums Thema Geldanlage: Wie viel Risiko sollte ich gehen? Welche Chancen habe ich? Wann lohnt ein Kauf? Und wann steige ich besser aus? 111 Seiten mit Tipps und Tricks, erhältlich als eBook im Kaufhaus der Weltwirtschaft. Quelle: rtr
Platz 19: SilberDer Überhitzung des Silbermarktes liegt nun knapp drei Jahre zurück. Damals schoss der Silberpreis auf über 45 Dollar. Danach beruhigte sich die Lage wieder, die Kursschwankungen nahmen ab. Gemessen am gesamten Handelsvolumen derivativer Produkte wurden im Februar Kundenorder im Wert von 12,4 Millionen Euro getätigt. Es lohnt sich allerdings auch ein Blick auf die spekulativen Produkte. Silber-Hebelpapiere kamen im vergangenen Monat auf ein ähnliches Volumen. Rund 12,2 Millionen Euro flossen durch Optionsscheine und Knock-Out-Papiere. Letztere, riskantere, Anlagemöglichkeit machte im spekulativen Bereich sogar den Löwenanteil aus. Quelle: dpa
Platz 18: BMWDer Münchener Autokonzern hatte jüngst zuversichtlich stimmende Bilanzen vorgelegt. Im Premiumbereich gehört BMW zu den führenden Marken. Auf dem Genfer Autosalon präsentierte man sich selbstbewusst. Ein Blick auf den Chart der BMW-Aktie rechtfertigt dieses Selbstbewusstsein. Der Kurs konnte in der wirtschaftlich schwierigen Zeit innerhalb der vergangenen zwölf Monaten über 15 Prozent zulegen. Im Februar machten vor allem Discount-Papiere einen Großteil der getätigten Kundenorder aus. Insgesamt wurden im vergangenen Monat derivative Anlageprodukte in Höhe von 13,1 Millionen Euro ge- und verkauft. Quelle: dpa
Platz 17: Münchener RückHagel in Deutschland, Kälteeinbruch in den USA und Überschwemmung in Osteuropa – auch wenn sich die Liste endlos lang weiterführen ließe. 2013 kam die Münchener Rück vergleichsweise glimpflich davon. Die Naturkatastrophen schlugen sich nicht so stark wie erwartet in den Bilanzen wider. Die Aktionäre zeigten sich erleichtert. Der Rückversicherer gehört im Dax zu den eher weniger volatilen Papiere. Deswegen verwundert es auch nicht, dass Anleger im Februar kaum Hebelprodukte der Münchener Rück investiert haben. Zu den beliebtesten Anlageprodukten gehörte das Discount-Papier. Insgesamt wurden im Februar Kundenorder im Volumen von 13,7 Millionen Euro getätigt. Quelle: dpa
Platz 16: BayerDie Aktien des Chemiekonzerns hinken im laufenden Jahr etwas hinterher. Bayer büßte seit Jahresanfang knapp zwei Prozent seines Wertes ein. Insgesamt haben die Anleger an der Börse Stuttgart im Februar Zertifikate auf den Basiswert im Volumen von über 14 Millionen Euro umgesetzt. Neben Discount-Papieren waren Aktienanleihen von Bayer besonders beliebt bei den Aktionären. Quelle: dpa
Platz 15: AdidasDer deutsche Sportartikelhersteller setzt auf Bewährtes. Zuletzt wurde der Vertrag mit dem jetzigen Adidas-Vorstand Herbert Hainer bis 2017 verlängert. Der 59-jährige ist schon jetzt mit seinen 13 Jahren bei Adidas der am längsten amtierende Vorstand eines Dax-Konzerns. Der Erfolg gibt ihm recht. Langfristig befindet sich der Sportkonzern auf der Gewinnstraße. In Stuttgart wurden im Februar überwiegend Discount-Zertifikate gehandelt. Insgesamt betrug das Handelsvolumen 14,9 Millionen Euro. Quelle: dpa
Platz 14: SiemensDie Korruptionsaffäre hat am Image des Unternehmensriesen Siemens genagt. Zwar spricht der Vorstand bereits schon von einem Kulturwandel, doch dass dieser innerhalb von nicht einmal einem Jahr abgeschlossen sein soll, ist mehr als zu bezweifeln. In Stuttgart wurden im Februar Siemens-Papiere im Wert von insgesamt 15,3 Millionen Euro gehandelt. Besonders beliebt waren Discount-Papiere, gefolgt von Anleihen und Bonus-Zertifikaten. Quelle: REUTERS

Was ist besser: eine Lebensversicherung abschließen oder in Investmentfonds investieren?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Publikumsfonds haben allerdings bei der Anlage mehr Freiheiten. In unsere Mischfonds etwa können wir mehr Aktien packen als in die Versicherungsportfolios. In einem langfristigen Börsenaufschwung ist die Rendite höher.

Welche Anleihen lohnen?

Anleihen der Euro-Schuldenländer wie Irland, Italien, Spanien, Portugal sind interessant. Die Sanierung der Haushalte über den niedrigen Zins statt die Währung scheint zu funktionieren. Ich bin überzeugt, dass die angestoßenen Reformen langsam wirken.

Die zehn wichtigsten Aktien-Regeln

Die Zinsen sind kaum höher als die deutscher Staatsanleihen.

Bei Spanien stimmt das. Eine fünfjährige spanische Anleihe rentiert nur noch mit 1,7 Prozent, seit die Europäische Zentralbank über Anleihekäufe nachdenkt. Sie wirft damit so viel ab wie US-Anleihen. Allerdings gibt es bei Spanien auch kein Währungsrisiko.

Ist die neue Griechenland-Anleihe mit 4,95 Prozent Rendite für Sie interessant?

Nein. Griechenland ist eine Nische und politisch beladen. Aber die große Linie stimmt in der Peripherie. Anleihen der Euro-Schuldenstaaten bieten einen gewissen Schutz vor Zinserhöhungen. Läuft die Konjunktur im Euro-Land besser, würden die Zinsen erhöht. Die Risikoaufschläge zu deutschen Bundesanleihen könnten sinken, weil sich die wirtschaftliche Lage und die Zahlungsfähigkeit verbessern würden.

Haben Sie niedrige Kurse bei Schwellenländer-Anleihen zum Kauf genutzt?

Nein. Wir halten sie bereits, sind jetzt aber vorsichtiger. Viele Länder bauen Defizite auf, während die Euro-Peripherie sich entschuldet. Spanien hat einen Leistungsbilanzüberschuss, und Anleger kaufen spanische Anleihen, dafür ziehen sie Geld etwa aus Brasilien ab.

Hat die Europäische Zentralbank ein gutes Händchen?

Ja. Das Zinsniveau bleibt niedrig, und die Peripherie entwickelt sich. Aber die EZB und die US-Notenbank müssen aus dem außerordentlichen Modus herauskommen, bevor es eine neue Rezession gibt. Sonst haben sie ihr Pulver verschossen, wenn sie es brauchen. Außerdem steigt die Gefahr, dass eine überbordende Geldversorgung am Aktien- und Immobilienmarkt Blasen aufpumpt.

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