Mobiles Banking Per App unterwegs Gewinne mitnehmen

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Mit einem Fingertipp die Order ausführen

Banking kann aber auch auf den bislang kleinsten smarten Geräten funktionieren, den sogenannten Smartwatches, die lediglich das Display der Armbanduhr zum Navigieren nutzen. So zeigt eine Studie der Schweizer Finanzforscher von MyPrivate Banking, dass es gerade da noch bei vielen Banken hapert.

Viele mobile Apps für Smartwatches sind noch weit weg vom Aktienhandel mit wenigen Fingertipps auf das Uhrendisplay. Selbst Überweisungen oder Marktdaten, etwa vom Deutschen Aktienindex DAX, fehlen für die Kunden.

Die gute Nachricht: Von den weltweit 35 größten Banken bieten 19 schon Apps für die Apple Watch an. Mit der Deutschen Bank und ihrer Meine Bank-App landete ein Anbieter aus Deutschland auf dem geteilten ersten Platz der Tester von MyPrivate Banking. Auch ABN Amro, BNP Paribas, die Citibank und die Commonwealth Bank of Australia konnten sich auf den ersten Platz der Schweizer Studie setzen. Die volle Punktzahl für Funktionalität, Transaktionen, Eilmeldungen und Benachrichtigungen, Geldautomaten- und Filialfinder und Kontaktmöglichkeiten zur Bank bekam aber kein Anbieter.

Den Forschern gefielen an der DB Meine Bank-App insbesondere die Übersichtlichkeit des Finanzplaners und der Funktionsumfang auf dem kleinen Bildschirm der Uhr. Wertpapiere kaufen und verkaufen können Nutzer mit der Watch-App der Deutschen Bank nicht.

Insgesamt fiel das Ergebnis über die Funktionalität der Banking Apps bei den Forschern von MyPrivate Banking ernüchternd aus: 55 Prozent der Apps bieten zwar einen Einblick über Kontostand und vergangene Transaktionen an. Aber lediglich 18 Prozent bieten ihren Nutzern Marktupdates an und nur bei knapp einem Viertel aller Smartwatch-Apps können die Kunden auch Zahlungen und Überweisungen oder Aktienorders tätigen.

Noch sind viele Konzepte unausgereift. In den USA hat das Investmenthaus Charles Schwab für seine Kunden auch eine Apple Watch-App im Angebot, mit der sie ihr Vermögen verwalten können. Allerdings können sie auf der Uhr – anders als etwa beim Start-up Anbieter Robinhood – nur Orderaufträge initiieren. Ausführen und bestätigen müssen sie sie anschließend vom iPhone, das bei vielen Apps noch Hauptkommunikator mit der Apple Watch ist.

Für deutsche Anleger gibt es noch kaum Apps, mit denen sie schnell über ihr Handgelenk Wertpapiere handeln können: Die Consorsbank bietet hierzulande eine Apple-Watch-App zum Download an. Wie bei der App der Deutschen Bank sei sie aber noch eher ein Informationstool, heißt es vom Unternehmen. Man sehe zu starke Beschränkungen für den Aktienhandel auf dem kleinen Display.

So sparen die Deutschen
65 Prozent aller Westdeutschen sparen regelmäßig, im Osten sind es dagegen nur 56 Prozent Quelle: dpa
56 Prozent aller alleinstehenden Deutschen sparen regelmäßig Quelle: dpa
Die finanzielle Bildung hängt offenbar nicht mit der schulischen Bildung zusammen Quelle: dpa
Die Sparsituation hängt in Deutschland stark von der beruflichen Situation ab Quelle: dpa
Wer mehr verdient, der spart auch mehr Quelle: dpa
Wo wird fleißiger gespart: In Großstädten oder auf dem Land? Quelle: dpa/dpaweb
Bei den Bundesländern ist Bayern das Land der Sparer Quelle: dpa

Auch Onlinebroker Onvista hält die Erweiterung des Onlinedepots auf die Apple-Watch aufgrund des sehr kleinen Bildschirms nicht für sinnvoll. Für Comdirect-Kunden lässt sich die Apple-Watch mit dem Smartphone koppeln - und der Kontostand abrufen sowie die letzten fünf Umsätze des Girokontos.

Bei IG Markets können Kunden dagegen bereits über eine App auf ihrer Digitaluhr handeln. Mit der Apple-Watch-App wolle man den Kunden schnellstmögliche Reaktionen auf das Marktgeschehen erlauben, heißt es vom Unternehmen. Einschränkungen gibt es dennoch: „Chartanalysen und das eröffnen von neuen Positionen direkt aus einem Aktienchart heraus sind aufgrund des kleinen Displays kaum zielführend“, sagt IG.

Bei der Postbank heißt es, man habe mögliche Anwendungsszenarien für die Apple Watch bereits mit Kunden diskutiert. Die hätten aber kein großes Interesse am Aktienhandel über die Uhr gehabt. Deshalb konzentriere man sich weiterhin auf klassische Apps für Tablet und Smartphones.

Dabei sollte eine Studie aus dem eigenen Haus der Postbank Rückendeckung geben: In der Gruppe der 25-34-jährigen Deutschen nutzen bereits 36 Prozent mobiles Banking auf ihrem Smartphone. Auch unter den bis 44-Jährigen nutzt jeder Vierte die Bankdienstleistungen auf dem Handy. Die Wanderung vom Onlinedepot zum Smartphone-Depot hat wohl gerade erst begonnen.

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