Mobiles Banking Per App unterwegs Gewinne mitnehmen

Immer mehr Banken bieten Apps an, mit denen Kunden vom Girokonto überweisen oder Aktien handeln können - selbst auf Digitaluhren wie der Apple Watch. Das könnte den Handel für Anleger sogar billiger machen.

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Mobil den Überblick über das Konto behalten - und wenn nötig auch noch Aktien handeln. Quelle: Getty Images

Die Welt könnte so einfach sein für deutsche Anleger: Das Finanz-Start-up Robinhood bietet seinen Nutzern eine App an, mit der sie ohne Gebühren Aktien handeln können. Auf ihrem Smartphone oder auf einer digitalen Armbanduhr, wie der Apple Watch.

Üblicherweise fallen beim Kauf von Wertpapieren Gebühren an, die von wenigen Euro bis zig-Euro betragen können. Die fallen bei Robinhood weg.

Der Wermutstropfen: Bislang ist das nur in den USA möglich. Mit StorteBrokr arbeitet jetzt in Deutschland bereits ein Start-up am gebührenfreien Handel über das Smartphone - unterstützt vom Start-up Accelerator der Comdirect Bank. Was bequem klingt, ist weltweit bislang noch eine Ausnahme. Aber viele Banken haben das Mobile Banking – also Online Banking auf mobilen Geräten wie Tablets, Smartphones und Smartwatches - für sich entdeckt.

Die zehn wichtigsten jungen Finanzdienste aus dem Internet

Auch in Deutschland bieten alle Banken und Broker ihren Kunden eigene Apps an. Einen echten Vorteil gegenüber dem Banking am heimischen PC bieten sie den Nutzern meist noch nicht. Wie sich die Nachfrage nach mobilen Bankdienstleistungen entwickeln kann, zeigen jedoch heute schon einige skandinavische Länder.

Dort nutzen mehr als 80 Prozent der Bevölkerung zwischen 16- und 74 Jahren Onlinebanking, zeigen Daten von Eurostat (siehe Karte unten). In Deutschland sind die eher konservativen Anleger bislang nur zu 51 Prozent vom Onlinebanking überzeugt.

Der Branchenverband Bitkom geht von rund 40 Millionen Deutschen aus, die ihre Bankgeschäfte online erledigen. Der Großteil von ihnen macht das aber noch an einem stationären PC zuhause.





Die Nachfrage nach Bankdienstleistungen auf dem Smartphone steigt allerdings an. Einer Umfrage von Roland Berger mit dem Kreditkartenanbieter Visa zufolge können sich 60 Prozent der Deutschen vorstellen, künftig Bankgeschäfte auf dem Smartphone abzuwickeln. Bislang sind es lediglich sieben Prozent.

Doch gerade bei schwankungsanfälligen Marktphasen kann es für Anleger essenziell sein, ihre Positionen möglichst rechtzeitig zu schließen oder neue zu eröffnen. Die Aktienpositionen erst am Abend vom heimischen PC aus an den Handelstag anzupassen, kann Geld kosten.

Handelsumsätze von Börsen wie der Deutsche Börse-Tochter Tradegate, die mit Öffnungszeiten von 8 bis 22 Uhr Anlegern die Möglichkeit geben, über ihre Depotbank zu handeln, bevor sie ins Büro fahren oder nachdem sie von der Arbeit kommen, steigen kontinuierlich.

Der Orderbuchumsatz, also der Wert aller gehandelten Aktien, stieg bei Tradegate 2015 um mehr als 20 Milliarden Euro auf 75 Milliarden an. Auch Quotrix, die Tochter der Börse Düsseldorf, verspricht extra lange Handelszeiten bis 23 Uhr.

Dabei wäre die eigentliche Innovation, Anlegern auch tagsüber den Zugang zum Aktienhandel schneller, einfacher und sicherer möglich zu machen.

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