Möglichst stressfrei Die passende Geldanlage für bequemliche Anleger

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Risikoprämie mitnehmen

Goldene Regeln für den Vermögensaufbau
Foto eines Eigenheims im Entstehen (Baustelle) Quelle: dpa
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Foto eines Pappreiters "Lebensversicherung" Quelle: Fotolia
Börsenhändler vor Anzeige eines fallenden Kurses Quelle: dpa
Bild einer Rentnerin am Meer Quelle: Fotolia
Foto einer Finanzberatung Quelle: dpa
Die alte Börsenweisheit "Nicht alle Eier in einen Korb legen" stösst derzeit an Grenzen Quelle: Marcel Stahn

Da derartige Banksparpläne im Vergleich zu Bausparverträgen oder Rentenversicherungen einfach konstruiert sind und geringe Gebühren aufweisen, sind sie für Befürworter einer unkomplizierten Geldanlage gut geeignet. Einziger Haken: Auf die Zinserträge und den Bonus nach 25 Jahren muss der Sparer 25 Prozent Abgeltungssteuer an den Staat zahlen.

Dieses Problem lässt sich umgehen, wenn der Banksparplan beriestert wird. Dann entfällt diese Steuer auf die Zinserträge nämlich, dafür wird die Rente, die der Sparer am Ende bekommt, mit der normalen Einkommenssteuer belastet. Da sich die Beiträge zum Riester-Banksparplan allerdings wiederum von der Steuer absetzen lassen, sollten Anleger ausrechnen, ob sich der Sparplan mit oder ohne Riester in ihrem individuellen Fall mehr lohnt. An dieser Stelle muss das Anleger-Faultier zwar über seinen Schatten springen und etwas Zeit aufwenden. Sind die Würfel aber gefallen, darf entspannt vor sich hin gespart werden.

10 Tipps für Börseneinsteiger

Auch der Anlage-Ratgeber der Stiftung Warentest kürt Riester-Banksparpläne zur „idealen Altersvorsorge für fast jeden“. Sie seien vor allem flexibel, kostengünstig und leicht zu verstehen. Dafür müssen Anleger eben akzeptieren, dass die Zinsen oft deutlich niedriger sind als bei einem Fondssparplan. Schwierig ist lediglich die Suche nach dem richtigen Sparplan. Da die Banken dafür nur geringe Gebühren kassieren können, werden die Angebote wenn überhaupt sehr passiv vermarktet. Viele Banken, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank, haben gar keine Riester-Banksparpläne im Portfolio. Fündig wird man dagegen bei einigen Sparkassen und Volksbanken oder der Ethikbank. Oft handelt es sich allerdings um regionale Angebote, viele werden dafür von ihrer Hausbank abweichen müssen.  

Und wo bleibt die Rendite?

Stellt sich nur noch die Frage, was Faulpelze machen, die trotz ihrer Bequemlichkeit nicht auf Rendite verzichten wollen? Gerade bei lange angelegtem Geld führt für Nauhauser kein Weg an Aktien vorbei. „Die Risikoprämie am Aktienmarkt einfach komplett liegen zu lassen, kostet gerade bei langfristigen Anlagen Geld“, sagt der Finanzexperte. "Man kann das Wertschwankungsrisiko auch sehr einfach begrenzen, indem man die Anlage auf Aktienfonds und sichere Zinsprodukte so aufteilt, dass man sich damit noch wohlfühlt".

Viele Anleger denken zu Unrecht, dass sie auf jedes Auf und Ab an den Börsen sofort reagieren müssten. „Bei einem breit diversifizierten Aktienportfolio ist ‚Kaufen und Liegenlassen‘ die beste Anlagestrategie, und dazu auch noch die simpelste“, sagt Nauhauser. Die Auswahl einzelner Aktien sei wiederum aufwändiger, weshalb verschiedene Index-ETFs auf marktbreite Aktienindizes wie beispielsweise den MSCI World sowohl eine sehr gute als auch eine sehr bequeme Lösung sind.

Auch Stiftung Warentest rät Faulpelzen an der Börse zu Aktienindexfonds, die einen Index wie etwa den Dax oder den EuroStoxx nachbilden. „Wer die Chancen der Kapitalmärkte nutzen, aber sich nicht intensiv mit ihnen auseinandersetzen möchte, der fährt mit Aktienindexfonds am besten“. Sie seien relativ bequem und preiswert. Letzteres führt dazu, dass Berater sie nicht offensiv anpreisen. Wer also einen solchen Indexfonds haben möchte, muss die Initiative ergreifen.  

Fazit: Mit etwas Vorbereitung und der richtigen Produktauswahl ist eine vernünftige Geldanlage nicht so stressig, wie viele Sparer denken.

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