Musterdepots Der Glaube an die Technologie

Daniel Hupfer sieht die US-Technologie-Werte nach einer Korrekturphase wieder auf dem Vormarsch. Davon möchte er mit einem ETF profitieren. Und Alexander Kovalenko kann mal wieder zufrieden gen Europas Süden schauen.

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Daniel Hupfer

In den USA nimmt der Trendwechsel bei den Aktienindizes weiter Form an. Nachdem die Technologiewerte an der Nasdaq Anfang März in eine Konsolidierungsphase eingetreten und knapp 10 Prozent gefallen sind, entwickelte sich die Nasdaq zuletzt wieder deutlich besser.

Angetrieben von den Schwergewichten Apple, Microsoft und Google konnte die Nasdaq einen großen Teil der Verluste wieder aufholen und zuletzt auch stärker zulegen als der S&P500 oder Dow Jones Industrial Average. Aus unserer Sicht ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch die US-Technologiebörse wieder neue Höchststände vermelden wird.

Mit dem Kauf eines ETF von iShares auf den Nasdaq100-Index partizipieren wir derzeit von dieser positiven Entwicklung. Da die Volatilität bei Technologietiteln in der Regel etwas höher ist, präferieren wir in diesem Fall den Kauf eines ETF gegenüber Einzeltiteln. Der ETF bietet uns Zugang zu einem diversifizierten Portfolio bei gleichzeitig geringer Kostenbelastung und guter Handelsliquidität.

Neben den festeren Aktienkursen partizipieren wir derzeit zusätzlich vom steigenden US-Dollar. Mit den aufgekommenen Gerüchten um eine weitere Lockerung der europäischen Geldpolitik legte der Dollar seit Anfang Mai um gut 2 Prozent gegen den Euro zu.

Ob das die von vielen Marktteilnehmern erwartete Trendwende ist, wird sich noch zeigen und davon abhängig sein, in welcher Form und Größenordnung die europäische Notenbank diese Woche unkonventionelle Maßnahmen ankündigen wird. Wir rechnen mittelfristig mit einem festeren US-Dollar, da neben der Zinsentwicklung auch die Wachstumsaussichten für die USA sprechen.


10.000 Punkte beim Dax ja, aber nachhaltig nein

Ein drittel Jahr ist vergangen seit dem Start der Musterdepots Anfang Februar. Zeit für die regelmäßige Zwischenbilanz: Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Zwar hat der Benchmark-Index Stoxx 50 in den vergangenen Tagen stärker an Wert zugelegt als mein Portfolio.

Dennoch entwickelt sich das Depot weiterhin in Übereinstimmung zu den beiden obersten Zielen – einer jährlichen Rendite zwischen sechs und acht Prozent sowie einer deutlich geringeren Wertschwankung im Vergleich zum Gesamtmarkt.

Wichtig ist mir, diese Ziele in möglichst jeder Marktphase zu erreichen – selbst wenn es kräftig abwärtsgeht an der Börse. Im Gegenzug verzichte ich bei zwischenzeitlichen Aufwärtssprüngen auf besonders hohe Erträge.

Das Portfolio hat bisher ein Plus von rund viereinhalb Prozent erwirtschaftet. Umgerechnet entspricht das einer Rendite von etwa 14 Prozent per annum – das liegt mittlerweile sogar deutlich oberhalb der angepeilten Spanne.

Anders als die meisten Experten gehe ich weiterhin davon aus, dass der Dax nicht nachhaltig über die Marke von 10000 Punkten ausbrechen wird. Sollten die Aktienmärkte kommende Woche in Zusammenhang mit der anstehenden Ratssitzung der Europäischen Zentralbank nach oben überschießen, werde ich auf ein Zurückpendeln der Notierungen setzen.


Spanien Ole

Die beste Performance lieferten bisher unsere südländischen Aktien, insbesondere unsere Aktienwerte aus Spanien und Portugal. Der Performancespitzenreiter, der spanische Baukonzern ACS, Mehrheitsaktionär von Hochtief, strebt bis 2016 einen Nettogewinn von einer Milliarde Euro an. Dies gab ACS-Präsident Florentino Pérez in dieser Woche auf der Hauptversammlung der Aktionäre in Madrid bekannt.

Das Unternehmen wolle seine Erträge um wenigstens zehn Prozent pro Jahr steigern. Im ersten Quartal 2014 hatte die ACS-Gruppe einen Nettogewinn von 202 Millionen Euro erzielt, 20,6 Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Vorjahres. In den kommenden Jahren werde ACS seine Aktivitäten vor allem in Nordamerika, in Asien und im Pazifikraum ausweiten.

Der Schwerpunkt werde auf der Entwicklung von Infrastrukturprojekten liegen. In Europa und Lateinamerika wolle der Konzern die sich bietenden Gelegenheiten nutzen. Die Citigroup beschäftigte sich in einer Studie mit den Marktchancen der südeuropäischen Stromversorger. Für die südeuropäischen Stromversorger sei das  „gemütliches Oligopol“ der früheren Tagen vorbei.

Wir sind mit unserem  portugisischen Stromversorger EDP – Energias de Portugal deutlich im Gewinn und beobachten die weitere Entwicklung genau. Beim zweiten Spanier im Depot, dem Energieversorger Iberdrola, bestätigte die Citigroup hingegen ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 5,40 EUR. Iberdrola sei der interessanteste Wert aller südeuropäischen Versorger. Wir sehen das Kursziel sogar deutlich höher.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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