Musterdepots Geht es nach Ostern wieder aufwärts?

Auch wenn unsere Autoren die Ukraine-Krise und die damit einhergehenden Kursschwankungen mit Besorgnis verfolgen, halten sie Aktien als Geldanlage für unabdingbar. Ernsthafte Alternativen gibt es wohl nur wenige.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Ausgerechnet beim Thema Geldanlage erlebt das Unwort des Jahres 2010 seine Renaissance. „Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe“, begründete die Jury damals ihre Wahl.

Es geht um den Begriff „alternativlos“. Wir erinnern uns: Berüchtigt wurde das Adjektiv durch die Kommunikation der Bundesregierung.  Allen voran die Kanzlerin stand im Ruf oberste Verbreiterin des Unworts zu sein. Ein ums andere Mal wurden damit umstrittene Rettungsaktionen auf dem Höhepunkt der Euro- und Schuldenkrise für unumgänglich erklärt.

Heute sind es Privatanleger, die sich belehren lassen müssen, wer nicht in Aktien investiere, sei auf den Kopf gefallen. Doch so richtig es ist, sich mit einem Teil seines Vermögens langfristig auch am Kapitalstock der Wirtschaft zu beteiligen. Kurzfristig kann es selbstverständlich Sinn machen, den Aktienanteil auch mal zu reduzieren - und damit Verlustrisiken zu vermeiden, wenn die Märkte schon zu weit gelaufen sind.

Alternativen bieten beispielsweise spezielle Anlagezertifikate, die weniger schwankungsanfällig sind als klassische Direktinvestitionen in Aktien oder ausgewählte aktiv verwaltete Mischfonds. Und selbst mit einigen Tages- und Festgeldangeboten kann man auf kurze Sicht wieder durchaus sein Vermögen real erhalten. Denn die Zinsen verharren zwar weiterhin auf tiefem Niveau – die Teuerungsrate in der Eurozone und in Deutschland ist zuletzt aber noch deutlich darunter gefallen.


Anleger bangen wegen der Ukraine-Krise

Am vergangenen Wochenende hat sich die Lage in der Ukraine wieder verschärft. Die prorussischen Kräfte haben in den östlichen Teilen des Landes mehrere Verwaltungs- und Polizeigebäude gestürmt und besetzt. In dieser Situation kommt es sehr stark darauf an, wie vernünftig sich die Übergangsregierung in Kiew verhält.

Sollte es zu einem brutalen militärischen Eingreifen kommen, wird die Gefahr eines Bürgerkrieges in der Ukraine sehr real. Denn ein großer Teil der ostukrainischen Bevölkerung fühlt sich aktuell stärker an Russland als an Kiew gebunden. Ein Bürgerkrieg wäre sicherlich die schlimmste vorstellbare Variante. Alle beteiligten Kräfte sollten alles daran setzen, damit dieses Szenario nicht Realität wird.

In diesem schwierigen Umfeld ist es Sebastian Reese – dem Portfoliomanager des „SR wisdom capital spekulativ“-wikifolios gelungen, letzte Woche ein neues Allzeithoch zu erreichen. Mit über 60% Cashquote hält Herr Reese genug Pulver trocken und wartet auf neue Tradingchancen.

Neben dem in unserem Musterdepot ebenfalls erhältlichen „Dividende und Eigenkapital Deutschland“ gehört das „SR wisdom capital spekulativ“ von Sebastian Reese zu den zwei aktuellen Spitzenreitern der „Top-wikifolio-Rangliste“.


Festere Kurse nach Ostern

Die weltweiten Aktienmärkte bewegen sich weiterhin im Korrekturmodus. Negative Nachrichten aus der Ukraine sowie eine mäßig beginnende Unternehmensberichtssaison in den USA sorgten für Gewinnmitnahmen. Wir gehen davon aus, dass wir den Großteil der Korrektur bereits hinter uns haben. Auch wenn viele Aktienindizes charttechnisch angeschlagen aussehen, rechnen wir mit festeren Kursen nach dem Osterfest.

Nach wie vor halten wir die Prognosen der Unternehmensanalysten für die Gewinnentwicklung in Q1 für moderat, so dass die Mehrzahl der Unternehmen die Prognosen übertreffen sollte. Vor diesem Hintergrund halten wir an unserer derzeitigen Portfolioallokation fest.

Die Aktienquote liegt bei rund 75 Prozent, das restliche Kapital haben wir in Anleihen investiert. Derzeit erweisen sich die Anleihen wie erwartet als Stabilisator. Das wesentlich bessere Chance/Risikoprofil sehen wir aber nach wie vor im Aktienbereich.

Die Aktienmärkte der Emerging Markets halten sich in der jüngsten Konsolidierung gut. So hat der brasilianische Bovespa kaum korrigiert. Auch indische und chinesische Aktien konnten sich gut behaupten. Da zudem seit einigen Wochen die Kapitalabflüsse sowie die Talfahrt der Währungen gestoppt wurden, könnten die attraktiven Bewertungen von Schwellenländeraktien neue Investments nach sich ziehen. Wir sind derzeit in Form eines ETF in chinesische Aktien investiert und werden die Märkte weiter beobachten, um das Engagement in den Schwellenländeraktien weiter zu erhöhen.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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