Musterdepots Positive Überraschungen nehmen zu

Ukraine-Krise hin oder her. Die deutsche Wirtschaft lässt sich von den Unruhen nicht beeindrucken und auch die US-Werte entwickeln sich prächtig. Die Autoren der Musterdepots bleiben optimistisch.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Daniel Hupfer

Mit Apple und Facebook veröffentlichten zwei Technologieunternehmen gestern gute Zahlen für das vergangene Quartal. Apple überzeugte zudem mit einer Erhöhung der Dividende und einer Aufstockung des laufenden Aktienrückkaufprogramms auf nunmehr 90 Milliarden US-Dollar. Während Apple beim Absatz des iPhone deutlich zulegen konnte, übertraf Facebook aufgrund steigender Werbeerlöse die Markterwartungen. Aber auch aus der „Old Economy“ gab es gute Nachrichten. So steigerte der Baumaschinenhersteller Caterpillar den Nettogewinn deutlich und erhöhte den Ausblick für das Jahr 2014. Ebenfalls über den Erwartungen lagen die Ergebnisse von General Motors und Verizon, während der weltgrößte Post- und Kurierdienst UPS enttäuschte.

Insgesamt nimmt die Zahl der positiven Überraschungen zu, so dass die Berichtssaison in den USA wieder einmal gut ausfallen sollte. Begleitet von starken volkswirtschaftlichen Zahlen, wie der Veröffentlichung des Ifo-Geschäftsklimaindex mit 111,2 Punkten sowie einem Produktionszuwachs von zwei Prozent bei langlebigen Wirtschaftsgütern in den USA, sollte das positive Aktienmarktumfeld zunächst anhalten.

Europas größter Reifenhersteller Michelin konnte mit den Zahlen zum ersten Quartal keine Euphorie auslösen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal war der Umsatz leicht rückläufig. Hintergrund hierfür sind auch bei Michelin negative Währungseffekte aufgrund des starken Euro, aber auch Umsatzeinbußen in Osteuropa aufgrund der Krimkrise. Der Gesamtjahresausblick wurde allerdings bestätigt, nach wie vor geht das Management von steigenden Umsätzen und einem höheren operativen Gewinn aus. Michelin baut derzeit neue Fabriken in Brasilien, China, Indien und den USA. Gleichzeitig sollen in Frankreich Kapazitäten geschlossen werden, so dass weitere Kosten eingespart werden.

Trotz der leichten Enttäuschung bleiben wir in dem Wert weiter investiert. Wir gehen davon aus, dass Michelin von der anziehenden Automobilnachfrage in Europa einer der Hauptprofiteure sein sollte.


Erholung von Minenaktien nimmt Konturen an

Das Münchener Ifo-Institut hat am Donnerstag eine Verbesserung des Geschäftsklimas in Deutschland gemeldet. Im Anschluss an die guten Daten von Markit-Institut vom Vortag ist auch das Ifo-Barometer deutlich besser als Expertenkonsensus ausgefallen. Selbst die andauernde Ukraine-Krise konnte die gute Grundstimmung unter deutschen Managern nicht eintrüben.

Anglo American hat aktuelle Daten zum Produktionsvolumen im ersten Quartal 2014 veröffentlicht. Das Unternehmen hat im Vergleich zum Vorjahr 18 Prozent mehr Kupfererz sowie zehn Prozent mehr Eisenerz gefördert. Gleichzeitig wurden die Förderungsprognosen für das Gesamtjahr 2014 erhöht. Bei der Platinproduktion musste dagegen nach andauernden Streiks in Südafrika die Jahresprognose nach unten korrigiert werden. Die Unternehmensnachrichten kamen an der Börse gut an: Die Anglo-American-Aktie hat im Tagesverlauf bis zu 3,7 Prozent zugelegt. Die von uns erwartete Erholung von Minenaktien nimmt Konturen an.

Im wikifolio „Dividende und Eigenkapital Deutschland“ wurde die Position von der Ahlers AG reduziert und mit einem Gewinn von neun Prozent teilverkauft. Das zugehörige wikifolio-Zertifikat weist in den vergangenen 30 Tagen ein Handelsvolumen von 2,4 Millionen Euro auf.


Bundesbürger wollen ihre Scheuklappen nicht ablegen

Obwohl Geld auf Sparkonten weiterhin nahezu unverzinst brach liegt, bleiben hierzulande viele Anleger ihrem vermeintlich sicheren Hafen treu. Das zeigt eine repräsentative Erhebung von JP Morgan Asset Management. Zwar ist sich mehr als ein Viertel der Bundesbürger darüber im Klaren, dass es wegen der anhaltenden Niedrigzinsen nichts bringt, Kapital langfristig auf Tagesgeld- oder Festgeldkonten zu belassen. Doch beinahe genauso hoch ist der Anteil derjenigen, die trotzdem stur genau das bevorzugt machen: Knapp 20 Prozent der rund zweitausend Befragten geben Tagesgeld- oder Festgeldanlagen als erste Wahl an – und zwar völlig unabhängig davon, ob die Erträge steigen oder fallen.

Auch eine zweite große Teilgruppe stört sich offensichtlich nicht weiter an den Dauerniedrigzinsen, die auf Dauer den realen Erhalt des Ersparten praktisch unmöglich machen: Mehr als ein Drittel ehemaliger Sparer legt inzwischen Geld gar nicht erst beiseite – und konsumiert es lieber, als langfristig zu investieren.

Dabei gibt es selbst für vorsichtige Anleger nach wie vor Möglichkeiten, interessante Erträge zu erzielen. Zwar muss dafür eine gewisse Schwankung des Portfoliowerts in Kauf genommen werden – doch die lässt sich auf ein erträgliches Maß reduzieren: Zum Beispiel mit Hilfe bewährter Investmentfonds – oder durch eigenes aktives Depotmanagement.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%