Musterdepots „Technologieaktien droht Ungemach"

Droht die nächste Tech-Blase zu platzen? Der Einbruch eines wichtigen Stimmungsbarometers erscheint Experten jedenfalls als Vorbote für den nächsten Absturz. Tatsächlich sieht Georgios Kokologiannis einige Gefahren.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Technologieaktien droht weiteres Ungemach, warnt das Analysehaus Sentix. Ein Indikator, der die Marktstimmung für dieses Börsensegment misst, sei jetzt so stark eingebrochen wie zuletzt vor knapp zwölf Jahren. Dennoch erwarten immer noch viele Anleger, dass sich der Sektor weiter überdurchschnittlich entwickeln wird, berichten die Experten. Die Fachleute untersuchen regelmäßig die Stimmung der Investoren und ziehen daraus Schlüsse für die weitere Entwicklung an den Aktienmärkten.

Zu den Skeptikern gehören erfahrene Investmentprofis, wie zum Beispiel David Einhorn. Bekannt wurde der Präsident des zehn Milliarden Dollar schweren US-Hedgefonds Greenlight Capital, weil er frühzeitig auf den Niedergang der Pleitebank Lehman Brothers gewettet hatte. Seiner Meinung nach erleben wir „die zweite Tech-Blase innerhalb von 15 Jahren“.  Die gegenwärtige Blase sei ein Echo der vorigen Tech-Blase - mit weniger großkapitalisierten Aktien und weniger öffentlichem Enthusiasmus. Recht hat der Mann.

Der US-Leitindex für Technologieaktien Nasdaq Composite ist bisher um 4,5 Prozent gesunken, seit das Branchenbarometer Anfang März seinen höchsten Stand seit fast 14 Jahren erreicht hatte. Der Rückgang wurde nach Angaben des Wirtschaftsdienstes Bloomberg seitdem von den Aktien mit den höchsten Kursgewinnen im vergangenen Jahr angeführt.


Europa auf Wachstumskurs

Die deutsche Wirtschaft befindet sich laut einer Markit-Institut-Umfrage weiterhin im klaren Wachstumsmodus. Das Konjunkturbarometer erreichte im April den Stand von 56,3 Zählern und liegt damit zwei Punkte über dem Vormonatsniveau. Dieses Ergebnis übertraf deutlich die Expertenschätzungen, die mit lediglich 54 Punkten gerechnet haben.

Darüber hinaus kam am Mittwoch eine gute Nachricht aus Spanien. Eine der größten spanischen Banken – Bankinter – hat im ersten Quartal 2014 ein merkliches Gewinnwachstum erzielt. Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass der Gesamtüberschuss in hohem Maße einer starken Gewinnentwicklung im Kreditgeschäft zu verdanken war. Dies stellt einen weiteren Beweis für eine voranschreitende konjunkturelle Erholung in Spanien dar. 

Beim „SR wisdom capital spekulativ“-wikifolio war Sebastian Reese am Mittwoch wieder aktiv und hat sein Portfolio komplett umgebaut. Bis auf die Sino AG wurden alle bisherigen Bestandswerte komplett verkauft. Alle Aktienpositionen wurden mit Gewinn veräußert, nur beim Kaffee-Short ETC musste ein Verlust hingenommen werden. Neu im Portfolio sind eine Gold- sowie eine Goldminenposition. Darüber hinaus wurde ein Short-Dax-ETF gekauft. Die Cashquote liegt aktuell bei rund 80%. 


Quartalberichte als Kurskatalysator

Mit einem kräftigen Anstieg zu Wochenbeginn konnte der DAX nunmehr fünf Tage in Folge zulegen und damit einen Großteil der leichten Konsolidierung in der Vorwoche wieder wettmachen. In den USA ist der S&P 500 sogar sechs Tage in Folge gestiegen und befindet sich damit nur noch knapp unter den Allzeithochs. Von Euphorie kann an den Aktienmärkten trotz der hohen Indexstände aber keine Rede sein. Aus unserer Sicht ist dies das optimale Umfeld für weiter steigende Kurse.

Zwar scheint zunächst eine kleine Verschnaufpause nötig, aber die Veröffentlichung der Quartalsberichte der Unternehmen sollte in den kommenden Tagen und Wochen als Katalysator für festere Kurse dienen. In den USA haben heute Schwergewichte wie Boeing, Dow Chemical und Procter & Gamble Zahlen vorgelegt und die Marktteilnehmer bei der Gewinnentwicklung positiv überrascht. Weitere Unternehmen aus den USA werden in den kommenden Tagen folgen, aus dem Dax erwarten wir erst wieder kommende Woche die nächsten Veröffentlichungen, unter anderem von Bayer, Deutsche Bank und Daimler.

Procter & Gamble konnte die Markterwartungen bezüglich der Gewinnentwicklung knapp übertreffen. Trotz negativer Währungseffekte hat der größte Konsumartikelhersteller der Welt Umsätze und Gewinne im abgelaufenen Quartal steigern können. Dabei waren es vor allem die Schwellenländer, die für weiteres Wachstum gesorgt haben, während die Geschäftstätigkeit auf dem Heimatmarkt hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2014 wurde bestätigt. Insgesamt sorgen die vorgelegten Zahlen nicht für Euphorie, auch wenn es vor allem die negativen Währungseffekte waren, die auf den Gewinn von P&G gedrückt haben. Unser Investment in die Aktien von Procter & Gamble ist derzeit leicht im Plus. Wir nehmen die Gewinne mit und verkaufen die Position.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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