Neue Euro-Münzen Könige, Eule, Bundesadler – und jetzt Vytis

In Deutschland ist es der Bundesadler, in Spanien der König. Die Rückseiten der Euro-Münzen sind so vielfältig wie der Kontinent selbst. Mit Litauen soll 2015 ein neues Euro-Mitglied und neue Euro-Münzen hinzukommen.

Seit mehr als elf Jahren nun ist der Euro das Hauptzahlungsmittel in der Europäischen Union. Zur Euro-Einführung am 1. Januar 2002 waren es zwölf Staaten, die die Gemeinschaftswährung als offizielles Zahlungsmittel eingeführt hatten. Der baltische Staat Litauen will den Euro zum kommenden Jahreswechsel als mittlerweile 19. Land einführen. Die EU-Finanzminister warten noch die Berichte von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) ab, die spätestens im Juni vorliegen sollen. Entwürfe für die Münzen liegen aber schon vor: Quelle: dpa
LitauenLitauen hatte sich bereits vor sieben Jahren für den Euro beworben, war aber knapp gescheitert. 2015 soll es nun so weit sein. Die Zentralbank Litauens hat schon einmal Entwürfe für die Euro-Münzen veröffentlicht. Die ersten Münzen wurden laut Vitas Vasiliauskas, dem stellvertretenden Finanzminister, auch schon geprägt. Ab Sommer soll die Massenproduktion starten. Benötigt werden dann 370 Millionen Einheiten. Das Design der Münzen stammt von dem Bildhauer Antanas Žukauskas, es zeigt das Wappen des Landes, genannt Vytis ("der Verfolger"), auch als "weißer Ritter" bekannt.Copyright: Litauische Zentralbank (Bank of Lithuania) Quelle: Presse
LettlandAuf der lettischen Ein-Euro-Münze sollte zunächst die Figur auf der Spitze des lettischen Freiheitsdenkmals geprägt sein. Motivvorgaben der Europäischen Kommission an die Euro-Münzen verhinderten dies jedoch. Die endgültige lettische Ein- sowie Zwei-Euro-Münze ziert die sogenannte Milda, die eine Lettin in Landestracht darstellt. Geprägt werden die Münzen in Baden-Württemberg. Insgesamt wurden rund 400 Millionen Euro-Münzen vor der Mitgliedschaft des Landes in der Euro-Zone am 1. Januar 2014 benötigt. Quelle: dpa
EstlandDer erste Nachfolgestaat der Sowjetunion, der den Euro einführte, war Estland. Der geplante Termin Mitte 2006 konnte nicht eingehalten werden und auch weitere spätere Einführungstermine mussten immer wieder verschoben werden, da Estland die Vorgaben nicht erfüllen konnte. Erst am 1. Januar 2011 durfte das baltische Land den Euro als offizielles Zahlungsmittel verwenden. Die Münzen sind durchweg, von der Ein-Cent- bis zur Zwei-Euro-Münze, mit dem gleichen Motiv geprägt. Das von Lembit Lõhmus entworfene Design zeigt den Kartenumriss Estlands. Die Bevölkerung durfte sich an der Motivwahl beteiligen. Per Televoting haben sich die Esten unter zehn Motiven für Lõhmus' Design entschieden.(im Foto zu sehen ist die estnische Zwei-Euro-Münze. Im Vordergrund: Andres Lipstok, Chef des estländischen Zentralbank) Quelle: dpa
BelgienAlle belgischen Euro-Münzen haben das gleiche Motiv: das Porträt von König Albert II. Doch ab 2014 wird das Motiv abgelöst. Grund ist die Abdankung Albert II. zugunsten seines ältesten Sohnes Philippe. Im kommenden Jahr wird er die belgischen Euro-Münzen prägen. Quelle: AP
NiederlandeIn den Niederlanden wird wie in Belgien ebenfalls eine Neuprägung nötig. Die Abdankung Königin Beatrix' am 30. April 2013 ist dafür verantwortlich. 2014 wird auf den niederländischen Euro-Münzen das Konterfei des neuen Königs Wilhelm Alexander zu sehen sein. Quelle: AP
PortugalZuletzt geriet Portugal in den Fokus der Märkte, nachdem sich dort eine bedrohliche Regierungskrise anbahnte. Die scheint nun ausgestanden zu sein. Dennoch bleibt die finanzielle Lage im Land angespannt. Zusammen mit Griechenland und Spanien gehört Portugal zu den angeschlagensten Krisen-Ländern in der Euro-Zone. Auf den portugiesischen Euro-Münzen sind die königlichen Siegel aus den Jahren 1134, 1142 und 1144 zu sehen. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen ziert letzteres. Designt wurden die Münzen von Vítor Manuel Fernandes dos Santos. Quelle: AP
GriechenlandDie Austeritätspolitik der EU hat wohl kaum ein anderes Land so hart getroffen wie Griechenland. Massive Sparprogramme haben bei der Bevölkerung zu einer Anti-EU und Anti-Deutschland-Haltung geführt. Drei Prozent aller in Deutschland umlaufenden Euro-Münzen kommen aus Griechenland. Auf der Rückseite der griechischen Ein-Euro-Münze ist ein Steinkauz abgebildet, der schon die athenische 4-Drachmen-Münze aus dem fünften Jahrhundert vor Christus zierte. Quelle: dpa
FrankreichDie Verbundenheit zwischen Deutschen und Franzosen zeigt sich nicht nur in der besonderen politischen Partnerschaft, sondern auch, was den Geldumlauf betrifft: 17 Prozent aller ausländischen Euro-Münzen in Deutschland stammen aus Frankreich. Das französische Ein-Euro-Stück zeigt einen stilisierten Baum in Hexagonform, was die geographische Form Frankreichs darstellen soll. Quelle: dpa
ItalienIm Kreis der Euro-Krisenländer ist auch Italien vertreten. Das beliebte Urlaubsziel der Deutschen stolpert von einer Regierungskrise in die nächste und der "Bunga-Bunga"-Ex-Präsident Sivlio Berlusconi macht immer noch regelmäßig negative Schlagzeilen. Die Rückseite der italienischen Ein-Euro-Münze wird vom vitruvianische Mensch, eine Zeichnung Leonardo da Vincis, geprägt. Quelle: dpa
IrlandEbenfalls ein Krisenland, das unter den Euro-Rettungsschirm kriechen musste. Zuletzt gab es diplomatische Spannungen nach dem Bekanntwerden höhnischer Telefonate irischer Banker, die Deutschland und EU-Hilfen ins Lächerliche gezogen haben. Auf den irischen Münzen ist eine keltische Harfe abgebildet, ein traditionelles Symbol des Landes. Quelle: dpa
ÖsterreichEin Abbild von Wolfgang Amadeus Mozart ziert die Euro-Münze des Alpennachbarn. Etwa jede siebte ausländische Münze in deutschen Geldbeuteln ist aus Österreich über die Grenze gekommen (14 Prozent). Quelle: dpa
SpanienDas südeuropäische Land gehört zu den zwölf Einführungsstaaten. Die Rückseite wird vom spanischen König Juan Carlos I. geprägt. Zuletzt wurde die Münze 2010 überarbeitet. Quelle: dpa
LuxemburgDer Finanzplatz erlebt derzeit ein großes Bankensterben, viele Beschäftigte sind verunsichert. Auf den Münzen sieht man das Porträt des Großherzogs Henri von Luxemburg. Geprägt wird die Münzen in den Niederlanden. Quelle: AP
FinnlandDas einzige skandinavische Land, in dem offiziell mit dem Euro bezahlt wird, ist Finnland. Die Rückseite der Ein-Euro-Münze zieren zwei fliegende Singschwäne, die über eine typisch finnische Landschaft fliegen. Quelle: AP
Euromünze mit Maltesischem Kreuz Quelle: dpa
SlowakeiAm 1. Januar 2009 wurde der Euro in der Slowakei zum offiziellen Zahlungsmittel. Das Design von Drahomir Zobek wurde in einem öffentlichen Wettbewerb zum Sieger gekürt. Es zeigt das slowakische Wappen, ein Doppelkreuz auf drei kleinen Bergen.
SlowenienZwei Jahre früher als die Slowakei hat Slowenien seine alte Währung, der Tolar, durch den Euro ersetzt. Die Ein-Euro-Münze ziert das Konterdei von Primož Trubar, der erste Autor eines slowenischsprachigen Buches. Die Umschrift "Stati Inu Obstati" heißt übersetzt "stehen und bestehen". Quelle: dpa
ZypernIm Klub der Euro-Krisen-Ländern gehört auch Zypern dazu. Hohe Hilfszahlungen vom Hilfspaket der EU konnten das Land vor dem finanziellen Ruin retten. Der Euro wurde in dem kleinen EU-Land am 1. Januar 2008 eingeführt. Auf der Rückseite des Ein-Euro-Stücks ist das Idol von Pomos zu sehen, eine 5000 Jahre alte prähistorische Figur. Quelle: dpa
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