Niedrigere Zinsen Die wichtigsten Fakten zum Tagesgeld

Eigentlich sind deutsche Sparer große Tagesgeld-Fans. Allerdings gibt es auch dort kaum noch Zinsen zu holen. Warum das erst mal so bleiben dürfte und wo noch die höchsten Erträge möglich sind.

Tagesgeld gehört bei deutschen Sparern zu einer der beliebtesten Geldanlagen, schließlich gilt es als eine der sichersten Formen des Sparens. Gleichzeitig bleiben die Sparer flexibel, das Geld ist täglich verfügbar. Das ist gerade für jüngere Anleger ein entscheidender Vorteil. Drohen einmal unvorhergesehene hohe Ausgaben, kann auf die Reserven auf dem Tagesgeldkonto zugegriffen werden. Quelle: gms
Einen Haken gibt es allerdings, denn die Sicherheit des Tagesgeldkontos hat für Anleger ihren Preis. Die Zinsen sind immer weiter gesunken, zieht man die aktuelle Preissteigerung ab, bleiben für Anleger kaum Zinserträge übrig. Im Gegenteil, bei einigen Anbietern sind nach inflationsbereinigt sogar Verluste möglich. Quelle: dpa
Am Markt wimmelt es an Angeboten für Tagesgeldkonten. Mit Hilfe eines Tagesgeldrechners lassen sich die Angebote am besten miteinander vergleichen. Rechner wie der von WirtschaftsWoche Online zeigen nicht nur die besten Angebote für Neukunden, sondern auch für Kunden, die bereits ein Konto bei der jeweiligen Bank haben. Quelle: dpa
Aktuell bietet RaboDirect, die Direktbanktochter der niederländischen Rabobank, mit 1,85 Prozent die höchsten Zinsen für Bestandskunden mit einer Anlagesumme von 10.000 Euro. Für dreimonatige Einlagen in Höhe von 10.000 Euro zahlt die Bank also rund 46 Euro Zinsen und ist damit Spitzenreiter. Quelle: REUTERS
Etwas besser sieht es für Neukunden aus. Hier zahlt Wüstenrot immerhin zwei Prozent Zinsen auf die Einlagen der Sparer. Normalerweise liegen die Zinssätze für Neukunden etwas über denen für Bestandskunden. So soll den Verbrauchern die Eröffnung eines neuen Kontos schmackhaft gemacht werden. Von diesem Neukundenbonus sollten Anleger sich aber nicht blenden lassen, denn nach den ersten Monaten fällt der erzielte Zins normalerweise auf das Niveau der Bestandskunden zurück. Einziger Ausweg: Der erneute Wechsel des Anbieters. Quelle: dpa
Neben der RaboDirect bietet auch die Renault Bank einen Zinssatz von 1,85 Prozent. Erst seit wenigen Tagen bietet die Hausbank des französischen Autoherstellers über ihre deutsche Zweigstelle ein Tagesgeldkonto an. Auch andere Auto-Banken sind auf dem Markt aktiv, beispielsweise die VW-Bank oder die Hausbank von BMW. Quelle: REUTERS
Insgesamt sind auf dem Markt für Tagesgeldkonten viele Auslandsbanken aktiv. Dazu gehören neben der niederländischen ING DiBa auch die Bank of Scotland oder die ebenfalls aus den Niederlanden stammende Moneyou. Die ausländischen Banken bieten in der Regel vergleichsweise hohe Zinsen. Sie sammeln das Geld der deutschen Sparer ein und nutzen es dann zur Refinanzierung. Quelle: dpa
Grundsätzlich entscheidet der Zins darüber, ob das Tagesgeldkonto einer schottischen oder niederländischen Bank den Vorrang vor einer deutschen Bank bekommt. Allerdings sollten sich Anleger vorher erkundigen, in welcher Höhe die Einlagen der Bankkunden besichert sind. In Deutschland besteht der Einlagensicherungsfonds, dem neben den deutschen Banken auch einige Töchter von Auslandsbanken angehören. Dieser freiwillige Sicherungsfonds ist eine Ergänzung zur gesetzlichen Absicherung. Jeder Mitgliedstaat der EU ist im Falle einer Bankenpleite zu einer Entschädigung von bis zu 100.000 Euro verpflichtet. Quelle: dapd
Im Schnitt sind die Zinsen bei Filialbanken geringer als bei Direktbanken. Viele zahlen nur noch zwischen 0,3 und 0,8 Prozent für die Einlagen der Sparer auf den Tagesgeldkonten. Besserung ist nicht in Sicht, in den vergangenen Wochen hat keine Bank ihre Zinsen erhöht, lediglich Zinssenkungen waren zu beobachten. Quelle: dpa
Im Moment sieht es nicht danach aus, als ob die Zinsen der Banken für Tagesgeld in naher Zukunft stark steigen würden. Denn an Liquidität fehlt es den Geldinstituten nicht, im Gegenteil: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat genug Geld ins System gepumpt. Auf das Geld der Sparer sind die Banken damit kaum angewiesen, hohe Zinsen als Lockmittel sind daher unnötig. Quelle: dapd
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