Den Zins muss das Unternehmen erst verdienen. Unternehmen können auch pleitegehen.
Friedrich: Deshalb lässt sich der Kreditgeber seine Ansprüche beim Vertrag durch Sachwerte absichern. Wenn dieser Markt, der noch in den Kinderschuhen steckt, weiter wächst, wird sich die ungesunde Abhängigkeit der Unternehmen von den Banken lockern. Die Banken werden gezwungen umzudenken und wieder ihren eigentlichen Daseinszweck in den Mittelpunkt stellen und nicht die Gier.
Gehört die Gier nicht dazu? Sie selbst wollen Bücher verkaufen und legen jetzt Wald- und Agrarfonds auf. Das machen Sie kaum ehrenamtlich.
Weik: Das werden aber keine Gebührenschleudern wie die üblichen geschlossenen und meist undurchschaubaren Beteiligungsprodukte. Bei uns schließen sich Investoren zusammen, die als Eigentümergemeinschaft einen Wald oder Ackerfläche kaufen. Jeder Investor wird im Grundbuch festgehalten. Wald und Acker werden verpachtet, sodass sich nicht jeder Besitzer direkt kümmern muss.
Was empfehlen Sie noch?
Weik: Ein Sachwert, den die meisten auslassen, ist Bargeld.
Das war in Simbabwe der Sachwert schlechthin. Am Ende taugte es als Toilettenpapier.
Weik: In einer Hyperinflation stecken wir ja noch nicht. Wir alle verlassen uns zu sehr auf Plastikgeld, Bankkonten und Geldautomaten. Wenn aber Banken, wie in Zypern, geschlossen werden oder Konten eingefroren werden, dann ist es gewiss nicht verkehrt, zur Überbrückung auf eine Bargeldreserve zurückgreifen zu können.
Werden denn bald wieder Banken geschlossen?
Weik: Das ist jederzeit denkbar. Nach dem Bankenstresstest in Europa sehen wir vielleicht klarer, welche Banken in der Klemme stecken und durch Steuergelder künstlich am Leben gehalten werden müssen.
Wird der Euro überleben?
Weik: Nein, der Euro kann in seiner jetzigen Konstellation auf Dauer nicht überleben. Ein Geld, das man retten muss, ist kein Geld.