Offene Immobilienfonds Immobilienfonds-Einsteiger sind nur Anleger zweiter Klasse

Für die von den Deutschen heiß geliebten Offenen Immobilienfonds gelten jetzt neue Gesetze. Was auffällt: Anleger werden nicht mehr alle gleich behandelt, Neueinsteiger haben Nachteile. Ein neuer Fonds will das ändern.

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Bei Immobilien werden Anleger zukünftig nicht mehr alle gleich behandelt. Quelle: Fotolia

Für ihre Anleger tut die Deka Investments alles, dabei blieb allerdings ein Kunstwerk von Tobias Rehberger auf der Strecke. Er gehört mit modernen Installationen zu den bekannten Gegenwartskünstlern. Und die Deka-Episode könnte die Berühmtheit steigern; wie einst bei Joseph Beuys. Dessen Schaffen machten zwei Putzfrauen berühmt, die eine von Beuys mit Fett und Filz beschmierte Badewanne blitzblank schrubbten und einen geschätzten Wert von 80.000 Mark vernichteten. Die Deka, Deutschlands größter Verwalter offener Immobilienfonds hat einen Rehberger-Raum entsorgt, dessen Wert allerdings nicht bekannt ist. Rehberger hatte ihn als Freundschaftsdienst in einer Frankfurter Disco geschaffen. Auf verschwommenen Fotos hat das begehbare Kunstwerk Ähnlichkeiten mit der Torwand im Aktuellen Sportstudio.

Nachdem die Deka gegen den Discobetreiber wegen Mietschulden eine Räumungsklage in der Hand hatte, forderte sie Rehberger auf, das Kunstwerk zu entfernen. Als das nicht passierte, wurde geräumt. Wohin die Einzelteile verschwanden, ist jetzt offenbar nicht mehr nachzuvollziehen, wollen aber plötzlich die Betreiber der Disco wissen.

Die besten Immobilienfonds

Im Interesse der Anleger des WestInvest-Fonds, denen das Gebäude gehört, darf der Immobilienverwalter Mietpreller nicht schonen. Mieterträge gehören den Anlegern und tragen zur Rendite bei. Üppig ist das, was bei den Anlegern ankommt, schon längst nicht mehr. Gesetzliche Änderungen bei den Fonds verunsichern zudem viele Anleger. Die Anbieter müssen sich nach der Decke strecken, um sie zu halten und neue Käufer zu locken - da bleibt die Kunst auf der Strecke.

Boom bei Volksbanken

Die goldenen Zeiten sind vorbei. Im Juni nutzten Bankverkäufer die gesetzliche Verschärfung bei offenen Immobilienfonds, um für sie zuvor noch ordentlich Geld einzusammeln. Besonders eifrig waren die Volksbanker, die für die Immobilienfonds von Union Investment allein im Juni Fondsanteile für mehr als eine halbe Milliarde Euro absetzten.

Das ändert sich bei den Immobilienfonds

Video: Das ändert sich bei Immobilienfonds

Die Verkaufsschlager im Juni waren die offenen Immobilienfonds aber auch bei der Commerzbank, die 168 Millionen Euro einsammelte, und bei der Deutschen Bank (96 Millionen). Das Argument war immer gleich: Wer vor dem 22. Juli seine Anteile an offenen Immobilienfonds bei einer Fondsgesellschaft kaufte, darf halbjährlich 30.000 Euro aus dem Fonds abziehen. Diese so genannten "Altanleger" müssen nur darüber hinausgehende Beträge mit zwölfmonatiger Frist kündigen.

Für Neuanleger, die nach dem Stichtag in die Fonds einsteigen, gibt es diesen Freibetrag nicht mehr. Sie müssen zunächst nach dem Kauf zwei Jahre warten, bevor sie Anteile verkaufen können. Und das geht auch bei ihnen nur nach einer zwölfmonatigen Kündigungsfrist. Wer also nach dem Kauf ein Jahr wartet und kündigt, könnte nach zwei Jahren das Geld aufs Girokonto überweisen. Die tägliche Handelbarkeit der Fondsanteile, die dieser Fondsart den Namen "offene" Immobilienfonds gab, wurde quasi abgeschafft.

Ausweg Börsenhandel

Der graue Markt trocknet aus
Die Feri EuroRating AG gehört zu den führenden europäischen Analysehäusern für die Bewertung von Kapital- und Immobilienmärkten, sowie Kredit- und Investmentrating. Seit 18 Jahren veröffentlicht Feri EuroRating Analysen zum Markt der geschlossenen Fonds in Deutschland. Die Studie erfasst Initiatoren und Beteiligungsmodelle, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zum Vertrieb zugelassen hat, und deckt dabei alle Asset-Klassen ab. Quelle: dpa
Im vergangen Jahr konnten Immobilienfonds ihren Anteil am Gesamtmarkt weiter ausbauen. 2012 flossen mit 54 Prozent über die Hälfte des platzierten Eigenkapitals in Immobilienfonds. 2011 waren es noch 49 Prozent. Trotz der Anteilsvergrößerung sammelten die Initiatoren geschlossener Immobilienfonds weniger Eigenkapital von privaten Anlegern ein, als noch vor zwei Jahren. Nach einem platzierten Eigenkapital von 2,83 Milliarden Euro 2011, sank dieses 2012 um 28 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Das Fondsvolumen verringerte sich sogar um 33,2 Prozent.Übersicht: Eigenkapital 2012: 2,03 Milliarden Euro (- 27,9 Prozent) Fondsvolumen 2012: 3,22 Milliarden Euro (- 33,2 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt 2012: 53,5 Prozent (2011: 49 Prozent) Quelle: dpa
Geschlossene Immobilienfonds mit deutschen Investitionszielen bildeten 2012 wieder das größte Segment. Von den 53,5 Prozent flossen 37 Prozent der Gelder in inländische Fonds. Allerdings zeigt sich auch hier eine Verringerung des platzierten Eigenkapitals. Im vergangenen Jahr sank es um 28,6 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. „Der Konzentrationsprozess in der Branche setzt sich fort und dürfte angesichts des neuen Kapitalanlagegesetzbuches, das im Juli 2013 in Kraft tritt, weiter anhalten“, erklärt Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Geschäftsleitung der Feri EuroRating Services.Übersicht: Eigenkapital 2012: 1,41 Milliarden Euro (- 28,6 Prozent) Fondsvolumen 2012: 2,28 Milliarden Euro (- 32,7 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt 2012: 37 Prozent Quelle: dpa
Ausländische Immobilienfonds konnten ihre Anteile ebenfalls ausbauen. Im vergangenen Jahr machten sie rund 16,5 Prozent des Gesamtmarktes aus. 2011 waren es noch 14,7 Prozent. Vor allem in den USA investieren die Fonds.Übersicht: Eigenkapital 2012: 0,63 Milliarden Euro (- 26,2 Prozent) Fondsvolumen 2012: 0,94 Milliarden Euro (- 34,5 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt 2012: 16,5 Prozent (2011: 14,7 Prozent) Quelle: dpa
Neben Immobilienfonds konnten nur noch die Fonds aus dem Bereich „New Energy“ ihren Anteil am Gesamtmarkt vergrößern. Im Gegensatz zu den Immobilienfonds sowie den Fonds anderer Assetklassen verzeichneten die New Energy-Fonds im vergangenen Jahr darüber hinaus einen vergleichsweise geringen Rückgang beim platzierten Eigenkapital sowie beim Fondsvolumen. Übersicht:Eigenkapital 2012: 0,72 Milliarden Euro (- 1,0 Prozent) Fondsvolumen 2012: 1,43 Milliarden Euro (- 11,8 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt: 18,9 Prozent (2011: 12,7 Prozent) Quelle: dapd
Spezialitätenfonds gehören zu den größten Verlieren gemessen an der Veränderung des platzierten Eigenkapitals. Über 40 Prozent nahmen diese Fonds, die aus Rohstoff-, Wald-, Game- und Mischfonds zusammengebaut werden, von den privaten Anlegern ein. Auch der Marktanteil verringerte sich im vergangenen Jahr.Übersicht: Eigenkapital 2012: 0,47 Milliarden Euro (- 43,4 Prozent) Fondsvolumen 2012: 0,62 Milliarden Euro (- 41,5 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt 2012: 12,4 Prozent (2011: 14,4 Prozent) Quelle: dpa
Der Ausstieg aus dem Fondsgeschäft mit Schiffsbeteiligungen der Commerzbank im vergangenen Jahr zeigt, wie es um die Schiffsfonds steht. 2012 waren nur noch wenige Anleger bereit, ihr Geld in diesen Fondtypen zu investieren. Auch der Marktanteil sank im Vergleich zum Jahre 2011 signifikant. Übersicht:Eigenkapital 2012: 0,18 Milliarden Euro (- 61,6 Prozent) Fondsvolumen 2012: 0,47 Milliarden Euro (- 52,2 Prozent) Anteil am Gesamtmarkt 2012: 4,7 Prozent (2011: 8,0 Prozent) Quelle: dapd

Umgehen können die Anleger diese Halte- und Kündigungsfristen nur, wenn sie Fondsanteile an der Börse kaufen. Bei einem Verkauf zum Börsenpreis würden sie mitunter allerdings niedrigere als die offiziell von der Fondsgesellschaft errechneten Preise in Kauf nehmen müssen.

Für die beliebten Auszahlpläne, mit denen vor allem ältere Anleger ihre monatliche Rente aufbesserten, kommen die Fonds durch die gesetzlichen Änderungen gar nicht mehr infrage.

Durch die Kündigungsfristen sollen die Fonds besser in der Lage sein, alle Rückgabewünsche der Anleger zu erfüllen. Der Verkauf mit Ansage soll sie vor einem Massenansturm retten, der ihre Liquidität aufzehren könnte - wie im Jahr 2008 nach der Lehman-Pleite.

Die Alten haben es besser

Da allerdings die Altanleger aus den Fonds jederzeit 30.000 Euro abziehen dürfen, wären bei den bestehenden Fonds die Neuanleger die Dummen, die bei einem Schock an den Märkten noch mindestens zwölf Monate lang ihre Kündigungsfrist absitzen müssten. Mitunter wäre das liquide Vermögen der Fonds bereits durch die Altanleger aufgebraucht und die Rückgabewünsche der Neuanleger könnten im schlimmsten Fall selbst nach einer vorherigen Kündigung nicht mehr bedient werden. Dies wäre der Fall, wenn es in Schockphasen der Fondsgesellschaft nicht gelänge, innerhalb von zwölf Monaten Immobilien zu verkaufen, um neue Liquidität zu beschaffen. Bei den bestehenden Fonds hält man das nicht für ein Problem: Durch den üblicherweise raschen Umschlag der Fondsanteile und den steten Wechsel der Anleger in den Fonds würden die bereits existierenden Fonds in acht bis zehn Jahren vor allem aus Neuanlegern bestehen.

Immobilienfonds in Auflösung

Auflösung stockt

Zwischendurch darf nur nichts passieren: Wie schwer es ansonsten ist, unter Druck Gewerbeimmobilien loszuwerden, zeigen die Fonds, die jetzt abgewickelt werden, weil es ihnen an flüssigen Geldern mangelte und Anleger ihnen ihr Vertrauen entzogen hatten.

Der Morgan Stanley P2 Value und der Degi Europa haben nur noch bis Ende September Zeit, ihre Immobilien zu verkaufen. Sechs Immobilien muss Morgan Stanley noch loswerden. Drei davon liegen in den Niederlanden, wo seit diesem Jahr die Immobilienpreise fallen, jeweils eine in Madrid, Wien und Osaka. Beim Degi Europa gehen bis Ende September bestenfalls noch ein paar der verbliebenen elf Immobilien an andere Käufer, dann geht das Portfolio an die Commerzbank als Depotbank über. Sie muss die restlichen Immobilien weiter verkaufen und sucht sich dafür per Ausschreibung gerade noch einen erfahrenen Verwalter. Zuletzt hat Aberdeen für den Degi-Europa-Fonds eine Immobilie in den Niederlanden verkauft. Deren Verkehrswert war von den Sachverständigen auf 53 Millionen Euro geschätzt worden, der Käufer zahlte aber nur 47 Millionen Euro. Der offiziell von der Fondsgesellschaft festgelegte Anteilspreis sank um 0,8 Prozent. Das Beispiel zeigt, dass die Sachverständigen-Werte bei Immobilien den Markttest oft nicht bestehen. Anleger, die ihre Fondsanteile schnell verkaufen können, also bevor es zu so einem Markttest kommt, haben große Vorteile.

KanAm wagt Neustart

Hier kaufen die Investoren
StuttgartDie Großstädte stehen auf dem Einkaufszettel der Wohnimmobilien-Investoren ganz oben. 20 Prozent der Banken, Versicherer, Fonds oder anderen professionellen Marktteilnehmern sehen Stuttgart „besonders im Investmentfokus“. 23 Prozent der Befragten nehmen die Landeshauptstadt aber nicht ins Visier. Quelle: DPA
MünchenMünchen gilt schon lange als teuerstes Pflaster Deutschlands. Daran dürfte sich auf Sicht nichts ändern. 24 Prozent der Marktteilnehmer nehmen die bayerische Metropole in den Fokus. 23 Prozent zeigen kein Interesse. Quelle: dapd
KölnFür Frohsinn sorgt auch die Karnevalsmetropole Köln bei den Investoren. 23 Prozent planen ein Investment. der gleiche Anteil ist nicht interessiert. Quelle: DAPD
HamburgDer Blick auf die Elbe und der Nachfrageüberschuss machen Hamburg bei Wohnimmobilieninvestoren beliebt. 24 Prozent der Marktteilnehmer planen ein Investment. 16 Prozent zeigen kein Interesse. Quelle: dpa
UmfrageWelche Städte sind bei Investoren für Wohnimmobilien besonders begehrt? Diese Frage stellte die Wirtschaftsprüfer und Berater von Ernst & Young mehr als 250 Marktteilnehmern, darunter Banken, Fonds, Versicherungen und Wohnungsgesellschaften. Quelle: dapd
FrankfurtAn Investments in der Bankenmetropole sind 24 Prozent der Immobilieninvestoren interessiert. 19 Prozent winken ab. Quelle: dpa
DüsseldorfDüsseldorf macht seinem Ruf als Luxusstadt alle Ehre. 23 Prozent möchten investieren, 19 Prozent nicht. Quelle: dpa

Zu den Gesellschaften, die gleich zwei Fonds auflösen musste, gehört KanAm. Die Frankfurter packen das besser als Morgan Stanley und Aberdeen und schreckten Anleger nicht mit hohen Verlusten ab. Deshalb traut sich das Unternehmen mit einem neuen offenen Immobilienfonds für Privatanleger an den Markt. Der Vorteil des "Leading Cities Invest" soll darin bestehen, dass in ihm nur noch Neuanleger versammelt sind, die alle den Kündigungs- und Mindesthaltefristen unterliegen. Bei dem Fonds gibt es also keine Anleger Erster und Zweiter Klasse. Bis auf 2,5 Milliarden Euro soll der Fonds in den nächsten fünf Jahren wachsen. Das Geld soll vor allem in Gewerbebauten in bekannte Wirtschaftszentren in Europa fließen wie beispielsweise Wien, Brüssel, Kopenhagen, Frankfurt am Main, Hamburg, Zürich, London oder Oslo. Es könnte aber auch in die von KanAm als nationale Champions bezeichneten Metropolen Lyon, Barcelona oder Dublin fließen. Immobilienrenditen über fünf Prozent sind in manchen dieser Märkte durchaus möglich. Das wirkt im Vergleich zu den Anleiherenditen üppig. Allerdings kommen noch die Fondskosten ins Spiel: Bei dem neuen Fonds könnte die jährliche Verwaltungsvergütung bis zu 1,5 Prozent betragen, es ist das Geld, dass sich KanAm einstecken darf. Ein Sprecher versichert allerdings, dass dieser Maximalbetrag nicht ausgeschöpft werde und man eher unter einem Prozent bleibe. Zudem wirft auch jeder Bau, Kauf und Verkauf wirft etwas für den Fondsmanager ab. Jeweils zwei Prozent des Immobilienwertes könnte KanAm laut Prospekt zusätzlich einstecken. KanAm versichert, dass der tatsächlich vereinnahmte Betrag jeweils vom Aufwand abhänge und die möglichen zwei Prozent in der Vergangenheit bei keiner Immobilie verlangt wurden. Wie hoch die gesamten Kosten tatsächlich sind, können Anleger in den Rechenschaftsberichten der Fonds nachlesen.

Die wichtigsten Fondstypen im Überblick

Neuling fehlt Streuung

Ein neuer Fonds kämpft anfangs mit ein paar weiteren Schwierigkeiten: In den vergangenen Wochen sind die Finanzierungskosten für Immobilienkredite gestiegen, die Kreditaufnahme könnte also teurer werden als erwartet. Und bis der Neuling groß und stark ist, vergeht viel Zeit. Er muss viel Geld einsammeln, um eine ordentliche Streuung über verschiedene Gewerbeimmobilienarten vom Bürogebäude, Einzelhandel über Logistik bis zum Hotel sowie verschiedene Regionen hinzubekommen. Bliebe er zu klein, lohnt der hohe Aufwand mit der Bewirtschaftung und Pflege der Gebäude kaum. Anleger der ersten Stunde müssen darauf vertrauen, dass KanAm das wuppt. Ihr künftiger Erfolg hängt zudem davon ab, wie günstig die Fondsmanager anfangs einkaufen können. Kommen sie billig an Gebäude, bieten sich Chancen auf Wertsteigerungen. Fließt dem Fonds zu Beginn sehr viel Geld zu, muss KanAm schnell investieren. Viel Geld auf einen Schlag zu verteilen, kann aber auch schief gehen - der Morgan Stanley-Fonds ist ein Beispiel dafür. Er hat zu Immobilien-Boomzeiten teuer gekauft und rutschte mit hohen Abschreibungen tief ins Minus. Eines steht fest: Der Neuling wird dem KanAm Grundinvest-Fonds, der jetzt abgewickelt wird, keine Immobilien abkaufen. Interessenkonflikte will KanAm gleich ausschließen.

Zuerst verdienen Makler, Notare, Berater

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Zu große Renditeerwartungen dürfen die Anleger nicht haben. Der Gewerbeimmobilienmarkt gibt aber nicht so viel her, dass noch für Anleger eine üppige Rendite bliebe, nachdem die Bezahlung für Makler, Notare, Berater, Kredite, Sachverständige, Fondsmanager und den Fiskus abgeflossen sind. Die Größenordnungen werden deutlich am Beispiel des KanAm Grundinvest. Bei zehn Immobilienverkäufen im Wert von 2,2 Milliarden Euro wurden Nebenkosten und Steuern in Höhe von 180 Millionen Euro abgezogen.

Was Anleger über offene Immofonds wissen sollten

Liquidität bringt nichts mehr

In den vergangenen Jahren konnten die Manager zumindest noch mit der gebunkerten Liquidität so viel Geld machen, dass ihre Verwaltungsvergütung verdient wurde. Aber heute wirft das liquide gehaltene Vermögen bestenfalls einen halben Prozentpunkt ab. Deswegen ist die Wertentwicklung der Immobilienfonds ungefähr bei mageren zwei Prozent angekommen.

Für Anleger, die schon viel Geld in andere Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Gold gesteckt haben, bleiben sie eine solide Beimischung im Depot, wenn sie über ihre Nebenkosten wie den Ausgabeaufschlag mit dem Verkäufer verhandeln. Der geht auch bei einem Verzicht auf die Verkaufsgebühr nicht leer aus, denn die Fondsgesellschaft zahlt ihm jährlich eine Bestandsvergütung. Das muss in mageren Zeiten reichen.

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