Ranking Das sind die günstigsten Girokonten

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Dispozinsen ab 7,5 Prozent

Glücklicherweise bieten praktisch alle Filialbanken auch Online-Banking für den Alltagsbedarf an, etwa Kontoabfrage, Überweisungen oder Daueraufträge. Viele Banken haben allerdings mehrere Kontomodelle mit unterschiedlichen Leistungen und Gebühren. Dabei sind die reinen Online-Varianten in aller Regel günstiger, als Konten, die auch Serviceleistungen in der Filiale beinhalten. Neukunden sollten sich daher vor der Kontoeröffnung über die Preis- und Gebührenordnung der Bank informieren. Sie muss auf Anfrage jederzeit einsehbar sein.

Auch auf Besonderheiten sollten künftige Kontoinhaber achten. So bietet die Hamburger Sparkasse zum Beispiel ihren Kunden kein SB-Terminal für Überweisungen. Kunden müssen das also am Schalter oder gleich online erledigen. Die BBBank verlangt von Neukunden eine Mitgliedschaft für mindestens 15 Euro im Jahr, die Sparda-Banken bestehen auf mindestens einem Genossenschaftsanteil für 52 Euro pro Kunde.

Manche Banken bieten Extras. Bei der Deutschen Bank gibt es für Best-Konto-Kunden zum Beispiel eine kostenlose Gold-Kreditkarte mit größerem Leistungsumfang. Bei der Santander Bank gibt es für Kontoinhaber sogar Bares: bei einem Zahlungseingang von mehr als 600 Euro pro Monat erhält der Kunde monatlich einen Euro gutgeschrieben, also zwölf Euro im Jahr. Erst dadurch sinken die Gesamtkosten pro Jahr im Ranking auf 8,50 Euro im Jahr und machen das Konto zum günstigsten unter allen Filialbanken.

Große Bandbreite beim Dispozins

Große Unterschiede gibt es auch bei den Dispozinsen, die Banken bei Kontoüberziehungen berechnen. Dafür gewährt die Bank den Kunden einen individuellen Kreditrahmen. Der Dispozinssatz der Filialbanken reicht dabei von 7,5 bis 12,4 Prozent. Dabei fällt auf, dass die laut Ranking teuersten Banken auch zu den höchsten Dispozinsen neigen. „Man kann schon festhalten, dass die teuren Banken in allen Bereichen teuer sind“, sagt FMH-Chef Herbst.

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Allerdings sind Dispozinsen nicht in die Wertung für das Ranking einflossen, denn sie betreffen nur einen kleinen Teil der Bankkunden. „Untersuchungen haben gezeigt, dass gerade einmal jeder siebte Bankkunde tatsächlich seinen Dispokredit nutzt. Für die Banken ist das bei relativ geringem Risiko eine gute Marge“, hat Herbst beobachtet. „Über den Dispo hinaus überziehen nur noch Kunden im Promillebereich ihr Konto. Deshalb dulden immer mehr Banken eine Überziehung sogar ohne Zinsaufschlag auf den Dispozins.“

Soviel Entgegenkommen bei eine Überziehung über den Dispo-Kreditrahmen hinaus ist aber keineswegs selbstverständlich und sicher auch nicht von Dauer. Außerdem stehen Dispo- und Überziehungszinsen in keinem Verhältnis zu den Guthabenzinsen. Denn Letztere sind fast nie der Erwähnung wert. Selbst beim günstigsten Konto lohnt es sich daher nicht, viel Geld darauf dauerhaft zu parken. Dafür sollten sich Sparer besser ein Tages- beziehungsweise Festgeldkonto oder einen andere Geldanlage zulegen.

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