Regierungskrise Italien Anleger machen Bogen um Aktien aus Italien

Anleger vertrauen derzeit Aktien und Bonds aus Italien nicht. Seit der Schließung der Wahllokale und der folgenden Regierungskrise fiel der Leitindex der Mailänder Börse um bis zu 1,7 Prozent.

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Aktien aus Italien sind derzeit eher unbeliebt bei den Anlegern. Quelle: dapd

Frankfurt Die Regierungskrise in Italien lässt die Anleger weiter einen Bogen um Aktien und Anleihen aus Italien machen. Der Leitindex der Mailänder Börse fiel am Montag um bis zu 1,7 Prozent auf 15.406 Punkte und notierte damit so niedrig wie seit Mitte Dezember nicht mehr. Seit Schließung der Wahllokale am vergangenen Montag hat der Index damit in der Spitze rund sechs Prozent verloren - etwa doppelt so viel wie Dax und EuroStoxx50.

Die Rendite der zehnjährigen italienischen Anleihen ist seither um etwa vierzig Basispunkte auf 4,8 Prozent gestiegen. Zugleich setzten wieder mehr Anleger auf die als sicher geltenden deutschen Bundesanleihen, so dass der Bund-Future nach den italienischen Parlamentswahlen in etwa zweihundert Basispunkte auf nunmehr 145,50 Zähler gewann. Zum Vortag notierte der Terminkontrakt damit kaum verändert.

Händler begründeten die schlechte Stimmung in Mailand mit dem unklaren Wahlergebnis, demzufolge kein politisches Lager eine regierungsfähige Mehrheit bekommen hat. „Es gibt keine klare politische Entscheidung darüber, was als nächstes passiert - und was immer passiert, es wird chaotisch werden“, fasste Rabobank-Zinsstratege Lyn Graham-Taylor zusammen. Börsianer vermuten aber, dass auf die Verkaufswellen auch Käufe folgen werden. Schließlich seien die Renditen verführerisch, und die EZB habe ja einen Rettungsmechanismus in Bereitschaft.

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