Anleger erzielen bei Anlagen in Tagesgeld, Sparbüchern und Staatsanleihen der stabilen Euroländer aufgrund der historisch niedrigen Zinssätze keinen realen Wertzuwachs mehr. Um mit einer Verzinsung über der Inflationsrate zu landen, sind Alternativen gefragt. Doch wo hohe Renditen locken, lauern auch Gefahren – dies trifft natürlich auch für Investments am Rentenmarkt zu. So sind vor allem aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase Renditen von über fünf Prozent nur mit hohen Risiken möglich. Auf der anderen Seite machen Anleger mit vermeintlich sicheren Anleihen unterm Strich – also nach Abzug der Inflationsrate – ein Minusgeschäft. So werfen beispielsweise Bundesanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren aktuell eine jährliche Rendite von mageren 0,8 Prozent ab.
Crossover-Segment überzeugt mit attraktiven Renditechancen
Mit Investments im sogenannten Crossover-Segment können Investoren diesem Anlage-Dilemma entkommen. Die Idee dahinter: Anleihen, die nur knapp unterhalb des Investment-Grade-Ratings liegen – also etwa ein Rating zwischen „BBB“ bis „BB“ aufweisen – haben nur ein moderat höheres Ausfallrisiko, bieten aber eine signifikant höhere Rendite als Anleihen mit einem A-Rating. Dieses Crossover-Segment bietet also im Vergleich zu anderen Anleihe-Bereichen ein äußerst attraktives Chance-Risiko-Verhältnis, wobei das Gros der Anlagen aus dem Bereich „BB“ stammen sollte. Der Grund: Anleihen aus dem höherwertigen Non-Investment-Grade-Segment bieten mit drei bis vier Prozent eine deutlich höhere Rendite als Investment-Grade-. Im Vergleich zu schlechter bewerteten „B“- oder „Caa“-Bonds weist das Crossover-Segment ebenfalls eine attraktivere Risiko-Ertrags-Relation auf.
Der Reihe nach: Zwar befinden sich Unternehmen, deren Kreditqualität mit „BB+“ und schlechter eingestuft wird, im sogenannten Non-Investment-Grade-Bereich. Doch die weit verbreitete Meinung, dass Anleihen aus diesem Segment als Junk-Bonds zu betrachten sind, ist allzu pauschal. Vor allem im oberen Non-Investment-Grade-Bereich tummeln sich zahlreiche herabgestufte Investment-Grade-Emittenten – sogenannte Fallen Angels – mit operativen Herausforderungen, aber einem beherrschbaren Verschuldungsgrad.
Dass in diesem Bereich durchaus solide und namenhafte Unternehmen vertreten sind, zeigt auch ein Blick auf den Börsenindex Dax. So wird immerhin die Bonität von sechs Konzernen aus dem heimischen Leitindex mit „BB+“ oder schlechter bewertet. Darunter solche Namen wie Fresenius Medical Care oder HeidelbergCement.