Richtig investieren Wohin mit dem Geld?

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BAT - Unter Dampf

Dem politischen Druck auf Raucher zum Trotz (Steuererhöhungen und Werbeverbote) erzielten die Briten 2012 und 2013 je rund fünf Milliarden Euro Nettogewinn. Den schleichenden Absatzschwund in den Industrieländern gleicht BAT durch Preiserhöhungen fast aus. In den Schwellenländern steigt die Zahl der Raucher noch; der Glimmstängel einer westlichen Marke ist dort Statussymbol.

Die Schwellenländer sind inzwischen der wichtigste Absatzmarkt für BAT. In turbulenten Börsenzeiten bieten solide bilanzierende, gut geführte Konzerne mit globalem Geschäft (BAT: 162 Länder) und vielen bekannten Marken einen Stabilitätsanker innerhalb des Aktienteils im Depots. Anleger sollten auf solche Aktien nicht verzichten, zumal BAT eine attraktive Dividendenrendite von aktuell 4,3 Prozent pro Jahr vor Steuern abwirft.

Google - Digitaler Gewinner

Der Suchmaschinen-Gigant gehört zu den Gewinnern des digitalen Wandels und damit in jedes Depot. Auf die passenden Kaufgelegenheit (Rücksetzer) zu warten ist bei solchen Papieren schwierig, viele Anleger bekommen so nie einen Fuß in die Tür. Lieber bei kleinen Rückschlägen sukzessive aufbauen. Noch ist kein Ende der Erfolgsgeschichte absehbar.

Global werden Werbebudgets (2014: eine halbe Billion Dollar weltweit in allen Kanälen) immer mehr ins Netz transferiert. Noch geht die Hälfte des Gesamtetats in TV-Werbung; doch das Internet holt auf, schon 2017 soll mehr Geld in digitale als in traditionelle Medien fließen. Es müsste Unvorhersehbares passieren, sollte Google sich nicht einen Großteil des Kuchens sichern.

Roche - Krisensicher

Zehn Geldanlage-Tipps
Geld und ein Display
Ein Kugelschreiber und ein Diagramm
Eine Hand und Münzen
Sparbuch und Geldscheine
Ein Stift und ein Diagramm
Ein Kugelschreiber, Geld, ein Taschenrechner und ein Blatt Papier
Eine Lupe vergrößert das Wort Kontoauszug Quelle: dpa

Die Schweizer sind stark bei Krebsmedikamenten. In den kommenden Jahrzehnten wird Krebs weltweit zunehmen, weil er bevorzugt ältere Menschen trifft und die Weltbevölkerung altert. Ein Investment in Roche ist nicht zynisch; Forschung durch kapitalstarke Medikamentenentwickler ist bitter nötig.

Die Zahl der Patienten in Schwellenländern, die sich Medikamente leisten können, nimmt zu. Die Aktie ist mit einem KGV von 17 für 2015 nicht günstig. Doch solide Unternehmen ohne Schulden mit krisensicherem Geschäft rechtfertigen einen Preisaufschlag gegenüber dem Durchschnitt der Börse. Die Dividendenrendite von derzeit 2,9 Prozent dürfte Roche in den kommenden Jahren eher steigern als kürzen, was der Aktie zusätzlich Charme als Langfristinvestment verleiht.

Total - Gut geölt

Ölaktien leiden unter dem zuletzt schwachen Ölpreis und eingetrübten Konjunkturaussichten weltweit, hohe Fixkosten machen ihnen das Leben zusätzlich schwer. Das ließ die Aktien 2012 und 2013 dem Rest der Börse hinterherlaufen.

Total hat sich rigide Sparprogramme auferlegt; schwach rentable Assets im Wert von zehn Milliarden Dollar sollen bis 2017 verkauft werden, ein Sparprogramm soll den Cash-Flow um 1,7 Milliarden Dollar pro Jahr steigern. Total kann in Afrika und Südamerika auf Quellen in sicheren Förderregionen zurückgreifen – angesichts politischer Unruhen im Nahen Osten und der Drohung Russlands, seine Gasexporte zu drosseln, ist das ein nicht zu unterschätzendes Argument für die Aktie.

Der Schiefergasboom in den USA und der Einsatz erneuerbarer Energien haben die Ölnachfrage etwas gedrückt, langfristig aber sollte die steigende Nachfrage aus Asien dies überkompensieren. Anleger bezahlen für die Aktie rund den zehnfachen Nettogewinn eines Jahres, das ist nicht teuer. Die Dividendenrendite von fünf Prozent (vor Steuern) versüßt ihnen die Wartezeit auf Kursgewinne.

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