Das ist angesichts der insgesamt niedrigen Zinsen aber alles andere als einfach. Wer verhindern will, dass seine Ersparnisse weniger werden, muss darauf achten, dass die Verzinsung seines Geldes oberhalb der Inflationsrate liegt. Schätzungen gehen davon aus, dass die Deutschen trotz der Minizinsen noch immer 500 Milliarden Euro auf Sparbüchern geparkt haben – kein gutes Geschäft. Wer zum Beispiel auf einem Sparbuch 0,5 Prozent Zinsen bekommt, – was im Marktvergleich derzeit viel ist – liegt damit immer noch unter der aktuellen Inflationsrate. Die Teuerungsrate in Deutschland lag im November 2014 bei 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – zum Jahresbeginn betrug sie noch 1,3 Prozent. Das heißt, dass das Geld auf dem Sparbuch trotz der niedrigen Inflationsrate und einem vergleichsweise hohen Sparbuchzins mit der Zeit an Kaufkraft verliert. Anleger verlieren so schleichend ihre Ersparnisse.
Noch sind Inflation und Zinsniveau niedrig. Aber erklärtes Ziel der Europäischen Zentralbank ist es, die Inflationsrate wieder auf den Zielwert von knapp zwei Prozent pro Jahr steigen zu lassen. Es ist also damit zu rechnen, dass dieser Wert in absehbarer Zeit erreicht wird, die Zinsen aber vorerst sehr niedrig bleiben. Wer sicher gehen will, dass die Verzinsung oberhalb der Inflationsrate liegt, sollte also zusehen, dass er mehr als zwei Prozent Zinsen für sein Geld bekommt.
Tagesgeldkonten besser als Girokonto
Tagesgeldkonten sind da gegenüber dem Girokonto oder einem Sparbuch schon eine deutlich bessere Option. Sie bieten mehr Zins, dennoch ist das Geld täglich verfügbar. Viele Tagesgeldkonten sind zudem gebührenfrei. Mit etwas Glück gibt es sogar noch einen Weihnachtszins: Zum Fest bieten viele Banken Sonderkonditionen. Bis zum Jahresende bietet zum Beispiel die DAB Bank ein kostenloses Depotkonto mit 2,5 Prozent Zinsen für mindestens sechs Monate und bei Einzahlung von mindestens 5000 und maximal 20.000 Euro. Alternativ können auch Wertpapiere übertragen werden. Wer sein altes Wertpapierdepot gleich ganz auflöst, kann den Tagesgeldzins zudem auf stolze 3,5 Prozent erhöhen. Zusätzlich verschenkt die DAB Bank mit dem Weihnachtskonto auch noch 20 Wertpapiertransaktionen.
Ohne das Weihnachtsangebot bietet die DAB Bank nur 0,60 Prozent Zinsen. Der Schnäppchenzins dient nur der Neukundengewinnung, daher gelten die Top-Konditionen nur für eine begrenzte Zeit. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Zins nach einem halben Jahr auf das Standardniveau sinkt.
Auch andere Banken bieten hohe Zinsen für neue Kunden. Die Targobank zahlt beispielsweise 2,5 Prozent, die Consors Bank 2,0 Prozent. Weil die Zinsen sogar für zwölf Monate garantiert sind, fahren Kunden damit unter Umständen sogar noch besser als mit den 3,5 Prozent der DAB Bank. Bei einer Einzahlung von 10.000 Euro brächte die DAB Bank es in einem Jahr garantiert auf 193 Euro Zinsgewinn. Dagegen winken bei der Targobank 250 Euro, bei der französischen Consorsbank 200 Euro an Zinseinnahmen.
Mehr Zins und mehr Risiko im Ausland
Die attraktivsten Zinsen bieten überwiegend ausländische Banken. Sparer sollten aber dringend darauf achten, dass sie ihr Geld im Euro-Raum anlegen, um Verluste durch Wechselkursschwankungen zu vermeiden. Außerdem sollte die Auslandsbank eine Einlagensicherung bieten, die auch beim Konkurs der Bank die Auszahlung der Ersparnisse an den deutschen Sparer garantiert. Daher müssen sich Sparer vorher genau über ihre Rechte und Garantien im Ausland informieren. Ein Risiko aber bleibt: Im Pleitefall muss der Sparer seine Rechte auch durchsetzen, was bei ausländischen Banken zusätzlichen Aufwand und Kosten bedeuten kann.
Nur die großzügigsten Banken bieten auf reguläre Tagesgeldkonten derzeit maximal 1,25 Prozent. Noch liegen die Zinsen damit oberhalb der Inflationsrate. Mit einem Vergleichsrechner lassen sich die besten Bankangebote abhängig vom Sparbetrag schnell ermitteln.