Sind die nötigsten Versicherungen abgeschlossen, sollte noch ein Notgroschen zur Seite gelegt werden. Mindestens drei Monatsgehälter als schnell verfügbare Rücklage sind sinnvoll, manche Finanzberater empfehlen sogar sechs Monatsgehälter.
Damit lässt sich etwa eine teure Autoreparatur oder eine plötzlich notwendige Reise bezahlen, ohne dass gleich das Konto ins Minus rutscht und der teure Dispokredit dafür herhalten muss. Wer seine eiserne Reserve nutzt, sollte zusehen, sie möglichst bald wieder auf das vorherige Niveau aufzustocken. Denn Notfälle können jederzeit wieder eintreten.
Schulden abbauen
Sind noch Schulden vorhanden, ist es sinnvoll, diesen erst zurückzuzahlen, bevor auf neue Anschaffungen oder die Altersvorsorge gespart wird. Da die Sparzinsen selbst auf einem Tiefpunkt sind, Kreditzinsen aber im Vergleich sehr hoch, ist es ökonomischer, erst Schulden zu begleichen. Sind die Kredite erst einmal bezahlt, ergeben sich auch für Sparvorhaben ganz neue Spielräume.
Berufsanfänger, die zum Beispiel ihr Studium mit einem BaföG-Kredit finanziert haben, profitieren bei vorzeitiger Rückzahlung von hohen Nachlässen auf die verbleibenden Schulden. Je früher der staatliche Studienkredit auf einen Schlag zurückgezahlt wird, umso höher ist der Rabatt. Kurz nach Studienende kann er deutlich über 40 Prozent liegen.
Wer etwa ein Auto oder die Wohnungseinrichtung kreditfinanziert hat, nutzt dazu in der Regel einen Konsumentenkredit. Diese Kredite sind in der Regeln jederzeit komplett rückzahlbar, auch Sondertilgungen sind möglich. So werden die Durchstarten die monatlichen Raten früher oder auf einen Schlag los. Ein Klotz am Bein weniger.
Das richtige Instrument für das Sparziel
Sparen nur um des Sparens Willen funktioniert auch. Jedoch gibt es auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto dafür nur eine mickrige Verzinsung, derzeit bestenfalls 1,3 Prozent bei hiesigen Banken. Ausländische Banken bieten zum Teil höhere Zinsen, allerdings muss die Auszahlung für den Fall einer Bankenpleite durch eine Einlagensicherung garantiert sein.
Mit einem konkreten Sparziel und einer wohlüberlegten Spardauer lässt sich für Berufseinsteiger unter Umständen mehr herausholen. Aufgrund des Zinseszinseffekts ist die Spardauer von entscheidender Bedeutung. Wer zum Beispiel weiß, dass er in spätestens drei Jahren ein neues Auto braucht, ist mit einem Dauerauftrag für Einzahlungen auf ein jederzeit verfügbares Tagesgeldkonto gut bedient.
Allerdings sind derzeit kaum mehr als 1,2 Prozent Zinsen pro Jahr drin. Wer sein Geld für mindestens drei Monate bis zu ein paar Jahre fest anlegen will, bekommt ganz ohne Risiko bei den besten Festgeld- oder Sparbriefkonten immerhin 1,5 bis 2,5 Prozent Zinsen jährlich gutgeschrieben.
Wer jedoch in zehn Jahren in eine Eigentumswohnung ziehen will, kann zum einen auf besser verzinste beziehungsweise renditeträchtigere Sparformen setzen - als auch auf spezielle Angebote wie Bausparverträge oder Wohn-Riester-Verträge mit staatlicher Förderung setzen.
Zwar sind diese Produkte im Vergleich zu Tagesgeld relativ unflexibel, bieten jedoch spezielle Vorteile für den künftigen Immobilienkäufer. Bausparverträge etwa sichern die derzeit extrem niedrigen Zinsen für Baudarlehen dauerhaft und bleiben von der künftigen Entwicklung der Hypothekenzinsen unbeeinflusst.
Wohn-Riester-Verträge lohnen sich aufgrund der höheren Zulagen insbesondere für kinderreiche Familien und Gutverdiener. Solange eine Immobilienfinanzierung das Ziel bleibt, sind diese Sparformen von Vorteil.