Robo-Advisor Der Roboter verliert seine Unschuld

Digitale Vermögensverwalter sind günstig, sachlich, schnell und unbestechlich - so die Hoffnung. Nun mischen Fonds- und Finanzriesen wie etwa Blackrock mit. Gefährdet das die Unabhängigkeit der Robo-Berater?

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Inwieweit beeinflussen Großinvestoren die Anlageentscheidungen der Robo-Advisors in ihrem Sinne? Quelle: Getty Images

Es kommt nicht so oft vor, dass Start-up-Gründer mit mehr Geld überschüttet werden, als sie sich eigentlich erhofft hatten. Doch genau das ist Erik Podzuweit passiert. Er ist Co-Gründer bei Scalable Capital, das sich binnen eines Jahres als führender digitaler Anlageberater auf dem deutschen Markt etabliert hat. Anleger können dort ihr Geld über eine Onlineplattform automatisch verwalten lassen: Algorithmen packen ihr Geld je nach Marktlage zu bestimmten Anteilen in Aktien und Anleihen.

Um neue Kunden gewinnen zu können, verhandelte Podzuweit eigentlich nur mit den bisherigen Investoren Holtzbrinck Ventures und Tengelmann Ventures über eine kleine Finanzspritze. Doch dann klopfte Blackrock an. Der größte Vermögensverwalter der Welt wollte sich beteiligen. Wer kann da schon Nein sagen? Also ließ Scalable sein Geschäft seit Anfang des Jahres vom US-Finanzriesen auf links drehen. Der schickte Wirtschaftsprüfer in ihr Büro auf dem Münchner Prachtboulevard Prinzregentenstraße und prüfte nicht nur das Geschäftsmodell, sondern auch die Technologie. Nach knapp sechs Monaten kam das Okay. Scalable bekam 30 Millionen Euro, nachdem sie in den Jahren zuvor insgesamt nur elf Millionen eingeworben hatten. Und Blackrock kaufte sich in den ersten Robo-Advisor auf dem deutschen Markt ein.

Die Beteiligung scheint ein Gewinn für beide Seiten: Scalable kann nun noch schneller wachsen, vor allem in weitere europäische Länder. Denn nichts ist für Start-ups so teuer, wie Kunden von den etablierten Spielern abzuwerben. Und Blackrock kann sich seinen Firmenkunden als Innovationsführer präsentieren, ohne selbst einen Finger krumm zu machen.

Die Investoren hinter ausgewählten deutschen Robo-Advisors und Produkte, die Anleger bei ihnen bekommen

Und doch könnte diese scheinbare Win-win-Situation auch Verlierer produzieren: die Kunden. Bislang galten die Robos als unabhängige Anlageberater, die sich außerhalb der etablierten Strukturen der Finanzbranche bewegten. Blackrock aber ist auch der weltgrößte Anbieter von börsengehandelten Indexfonds, sogenannten ETFs. Die nutzt fast jeder Robo-Advisor, um den Kunden möglichst günstige Vermögensverwaltung zu bieten. Nun stellt sich für die Anleger die Frage, wie unabhängig ihr Robo nach dieser Beteiligung tatsächlich sein kann. Bekommen Kunden bei Scalable am Ende nur noch iShares-ETFs von Blackrock untergejubelt? Oder ist alles ganz harmlos, und Kunden profitieren sogar durch niedrigere Gebühren?

Privatkunden als Erfolgsrezept

Als die Finanzkrise 2008 das Ansehen der großen Finanzanbieter ramponierte, schlug die große Stunde der Robo-Berater. Kunden misstrauten ihren Banken, nachdem diese ihnen über Jahre Produkte verkauft hatten, bei denen vor allem die Banken verdienten. Die Robos versprachen einen Gegenentwurf dazu. Sie boten den Kunden persönliche, unabhängige Vermögensverwaltung, auch für diejenigen, die keine Millionen anlegen können. Sie sind günstig, weil sie auf ETFs setzen, die mit durchschnittlich 0,25 Prozent Gebühr nur einen Bruchteil von aktiv gemanagten Fonds kosten. Und über schick aufbereitete Onlineplattformen können Kunden jederzeit kontrollieren, was mit ihrem Vermögen passiert.

Ihr Modell kommt an, Kunden schenken den Neulingen tatsächlich das nötige Vertrauen. Podzuweits Gründung Scalable Capital etwa hat mittlerweile mehr als 7000 Kunden gewonnen und verwaltet über 250 Millionen Euro. Das ist schon gar nicht mehr so viel weniger, als die traditionellen Vermögensverwalter betreuen: Sie kommen im Durchschnitt auf etwa 300 Millionen Euro.

Mit dem neuen Investor Blackrock an Bord, dürfte sich das noch weiter angleichen. So war der Einstieg auch alles andere als eine Notlösung. „Wir wollten Anlegern signalisieren, dass wir sehr gut finanziert sind, um Vertrauen zu schaffen“, sagt Podzuweit. „Und wenn man sich in der Vermögensverwaltung einen Partner wünscht, dann Blackrock.“ Auch Matthias Hübner, Partner beim Berater Oliver Wyman, sieht im Einstieg „eine Auszeichnung, die mit einem Imagegewinn verbunden ist“.

"Der Robo-Advisor wird zur Vertriebsplattform"

Blackrock-Chef Larry Fink erklärte im Februar, die gesamte Branche der Vermögensverwalter stehe vor großen Übernahmen. Blackrock werde sich aber nur mit geringen Summen beteiligen. Dieser Schritt ist jetzt wohl gemacht. „Scalable ist unser Partner für den gesamten europäischen Markt“, teilt Blackrock mit.

Die Branche sieht im Einstieg von Blackrock einen Paradigmenwechsel, obwohl beide Partner betonen, dass der Einstieg keinen Einfluss auf die Produktauswahl für Privatkunden haben soll. „Mit der Beteiligung bereitet Blackrock sich darauf vor, seine Produkte auch direkt an Endkunden zu vertreiben“, sagt Oliver Vins, Gründer vom deutschen Robo-Advisor Vaamo. „Bislang war das eine rote Linie, die die Vermögensverwalter nicht überschritten haben, um die Banken als Kunden nicht zu vergraulen. Es ist eine Machtdemonstration, dass Blackrock seine bisherigen Vertriebspartner umgehen könnte.“

Blackrock hält dagegen. Man wolle die Technologie von Scalable nutzen, um den eigenen Firmenkunden digitale Lösungen anzubieten. Wie das gehen kann, hat Scalable auch ohne Blackrock-Beteiligung 2016 bereits bewiesen: Der hauseigene Finanzvermittler von Siemens bietet den Angestellten über die Scalable-Plattform neue Möglichkeiten für den Vermögensaufbau.

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Fehler 2: Aktien-Picken - Folgen Quelle: dpa
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Ganz neu wäre diese Strategie nicht. „Mit der Übernahme von Scalable kopiert Blackrock jetzt das, was sie mit Future Advisor vor zwei Jahren in den USA gemacht haben“, sagt Oliver Bussmann, auf Fintechs spezialisierter Berater, der früher als IT- und Innovationschef bei der UBS gearbeitet hat. 2015 hatte Blackrock den US-Robo Future Advisor geschluckt. Zwar nutzt der für seine Kunden neben iShares-ETFs bislang noch Produkte der Konkurrenten Vanguard oder State Street. Und doch sagt Bussmann: „Der Robo-Advisor wird so künftig zur Vertriebsplattform. Blackrock versucht mit einer aggressiven Strategie seine Produkte unterzubringen.“

Tatsächlich stecken die ETF-Anbieter bereits in einem knallharten Preiskampf. Vanguard und Lyxor bieten auf die gleichen Aktienindizes oft günstigere ETFs als Blackrock. Einen ETF auf den MSCI-World-Index bekommen Anleger bei Lyxor zum Beispiel für 0,3 Prozent Gebühr im Jahr, iShares verlangt 0,5. Der Chef des US-Robo-Advisors Wealthfront, Andy Rachleff, sagte kürzlich, dass er Blackrock-ETFs für seine Kunden meide. Zu teuer. „Wir suchen Partner, die mit ganzem Herzen daran interessiert sind, Kosten für unsere Kunden zu senken.“

Nicht nur verbal muss Blackrock einstecken. Während der Konzern im vergangenen Jahr zwar mehr Geld der Anleger verwaltete, schrumpften sowohl Umsatz als auch Gewinn gegenüber dem Vorjahr. Im Herbst begann Blackrock die Preise für einen Teil seiner ETFs in den USA zu senken und machte in Deutschland weiter. Ein iShares-ETF auf den US-Index S&P 500 kostet jetzt nur noch 0,07 Prozent, statt wie zuvor 0,40.

Deutsche Bank verliert Anschluss an US-Riesen
US-Investmentbanken profitieren von Donald Trump, die europäischen Geldhäuser schwächeln weiter. Das zeigt eine Studie der Marktforschungsfirma Coalition, die zweimal im Jahr die Ertragslage der weltgrößten Investmentbanken untersucht. Die Daten beinhalten die Erträge der Geldhäuser aus den drei wichtigsten Feldern des Investmentbanken-Geschäfts: dem Anleihehandel, dem Aktienhandel und dem sogenannten Investmentbanking, zu dem Fusionsberatung sowie das Platzieren von Aktien und Anleihen für Kunden zählt. Wie die Institute derzeit dastehen. Quelle: dpa
Auf Platz zwölf steht wie auch schon im Vorjahr die Société Générale. Das französische Institut sticht dabei allerdings mit zwei Spitzenplätzen im Wertpapiergeschäft hervor. Bei Aktienderivaten (Platz zwei) und bei Termingeschäften (Platz 3) landen die Franzosen jeweils auf dem Treppchen. Quelle: REUTERS
MIT BNP Paribas steht auch auf Platz 11 ein französisches Institut. Auch das größte Geldhaus des Landes hat sich damit im Coalition-Ranking weder verbessern, noch verschlechtern können. Das Institut hatte erst im März angekündigt, das Investmentbanking in Deutschland ausbauen zu wollen. Quelle: dpa
Den neunten Platz im Ranking teilen sich zwei Institute. Die UBS hatte die Platzierung im Vorjahr noch exklusiv inne. Doch die Schweizer zeigten sich zuletzt etwas schwächer und mussten ihre beiden dritten Plätze bei den Geschäften mit Devisen und Derivaten abtreten. Quelle: REUTERS
Teilen muss sich die UBS den neunten Platz mit der HSBC, die sich damit um einen Platz im Ranking verbessert. Das in London ansässige, aber auf Asien fokussierte Institut hatte erst im März einen Führungswechsel eingeleitet. Quelle: dpa
Einen Platz abwärts geht es für die Credit Suisse, die vom siebten auf den achten Rang abrutscht. Im Geschäft mit verbrieften Krediten und Wertpapieren verlieren die Schweizer ihren dritten Platz. Quelle: dpa
Barclays hat mit der Credit Suisse die Plätze getauscht und verbessert damit sich vom achten auf den siebten Platz. Die Briten agieren in keinem Segment herausragend, allerdings in beinah jedem Geschäftsbereich auf Top-Ten-Niveau. Quelle: dpa

Die Robo-Advisors könnten in diesem Konkurrenzkampf zum Schauplatz werden. Denn auch Blackrocks Konkurrenten Vanguard und Charles Schwab bieten auf dem US-Markt bereits eigene automatisierte Vermögensverwalter. Und das sehr erfolgreich: Charles Schwab verwaltete mit seinem Robo im vergangenen Jahr mehr als zwölf Milliarden Dollar. Scalable soll Blackrock nun wenigstens in Europa die Marktführerschaft ermöglichen.

Die Robos wollten ein Problem der klassischen Vertriebsmodelle umgehen: den Interessenkonflikt, der entsteht, wenn etwa Fondsanbieter Geld an Berater zahlen, damit die ihr Produkt verkaufen. Doch genau an der unabhängigen, einzig auf Kundeninteressen ausgerichteten Auswahl der Anlageprodukte kommen nun Zweifel auf. „Ein digitales Angebot garantiert leider nicht, dass alles fair, transparent und ohne Interessenkonflikte abläuft“, sagt Salome Preiswerk, Gründerin des Robos Whitebox. „Mit dem Markteintritt traditioneller Anbieter finden einige Unarten auch wieder Eingang in die digitale Welt: teure Angebote mit versteckten Kosten und das Pushen eigener Produkte.“ Immerhin: Die meisten Robo-Advisors werben zumindest damit, dass sie keine Zahlungen von Partnern erhalten.

Ein Algorithmus entscheidet - aber nicht unabhängig

Als Werbeaktion bietet Blackrock aber schon jetzt ETFs bei einigen Onlinebanken vorübergehend vergünstigt an. Kunden der Onvista Bank können derzeit zum Beispiel iShares-ETFs für über 1000 Euro ohne Gebühr kaufen. Einen Teil der sonst fälligen Ordergebühr bekommt Onvista von Blackrock erstattet. All das können Kunden im Kleingedruckten der Aktion nachlesen.

Blackrock wiegelt ab: „Solche temporären Produktpartnerschaften sind mit Scalable nicht geplant.“ Auch Erik Podzuweit sagt: „Wir haben mit Blackrock noch nicht darüber gesprochen, ob sie uns die ETFs günstiger geben.“ Er wolle auch gar keine Sonderbehandlung. „Wir betrachten Blackrock trotz der Beteiligung wie alle anderen externen Produktanbieter.“ Sollten Kosten sinken, würde der Vorteil an die Kunden weitergegeben.

Der Rechner entscheidet - nicht unabhängig

Deutsche mögen Gold, halten aber am Sparbuch fest
Fragt man die Deutschen nach attraktiven Anlageformen, sind sie sich weitgehend einig: Das Eigenheim, die betriebliche Altersvorsorge und Gold. Trotzdem setzt das Gros immer noch auf renditearme Sparbücher, Tages- und Festgeldkonten, wie das Investmentbarometer der GfK zeigt. Hier erfahren Sie, wie groß die Diskrepanz zwischen Einschätzung und Umsetzung ausfällt.Zur Studie: Seit 1999 untersucht das GfK-Investmentbarometer, wie sich Privatanleger in den USA und Europa verhalten. Für die aktuelle Studie haben die Konsumforscher im November 2016 in Deutschland, den USA, Italien, Frankreich und Großbritannien rund 5000 Menschen danach befragt, welche Finanzanlagen die Menschen besitzen und wie attraktiv sie verschiedene Sparmöglichkeiten und Finanzprodukte finden. Allein in Deutschland wurden 2000 Menschen befragt. Quelle: dpa
Rang 1: ImmobilienDie attraktivste Form der Geldanlage ist für die Deutschen die eigene Immobilie. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass Investitionen in eine private Wohnung oder ein Haus attraktiv oder sehr attraktiv seien. De facto haben hierzulande aber nur 46 Prozent ihr Geld in eine Immobilie investiert. Auch für die Franzosen, Italiener und Briten sind Immobilien die attraktivste Form der Geldanlage. Quelle: dpa
Rang 2: Betriebliche AltersvorsorgeUm sich auf dem Altenteil nicht auf die gesetzliche Rente verlassen zu müssen, sorgen Millionen Bundesbürger vor. Die beliebteste Form: die betriebliche Altersvorsorge, auf die seit 2002 jeder Arbeitnehmer qua Gesetz Anspruch hat. Arbeitnehmer können einen Teil ihres Gehalts oder Sonderzahlungen als Beiträge in ihre betriebliche Altersvorsorge einzahlen. Der Arbeitgeber wiederum legt diesen Betrag für die Arbeitnehmer an – der Arbeitnehmer spart zudem Steuern und Sozialabgaben. 42 Prozent der Befragten gab an, die betriebliche Altersvorsorge für attraktiv oder sehr attraktiv zu halten. Die Realität zeigt: Aktuell nutzt sie nicht einmal jeder Fünfte. Nur 18 Prozent sind es. Quelle: obs
Rang 3: GoldGold gilt vor allem in unsicheren Zeiten als sichere Anlageform. 38 Prozent der Deutschen finden es als Anlageform attraktiv. Allerdings sind es nur 6 Prozent, die ihr Geld wirklich in Gold anlegen – nirgendwo ist die Diskrepanz zwischen Ideal und Realität so groß. Quelle: REUTERS
Rang 4: BausparvertragDer Bausparvertrag ist insbesondere bei den Deutschen beliebt – was laut den Autoren das Bedürfnis der Deutschen nach sicheren Anlagen unterstreicht. 32 Prozent geben an, Bausparen attraktiv oder sehr attraktiv zu finden – und 29 Prozent legen ihr Geld auch wirklich so an. Quelle: dpa
Rang 5: Private RentenversicherungDie private Rentenversicherung sagt immerhin 28 Prozent der Deutschen als Form der Geldanlage zu. 21 Prozent der Befragten sorgen tatsächlich privat für ihre Rente vor. Quelle: dpa
Rang 6: Private KapitallebensversicherungDie private Kapitallebensversicherung ist eine Kombination aus Kapitalaufbau und Hinterbliebenenschutz. 21 Prozent der Befragten empfindet sie als eine attraktive Geldanlage – genauso viele legen einen Teil ihres Geldes auch dort an. Quelle: dpa

Blackrock bekommt zwar einen Sitz im neuen Aufsichtsgremium von Scalable. „Auf die Auswahl der ETFs und die Investmententscheidungen für unsere Kunden hat dieses Gremium aber keinen Einfluss“, sagt Podzuweit. Alle operativen Entscheidungen liegen alleine bei den Geschäftsführern, Podzuweit und seinem Co-Gründer Florian Prucker. Welche Anlageklassen in die Kundendepots wandern, entscheidet vor allem ein Algorithmus. Den haben die beiden zusammen mit Stefan Mittnik entwickelt, einem Finanzprofessor der LMU München. Doch welche ETFs dafür genutzt werden, können sie schon entscheiden – eine Software filtert die Angebote vor, etwa nach Kosten.

Scalable setzte schon vor der Blackrock-Beteiligung überwiegend auf iShares-ETFs. 67 Prozent der Produkte kommen aktuell von Blackrock. Anders in Großbritannien, wo Scalable ebenfalls aktiv ist und stärker auf ETFs von Vanguard setzt. „Die werden bislang an deutschen Börsen noch nicht gehandelt und würden beim Auslandshandel steuerliche Nachteile für unsere Kunden bringen“, sagt Podzuweit. Scalable tauscht jedes Jahr nach eigenen Angaben drei bis vier seiner 15 ETFs aus.

Auch Anbieter, die keine Finanzspritze von Blackrock erhalten haben, ziehen iShares-ETFs vor. Auf dem britischen Markt nutzt etwa der Robo-Advisor Moola ausschließlich iShares-ETFs. Und beim deutschen Robo-Advisor Vaamo bekommen Anleger zu 67 Prozent Blackrock-Produkte. Dabei hatte Vaamo nach seiner Gründung zunächst nur Fonds vom Anbieter Dimensional genutzt. Das ist vorbei. „Wir wollten unseren Kunden demonstrieren, dass wir unabhängig sind. Schließlich bestand nie eine exklusive Partnerschaft mit Dimensional“, sagt Vins.

Es wäre insofern eine Ironie der Geschichte, wenn sich nun Scalable nach dem Einstieg von Blackrock von iShares-ETFs abwenden würde – um die Unabhängigkeit zu belegen. Besser wäre, wenn Anleger sich darüber erst gar keine Gedanken machen müssten.

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