Rohstoff-Fonds Die Rückkehr der Rohstoffmärkte

Noch 2015 hatte der Rohstoffindex 20 Prozent verloren. In diesem Jahr sind die Rohstoffpreise erstmals seit 2013 wieder auf breiter Front gestiegen. Wie sinnvoll sind jetzt noch Investments in Rohstoff-Fonds?

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Gold, Kohle, Weizen: Aussichtsreiche Rohstoff-Fonds Quelle: Rio Tinto

Darauf haben viele Anleger gewartet: Die Rohstoffmärkte, die sich seit einigen Jahren mehr oder weniger in einem intakten Abwärtstrend befanden, drehten ins Plus. Gold, Kohle, Weizen & Co. haben die Wende geschafft und klettern seit Februar 2016 in recht unterschiedlichem Maße, jedoch auf breiter Front.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass zahlreiche Fördergesellschaften als Reaktion auf das Abrutschen der Preise ihre Produktionen heruntergefahren und auch ihre Investitionen minimiert hatten. Dies führte mittelfristig zu einem sinkenden Angebot. Seit Anfang des Jahres 2016 ist es damit vorbei. Die Preise steigen wieder – insgesamt nicht allzu stürmisch, aber zuverlässig.

Rohstoffmarkt nicht gleich Rohstoffmarkt

Dabei war die Entwicklung der verschiedenen Segmente des Rohstoffmarktes in den zurückliegenden Jahren keineswegs homogen. Die deutlichsten Verluste bis von 2011 bis Anfang 2016 verzeichneten die Edelmetall- und Industriemetallmärkte. Dagegen ging es für den Sektor Öl und Erdgas seit der Finanzkrise bis etwa Mitte 2014 bergauf – erst danach machten die Preise aufgrund der sinkenden Nachfrage schlapp.

Bei den Agrar-Rohstoffen und beim Wasser zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung wie beim Segment Öl und Erdgas ab. Allen Bereichen (auch bei den Edel- und Industriemetallen) jedoch ist eines gemein: Seit Februar 2016 ziehen sie alle wieder an.

Die deutlichsten Gewinner dieser Entwicklung sind die Edelmetall-Fonds, die vor allem in Silber und Goldminenaktien investieren. Hier zeigen sich sogar wie beispielsweise beim Nestor Gold Fonds (ISIN LU0147784465/WKN 570771) fulminante Kursprünge von mehr als 100 Prozent innerhalb eines halben Jahres. Ähnliche Zuwächse waren auch bei einzelnen Industriemetallen wie zum Beispiel bei Lithium durch spezielle ETFs wie den Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds (ISIN LU0470205575/WKN HAFX4F) zu erzielen.

Investmentfonds mit dem Schwerpunkt auf Fördergesellschaften von Öl und Erdgas haben seit Anfang 2016 um bis zu 20 Prozent zugelegt. Mit leichten Abstrichen gilt dies auch für Finanzprodukte mit dem Fokus auf Agrarerzeugnissen und Dienstleister aus dem Segment Wasser, wobei hierbei die vorherige Schwächephase eher aus einer Seitwärtsbewegung der Kurse bestanden hatte.

Rohstofffonds mit guten Gewinnchancen

Einzelinvestments wie bestimmte Rohstoffkontrakte sind für Privatanleger weniger geeignet, da diese zum einen enorme Risiken bergen zum anderen aber auch unter Umständen relativ viel Kapital benötigen. Breit streuende Rohstoff-Fonds haben sogar politische Unsicherheiten wie etwa den Brexit komplett schadlos überstanden. Zum Vergleich: Ein Investment in den britischen Bergbaumulti Rio Tinto war beim gleichen Ereignis unmittelbar um zirka zehn Prozent abgestürzt.

Welche Rohstoff-Fonds bieten die besten Chancen?

Die große Frage, die sich nun stellt: Ist es zu diesem Zeitpunkt sinnvoll, in Rohstoff-Fonds zu investieren. Und wenn ja: Welche Rohstoff-Fonds bieten die besten Chancen. Der klare Aufwärtstrend, der bei allen Segmenten des Rohstoffmarktes seit sechs Monaten zu beobachten ist, darf durchaus als deutliches Kaufsignal für diese Anlageklasse gewertet werden. Der Abwärtstrend der zurückliegenden Jahre scheint nachhaltig überwunden.

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