Schweizer Gold-Referendum Booster für den Goldpreis?

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Es sieht ganz gut aus für einen Anstieg des Goldpreises

Künftig müsste sie bei einer Ausweitung ihrer Bilanz zusätzlich noch Gold kaufen, um die 20-Prozent-Golddeckung des Frankens einzuhalten. Die VP Bank meint wiederum, dass dieses Szenario die Bilanz der SNB so aufblähen werde, dass sie ihr Wechselkursziel in den nächsten Jahren aufgeben müsse. Die Deutsche Bank erwartet, dass die SNB künftig lieber zu Negativzinsen beim Franken greifen wird, um eine goldunterlegte Währung zu schwächen.

Für einen Anstieg des Goldpreise sieht es nach Auffassung diverser Marktbeobachter aber selbst dann ganz gut aus, wenn die Schweizer die Goldinitiative ablehnen.

Zehn kuriose Fakten über Gold
Gold ist essbarEine Bedienung serviert eine Currywurst mit Blattgold und Champagner. Auch Süßspeisen, edle Pralinen oder Gebäck werden gern mit Blattgold verziert. Einen Eigengeschmack hat Gold nicht.Quelle: Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung Quelle: dpa/dpaweb
Gold ist sehr gut formbarVon allen bekannten Metallen ist Gold dasjenige, das am besten dehn- und formbar ist - zugleich ist es sehr stabil. So kann aus nur einem Gramm Gold ein mehr als drei Kilometer langer Draht hergestellt werden, der dünner als ein menschliches Haar ist. Quelle: REUTERS
Früher waren Olympia-Medaillen aus GoldDie deutsche Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch posiert mit zwei Medaillen, die sie bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 gewann. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Goldmedaillen noch aus massivem Gold. Heute sind sie nur noch vergoldet. Schuld sind die seit dem Jahr 1900 stark gestiegenen Goldpreise. Bei einem aktuellen Goldpreis von etwa 1172 Dollar wäre die 500 Gramm schwere Medaille rund 18.840 Dollar wert. Quelle: dpa
Deutsche sind Gold-FansDie Deutschen setzen auf Gold: Laut einer Studie, die der Edelmetallkonzern Heraeus bei der Berliner Steinbeis-Hochschule in Auftrag gegeben hatte, haben die Deutschen im Herbst 2014 mehr Gold in ihrem Privatbesitz als die US-Notenbank Fed eingelagert hat. Es sind etwa 8200 Tonnen. Quelle: dpa
Gold als HeilmittelSeit Jahrtausenden wird Gold in der Naturheilkunde eine heilende Wirkung zugeschrieben. Auch heute noch werden Gold-Spritzen oder -Tabletten zum Beispiel gegen Rheuma angeboten. Die Therapie kann aber zahlreiche Nebenwirkungen haben und erfordert eine intensive ärztliche Betreuung. Quelle: dpa
Das größte GoldnuggetHier ist das "Butte Nugget" zu sehen, eines der größten Goldnuggets, die je gefunden wurden. Noch größer war aber das Nugget "Welcome Stranger", das zwei Australier im Jahr 1869 fanden. Es maß zehn mal fünfundzwanzig Zentimeter. Quelle: AP
Warum ist Gold kein offizielles Zahlungsmittel mehr?Der damalige US-Präsident Richard M. Nixon verkündete am 15. August 1971, dass der US-Dollar nicht mehr in Gold eintauschbar sei. Von da an verwandelten sich die Währungen der Welt in nicht einlösbares Papiergeld, Gold war keine Währungsdeckung mehr. Die Schweiz war lange eine Ausnahme: Bis das Alpenland 1999 in den IWF eintrat, waren noch 40 Prozent jedes Schweizer Frankens durch Gold gedeckt. Quelle: AP

Laut Vermögensverwalter Ingo Schweitzer von der AnCeKa Vermögensbetreuung sprechen für einen Boden im Goldpreis auch die starken Käufe anderer Zentralbanken. Russland habe allein 35 Tonnen seit September gekauft, insgesamt 150 Tonnen seit Jahresbeginn. "Auch könnte es sein, dass die US-Notenbank die Zinsen doch etwas später anhebt, also erst Ende nächsten Jahres. Der Hauptgrund des Goldpreisverfalls war letztlich die Erwartung, dass die Zinsen in den USA steigen und somit die relativen Kosten, das renditelose Gold zu halten, steigen", so Schweitzer.

Seit Jahresanfang gestiegen

Markus Steinbeis von der Vermögensverwaltung Huber, Reuss und Kollegen sieht das ähnlich. "Nach der von Finanzinvestoren - überwiegend mittels Derivaten - ausgelösten Abwärtsbewegung erscheint der Wendepunkt nicht mehr allzu fern. Dafür sprechen Sentiment-Erhebungen sowie das technische Gesamtbild", sagt Steinbeis.

Für Anleger im Euroraum habe sich das Blatt sogar schon gewendet, denn in Euro gerechnet hat der Goldpreis bereits seinen Boden gefunden und ist seit Jahresanfang gestiegen. "Wer also heute sein Vermögen gegen systemische Risiken schützen will, sollte die aktuellen Goldpreise nutzen. Die Versicherung ist in den vergangenen drei Jahren billiger geworden, notwendig ist sie leider mehr denn je", ist sich Steinbeis sicher.

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