Sichere Geldanlage Sieben gute Gründe, Gold zu kaufen

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5. Aufsteiger aus Asien kaufen

Die Reiseroute des Goldes Quelle: Bloomberg

Goldfonds haben auch Vorteile: Sie sind kostengünstig und hochliquide, können also schnell veräußert werden. Großinvestoren hatten während der Finanzkrise 2008 in großem Stil Goldfonds gekauft, in den vergangenen Monaten aber Teile davon wieder abgestoßen, darunter die Hedgefondsikonen George Soros und John Paulson. Die Bestände aller vom Börsendienst Bloomberg registrierten Goldfonds sind von ihrem Hoch am 20. Dezember 2012 bei 84,6 Millionen Unzen bis auf zuletzt 62,1 Millionen Unzen eingebrochen. Allerdings hat die Dynamik der Abflüsse seit Anfang Juli spürbar nachgelassen.

Die Goldfonds mussten über ein Viertel ihrer Barren verkaufen. Wer aber hat sie ihnen abgenommen? „Historisch wanderte Gold immer aus Regionen ab, in denen der Wohlstand abnimmt, dorthin, wo der Wohlstand wächst“, sagt Vermögensverwalter Zulauf. Die Handelsstatistiken bestätigen das (siehe Grafik): Das Gold der Fonds lagert meist in London, in Barren zu je 400 Unzen (12,44 Kilo). Im ersten Halbjahr 2013 exportierte Großbritannien 25,6 Millionen Unzen Gold in die Schweiz, fast neunmal so viel wie im gesamten Jahr 2012. Weil in England kein Gold gefördert wird, muss das Gold aus Londoner Tresoren gekommen sein.

Einige Barren landeten sicher in Schweizer Schließfächern, weil Investoren es dort besser vor staatlichem Zugriff geschützt wissen. Die Schweiz verfügt aber auch über die weltgrößten Kapazitäten für das Umschmelzen von Gold. Dort dürften sich viele der 400-Unzen-Barren aus London in kleinere Barren und Münzen verwandelt haben, für den Export nach Asien.

Wer die Märkte 2013 bewegt
Akira Amari, Wirtschaftsminister von Japan Amari, 64, bildet das Zentrum von Shinzo Abes radikalem Plan, die Wirtschaft anzutreiben. Er soll die Expansion fördern, eine Finanzierungslücke im Sozialversicherungssystem schließen und ein transpazifisches Handelsabkommen aushandeln. Quelle: rtr
Preet Bharara, Staatsanwalt der USA Bharara, 44, hat sich bei seinen Insiderhandel-Untersuchungen, die immer höhere Kreise in der Hedgefonds-Welt erreichten, nicht zurückgehalten. Er verklagte die Firma von Steven Cohen und nannte sie einen “Magneten für Markt-Betrüger”. Quelle: dpa
Mark Carney, Chef der britischen Zentralbank Carney ist der erste Ausländer an der Spitze der britischen Zentralbank seit ihrer Gründung 1694. Der 48-Jährige ließ sich von Kanadas Notenbank weglocken – mit besserer Bezahlung und Schmeicheleien. Er will die Finanzierungskosten drücken. Quelle: dpa
Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (66), hat - wie versprochen - alles Notwendige zum Schutz des Euro unternommen. Die Euro-Zone ist im zweiten Quartal zum Wachstum zurückgekehrt. Und die Staatsanleihen angeschlagener Länder vollzogen eine Rally. Quelle: rtr
Jacob J. Lew, Finanzminister der USA Lew ist Nachfolger von Timothy F. Geithner. Der 58-Jährige hat die Republikaner gewarnt, dass die USA sich ihren Wohlstand nicht zusammensparen können. Der anstehende Streit in Washington zum Haushalt wird zeigen, wie gut er verhandeln kann. Quelle: AP
Ngozi Okonjo-Iweala, Finanzministerin von Nigeria Okonjo-Iweala ist ehemalige Vize-Präsidentin der Weltbank. 2012 galt die 59-Jährige als Kandidatin für den Chef-Posten. Der Job ging an Jim Yong Kim. Ihren Worten zufolge braucht Nigeria ein 13-Prozent-Wachstum, um Arbeitslosigkeit und Armut anzugehen Quelle: rtr
Raghuram Rajan, Chef der indischen Zentralbank Rajan, und einst Volkswirt an der Universität von Chicago, warnte schon 2005 davor, dass Innovationen die Finanzmärkte einem größeren Risiko aussetzen. Ein Jahr lang beriet der 50-Jährige das Finanzministerium, seit kurzem ist er Notenbank-Chef. Quelle: AP

So meldete Hongkong, wichtigster Umschlagplatz für Gold nach Festlandchina, im ersten Halbjahr 300 Prozent mehr Importe aus der Schweiz, fast zwölf Millionen Unzen. Und weiter: Von Januar bis Juli 2013 kamen über Hongkong 20,3 Millionen Unzen Gold auf das chinesische Festland, mehr als im gesamten Vorjahr. Nach Indien dürfte die Schweiz etwa 3,2 Millionen Unzen mehr geliefert haben als vor einem Jahr. In Indien, etwa gleichauf mit China der wichtigste Goldabsatzmarkt der Welt, hat zwar die Regierung zur Verbesserung der Leistungsbilanz die Importsteuern auf Gold mehrfach erhöht und gar ein Importverbot für Münzen und Medaillen verhängt. Statt über offizielle Kanäle kommt Gold jetzt vermehrt illegal ins Land. Allein schon der hohen Inflation von rund zehn Prozent wegen wird Gold auf dem Subkontinent weiter begehrt bleiben.

Zudem dürfte es demnächst wieder zu vermehrten Goldimporten kommen. Der indische Zoll hat gerade größere Mengen Gold auf Flughäfen freigegeben, die dort aufgrund der Unsicherheit über neue Einfuhrbestimmungen lange Zeit lagerten. In Indien steht die Feiertags- und Hochzeitssaison unmittelbar bevor. Während dieser wird traditionell viel Gold verschenkt.

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