Sichere Geldanlage Sieben gute Gründe, Gold zu kaufen

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7. Extremwerte stehen noch aus

Verhältnis vom Dow-Jones-Industrieaktiendurchschnitt zum Goldpreis Quelle: Bloomberg

Nach Bernankes Rückzieher geriet der Dollar unter Druck, die Renditen von US-Staatsanleihen fielen mit der Hoffnung auf anhaltend hohe Nachfrage durch die Fed. Schwacher Dollar, tiefe Zinsen – beides ist eigentlich gut für Gold. Doch der Preis ist nur kurz gestiegen, vor allem wegen Eindeckung von Shortpositionen. Dass sich der Goldpreis noch nicht weiter nach oben bewegt hat, begründen Analysten mit den steigenden Börsen. Investoren, die Trends folgen, schichteten Gold um in Aktien, weil Aktien eben besser laufen.

Trotzdem bleibt unklar, warum Aktien mit der Aussicht auf weitere Alimentierung der Märkte durch die Fed weiter zulegen sollten, aber ausgerechnet Gold nicht? Noch mehr als Aktien gilt Gold als Sachwert mit Inflationsschutz. Die Dow-Gold-Ratio, ein Quotient aus dem US-Aktienbarometer Dow Jones und dem Goldpreis, steigt seit August 2011 – Aktien laufen also besser als Gold. Über einen längeren Zeitraum gesehen, fällt die Rate aber und hat noch viel Luft nach unten (siehe Grafik). Denn lange Haussen, wie die von Gold seit 2000, enden normalerweise in Extremen, in einer Preisblase, die dann platzt. 1980 war dies so: Als der Goldpreis am 21. Januar sein damaliges Rekordhoch von 872 Dollar erreichte, hatte er sich zuvor in acht Wochen verdoppelt. Die Dow-Gold-Ratio erreichte den Extremwert von 1,03. Doch in der aktuellen Goldhausse verlief der Preisanstieg bis zum Rekordhoch bei 1921 Dollar am 6. September 2011 kontinuierlich, und der Einbruch erfolgte erst 19 Monate später, sagt Commerzbanker Weinberg. Ihn erinnert die aktuelle Preisschwäche eher an die Korrektur von 2008. Eine Goldblase habe es noch nicht gegeben.

Historisch wäre ein Extremum bei einer Dow-Gold-Ratio unter drei erreicht. Jetzt darf gerechnet werden: Bliebe der Dow konstant, entspräche eine Rate von drei einem Goldpreis von über 5000 Dollar. Bliebe der Goldpreis konstant, drohte dem Dow ein Absturz auf unter 4000 Punkte.

Aktuell steht die Dow-Gold-Rate bei knapp zwölf. Bis zum Extremum wird Gold besser laufen als Aktien – aber nicht als alle Aktien.

Deshalb sollte die Losung nicht lauten: Gold statt Aktien, sondern Gold und Aktien. Marc Faber schlägt einen Kompromiss vor: Goldminenaktien.

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