Sparen für Spießer Hier finden Sie die besten Auszahlpläne

Auszahlpläne gelten als fast so spießig wie Sparbücher. Wer Produkte mit akzeptablen Zinsen findet, darf sich aber über eine sichere Geldanlage freuen. Wo es die besten Konditionen gibt.

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Quelle: Getty Images

Kaum etwas ist in der Euro-Zone derzeit so unwahrscheinlich wie steigende Zinsen. Erst vor zwei Wochen hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf ein neues Rekordtief von 0,05 Prozent gedrückt - ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht abzusehen.

Entsprechend gedrückt ist die Stimmung bei Tages- oder Festgeldanlegern. Aus diesen klassischen und als sicher geltenden Anlageformen ist kaum noch etwas herauszuquetschen. Viele Banken zahlen schon jetzt gar keine Zinsen mehr aufs Tagesgeld. Eigentlich gelten Aktien daher derzeit als einzig wahre Anlagealternative. Zwar ergeben breit gestreute Aktienfonds unter Renditeaspekten in einem Depot Sinn. Dennoch gibt es gerade in Deutschland immer noch viele Sparer, die Aktien misstrauen. Spätestens seit dem Platzen der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende hat die Aktie viele Gegner.

Die bestverzinsten Auszahlpläne mit Kapitalverzehr (5 Jahre Laufzeit)

Wer die Papiere scheut, muss sich also nach Spar-Alternativen umsehen - wenn er nicht das Minusgeschäft aus dem Tagesgeldbereich hinnehmen will. Und das ist die Gelegenheit zur Renaissance von Sparprodukten, die einst als Spießer galten, mittlerweile aber zumindest akzeptable Renditen bei vergleichsweise hoher Sicherheit bieten. Zum Beispiel Auszahlpläne.

Die klassische Variante sieht vor, dass Anleger einen größeren Betrag einzahlt, beispielsweise 10.000 Euro. Darauf zahlt die Bank Zinsen. Gleichzeitig wird das Geld für einen selbst gewählten Zeitraum in monatlichen Raten ausgezahlt, etwa fünf oder zehn Jahre lang.

Die bestverzinsten Auszahlpläne ohne Kapitalverzehr (5 Jahre Laufzeit)

Zusätzlich gibt es auch Varianten ohne diesen sogenannten Kapitalverzehr. Dann werden nur die Zinsen ausgezahlt, das Kapital bleibt erhalten.

Die erste Variante eignet sich gut für ein sicheres monatliches Zubrot zur Altersvorsorge. Eine Lebensversicherung, die gerade ausgezahlt wurde, kann anschließend in einen solchen Plan reinvestiert werden. Die Variante mit Kapitalerhalt bietet sich dagegen an, wenn eine bestimmte Summe vererbt werden soll.

Auch Großeltern können mit Auszahlplänen gut für die Enkel vorsorgen. So lassen sich monatliche Einnahmen während des Studiums erzielen oder eine einmalige Unterstützung zum Auslandsjahr in der Schule.

Wer hat die besten Konditionen?

Allerdings verhält es sich bei Auszahlplänen ähnlich wie bei anderen Sparplänen: Nur selten ist es die eigene Hausbank, welche die besten Konditionen liefert. Wichtig bei der Planauswahl ist also, sich vorher ausreichend über die verschiedenen Angebote zu informieren. WirtschaftsWoche Online hat gemeinsam mit der FMH Finanzberatung die Angebote mit den derzeit höchsten Zinsen herausgefiltert.

Egal, ob Erbschaft, Lebensversicherungsende oder Lottogewinn: Wer wissen will, wie lange eine größere Geldsumme reicht, kann mit diesem Rechner einen Auszahlplan erstellen und verschiedene Varianten durchspielen.

Bei klassischen Auszahlplänen mit Kapitalverzehr bietet derzeit die Wuppertaler GEFA Bank sowohl bei fünfjähriger als auch bei zehnjähriger Laufzeit die besten Konditionen. Bei der Bank, welche zur Gruppe der französischen Großbank Societe Generale gehört, müssen Sparer mindestens 10.000 Euro einzahlen. Dann bekommen sie bei einer Laufzeit von fünf Jahren immerhin einen Zins von 1,85 Prozent. Wer insgesamt 50.000 Euro eingezahlt hat, bekommt monatliche Raten in Höhe von rund 870 Euro.

Auf dem zweiten Platz landet bei beiden Laufzeiten die VTB Direktbank, die Online-Tochter der österreichischen VTB Bank. Diese zahlt bei zehnjähriger Laufzeit genau wie die GEFA einen Zins von 2,3 Prozent, allerdings ist die Mindestsparsumme mit 5000 deutlich geringer als bei der GEFA.

Wer auf Auszahlpläne mit Kapitalerhalt setzt, ist bei der einstigen Krisenbank IKB am besten aufgehoben. Grundsätzlich sind die Zinsen bei der erhaltenden Variante aber bescheiden. Die Düsseldorfer zahlen bei fünfjähriger Laufzeit 1,2 Prozent Zinsen, bei zehn Jahren sind es 1,7 Prozent. Dafür verlangen sie immerhin auch nur 5000 Euro Mindestanlage.

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