Sparen für Spießer Hier finden Sie die besten Auszahlpläne

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Welche Vor- und Nachteile es gibt

Traditionell gute Angebote bei derart klassischen bieten regionale Anbieter. Hier müssen Sparer zunächst prüfen, ob die guten Konditionen auch für überregionale Kunden gelten. Bei fünfjähriger Laufzeit und Kapitalerhalt bietet zwar die PSD Bank Berlin-Brandenburg mit 1,2 Prozent ebenfalls einen hohen Zins. Allerdings fordert sie auch mit 15.000 Euro eine vergleichsweise hohe Mindestanlage. Bei zehnjähriger Laufzeit bietet auch die Sparda-Bank Hessen ein gutes Angebot.

Grundsätzlich sprechen vor allem die einfachen Strukturen und niedrige Gebühren für Auszahlpläne. Hier liegt ihr Vorteil gegenüber den geläufigeren Fondsmodellen. Im Vergleich mit klassischen Rentenversicherungen haben Auszahlpläne sowohl Vor- als auch Nachteile.

Die bestverzinsten Auszahlpläne mit Kapitalverzehr (10 Jahre Laufzeit)

"Der Haken an einer Rentenversicherung ist, dass das eingezahlte Geld weg ist, wenn man früh stirbt", sagt Max Herbst, Inhaber der Frankfurter FMH Finanzberatung. Das gelte insbesondere, wenn die gewährte Garantiezeit für die Rentenzahlung schon überschritten ist. Gleichzeitig sorgt die Rentenversicherung für lebenslange Zahlungen.

Fluch und Segen

Der Auszahlplan dagegen läuft nur so lange, wie er vereinbart ist. Denn dann ist das Geld aufgebraucht. Wer also besonders lange lebt, muss bei einem solchen Plan am Ende womöglich ohne die monatlichen Raten auskommen.

Die bestverzinsten Auszahlpläne ohne Kapitalverzehr (10 Jahre Laufzeit)

Die vergleichsweise lange Laufzeit der Auszahlpläne ist Fluch und Segen zugleich. Denn: "Wer weiterhin sein Geld ausschließlich sicher anlegen will, kann höhere Zinsen nur dann bekommen, wenn er sein Geld fest für viele Jahre anlegt", schreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ohne längere Laufzeit kein akzeptabler Zins.

"In einer Niedrigzinsphase sollte man eigentlich sein Geld möglichst kurzfristig und flexibel anlegen", mahnt auch Finanzexperte Herbst. Schließlich will jeder die zukünftige Zinswende mitnehmen - irgendwann müssen die Zinsen ja wieder steigen, darauf sollten Anleger flexibel reagieren können. Letztlich müssen Anleger daher abwägen zwischen ausreichend Flexibilität und einer Rendite, die nicht auf dem Nullniveau liegt.

Nicht zu lange

Von länger als zehn Jahre laufenden Auszahlplänen sollte man in einer Niedrigzinsphase wenn möglich Abstand halten. "Aktuelle sehe ich nur in Ausnahmefällen eine Zinsanlage von über zehn Jahren als gerechtfertigt an", sagt Herbst. Zwar gebe es auch Auszahlpläne für 20 oder 30 Jahre, bei einer Verzinsung von unter drei Prozent und nach Abzug der Abgeltungssteuer wird in vielen Jahren die Inflationsrate höher sein als die Verzinsung nach Steuern. Auch bei variabler Verzinsung ist Skepsis angebracht. Ist die Laune der Banken schlecht, könnten sie die Verzinsung weiter drücken.

Außerdem kommt es natürlich auf den Betrag an, der investiert wird. Insbesondere wer attraktive Angebote bei ausländischen Banken ausnutzen will, sollte sich vorher informieren, wie sicher die Einlagen dort sind. Grundsätzlich richtet sich die Höhe der Einlagensicherung nach dem jeweiligen Institut.

In der EU gilt eine gesetzliche Einlagensicherung. Dabei sind pro Anleger alle Spareinlagen bis 100.000 Euro zu 100 Prozent geschützt. Darüber hinaus gibt es freiwillige Sicherungen einzelner Banken oder Verbände. Bei privaten Banken in Deutschland beispielsweise greift der Sicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken.

Insbesondere wer sein Geld in einen Auszahlplan bei einer ausländischen Bank investiert, sollte zuvor kontrollieren, in welcher Höhe Einlagen dort geschützt sind.

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