Teure Hedgefonds Warum Anleger faire Hedgefondsgebühren brauchen

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Sinnvolle Gebührenstruktur

Vergleich der gesamten Gebühren – außergewöhnliche Renditen 

Gebühren-
modell
Brutto-HF-PerformanceManagement-gebührHurdle
Rate
Performance-gebührGesamte HF-
Gebühr
% des HF an der
Brutto
rendite
% des Investors an
der Brutto
rendite
Aktuell25%1,65%0,0%18,0%5,9%23,4%76,6%
Vorschlag25%1,20%3,0%25,0%6,4%25,6%74,4%
Quelle: Unigestion, eVestment Hedge Fund (HFN)

Gerade wenn Manager nur niedrigere Bruttorenditen erzielen, wird die enorme Differenz zwischen dem aktuellen Hedgefonds-Gebührenmodell und der vorgeschlagenen Variante sehr deutlich, denn dann behält der Manager fast die Hälfte der Bruttorenditen. Das ist unserer Ansicht nach zu viel und verstößt gegen das Interesse der Anleger.

Wie man an der Börse die besten Chancen hat

Sinnvoll wäre daher eine Gebührenstruktur, die eine Top-Vergütung für Manager vorsieht, gleichzeitig aber auch den Anlegerinteressen besser Rechnung trägt. Es ist Unsinn, mit Managern eine möglichst niedrige Vergütung auszuhandeln, vielmehr sollten sie ausgehend von der erzielten Performance angemessen entlohnt werden. Dies ist im Sinne aller Investoren – der großen und der kleinen.

Gute Manager belohnen – schlechte nicht

Das Hedgefonds-Universum hat stets sehr clevere Investmentmanager angezogen, denn es gewährt ihnen mehr Freiheit für die Ausschöpfung ihres Potenzials als andere Anlageprodukte und eine entsprechend hohe Vergütung. Hedgefonds-Investoren sollten sie daher dazu anspornen, dass sie ihre Kompetenzen und Talente in den Dienst der Anleger stellen. Dazu wäre es absolut gerechtfertigt, dass sie für herausragende Leistungen auch eine großzügige Vergütung erhalten.

Das Problem ist jedoch, dass auf jeden Manager, der die Anlegererwartungen erfüllt und so seine Gebühren rechtfertigt, mindestens drei weitere kommen, denen dies nicht gelingt. Und diese Performance-Schlusslichter werden Investoren auch weiterhin die gleiche oder sogar höhere Gebühr berechnen, die auf einem Prozentanteil an der Brutto-Performance beruht.

Die beste Strategie zur Wahrung der Anlegerinteressen und Belohnung der Manager, die außergewöhnliche Renditen erzielen, dürfte darin bestehen, die aktuelle Gebührenstruktur von Hedgefonds auf eine Struktur umzustellen, bei der der Schwerpunkt in der Vergütungsskala zugunsten der Hedgefonds-Manager verschoben wird, die solide Ergebnisse erzielen. Dies kann durch eine hohe Managementgebühr und eine großzügige Performancegebühr erreicht werden - oder vereinfacht ausgedrückt durch eine Kombination beider Gebühren.

Der erste Schritt ist die Einführung einer Hurdle Rate, damit Hedgefonds-Manager nur nach Erzielung einer Mindest-Nettorendite eine Performancegebühr erhalten. Der zweite Schritt ist die Senkung der Managementgebühr im Gegenzug für eine höhere Performancegebühr. Durch diese beiden Anpassungen erhalten Manager, die gute Anlageergebnisse für ihre Kunden erzielen, auch weiterhin Top-Vergütungen, während jene, die dies nicht erreichen, auch nicht die gleichen hohen Gebühren kassieren, die viele Hedgefonds derzeit berechnen.

Damit dieses Modell funktioniert, muss diese Umstellung der Gebührenstruktur bei allen Managern – ob groß oder klein – auf breiter Front erfolgen. Größere Manager oder solche, die in jüngster Zeit gute Ergebnisse verzeichnen konnten, sollten keinen Freifahrtschein für die Berechnung höherer Gebühren aufgrund in der Vergangenheit erzielter Ergebnisse erhalten. Eine unmittelbar von der Leistung des Managers abhängige Vergütung wird gerechtere Ausgangsbedingungen schaffen. Diese Änderungen werden auch die Investoren begrüßen.

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