Treasuries Mit kleinem Geld US-Staatsanleihen kaufen

Börsengurus wie Felix Zulauf empfehlen sie, dennoch kaufen Privatanleger kaufen so gut wie nie US-Staatspapiere. Ein Selbstversuch zeigt, wie Sie an die Bonds herankommen – und wo sich Gewinnchancen auftun.

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Felix Zulauf, Vermögensverwalter aus der Schweiz Quelle: Pressebild

Felix Zulauf find’ ich gut. Der Schweizer Vermögensverwalter gehört zu den wenigen Anlageexperten, die in ruhigen wie in hektischen Börsenzeiten analytische Schärfe mit praktischem Geschick verbinden. Jetzt sagt Zulauf: „Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen werden von derzeit rund 2,0 Prozent auf 1,2 bis 1,0 Prozent fallen, bevor sie danach wieder auf 2,1 bis 2,2 Prozent steigen.“ Für risikofreudige Anleger eröffnet das enorme Gewinnchancen.

Was meint Zulauf? Nun: Weiter gedrückt werden dürften die Zinsen durch Geldspritzen der US-Notenbank und deren Käufe von Staatsanleihen. Vor Kurzem erst beteuerte Fed-Chef Ben Bernanke, dass er alles tun werde, die Wirtschaft am Laufen zu halten und sie vor bösen Folgen der europäischen Schuldenkrise zu schützen. Timothy Geithner wiederum signalisierte, dass er dafür sei, das Wachstum durch niedrigere Zinsen zu fördern.

US-Zinsen bleiben unten

Der Finanzminister der hoch verschuldeten USA will möglichst wenig Zinsen auf Staatsanleihen zahlen. Fazit: Die US-Zinsen bleiben unten, die Renditen der Staatsanleihen werden, wenn die Konjunktur schwächelt, noch kräftig nachgeben.

Wenn die Zinsen fallen, werden Anleihen, die bisher schon auf dem Markt sind, automatisch wertvoller – sie bieten ja eine höhere Rendite als neu emittierte Papiere. Ihre Kurse steigen. Zusätzlich steigt die Nachfrage. Zum einen, weil die Notenbank kauft, zum anderen, weil Anleger, die eine Eskalation der Euro-Krise fürchten, US-Bonds als sicheren Hafen schätzen. Eine Menge Argumente sprechen also dafür, dass Zulaufs Prognose eintritt. Damit sollte doch Geld zu machen sein.

Mit 1,2 Prozent sind Sie dabei!
Was der Kauf von 30 Stück einer US-Staatsanleihe kostet (Longbond mit 4,625 Prozent Kupon, Laufzeit bis 15. Februar 2040,  ISIN US912810QE10, über Börse Frankfurt und ING-Diba am 8. Februar)
ProzentDollarEuro*
Nennwert100,003000,002265,18

 

Kurswert  (Preis, zu dem ein Anleger verkaufen könnte)

129,133873,902925,02
+ Kauf-Aufschlag (Spread) 0,4814,4010,88
= Kaufkurs 129,613888,302935,90
+ Handelsplatzgebühr2,50

 

+ Bankprovision

19,90
+ Börsenentgelt1,70
= Kaufpreis inkl. Spread und Spesen2960,00
Anteil von Spread und Spesen am Kurswert 1,20
* zum Abrechnungskurs 1,3244 Dollar 

Eigentlich nicht so übel

Um das richtige Papier herauszufischen, gehe ich auf die Internet-Seite der Frankfurter Börse, klicke auf „Anleihen“ und „Suche“, dann auf Emittent „United States of America“. Eine Liste mit 270 Papieren erscheint. Ich ordne nach Rendite. An der Spitze tauchen vor allem „Longbonds“ auf, Anleihen mit Laufzeiten bis 2040.

Die Top-Rendite von 3,18 Prozent bietet an diesem Tag ein Langläufer mit einem 3,875-Prozent-Kupon. Knapp 3,2 Prozent Rendite sind eigentlich nicht so übel für einen Schuldner mit der immerhin noch zweitbesten Bonitätsnote AA+ (ihr AAA haben die USA im vergangenen August verloren). Eins aber macht mich stutzig: Den ganzen Tag über sind in Frankfurt in dem Papier umgerechnet rund 10.000 Euro gehandelt worden. Da wird ja in Exotenaktien aus Jakarta mehr umgesetzt.

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