Trotz Nullzins: So sparen die Deutschen

Sparschwein

Die Bank of Scotland hat bei den Deutschen nachgefragt, wie sie ihr Geld anlegen. Laut der Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens GfK stecken 57 Prozent der Teilnehmer ihr Geld in ein Sparschwein oder eine Spardose. Selbst unter den Befragten ohne Kinder im Haushalt steht das Schwein hoch im Kurs: Hier gaben 49 Prozent an, diese Art des Sparens zu nutzen.

Abgesehen vom Porzellan-Schweinchen sind die Deutschen bei der Geldanlage grundsätzlich eher konservativ, wie die Top Ten der beliebtesten Geldanlagemöglichkeiten zeigen...

Bild: dpa

Girokonto

Das beliebteste und vor allem am weitesten verbreitete Sparprodukt der Deutschen ist weiterhin das Girokonto. Laut einer Umfrage der comdirect unter 1600 Befragten legen 56 Prozent im vergangenen Monat Geld auf einem Girokonto an. Frappierend ist das vor allem, weil es dort nur noch sehr selten Zinsen gibt. Das Kapital liegt also einfach rum. Rechnet man die Inflation mit ein, verliert es sogar an Wert – aktuell liegt die Inflationsrate in der Euro-Zone zwar im negativen Bereich, dass dürfte aber nicht so bleiben. Zudem ist die Sachwertinflation hoch, die Preise für Immobilien oder Wertpapiere sind über die vergangenen Jahre deutlich gestiegen.

Bild: dpa

Sparbuch

54 Prozent der Befragten packten im Februar Geld auf ein Sparbuch. Laut der Direktbank comdirect wird diese Form des Sparens besonders gerne genommen, wenn für die eigenen Kinder gespart wird. Vier von zehn Befragten zahlen dafür regelmäßig auf ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto ein, ein kleiner Teil investiert dafür in Aktien. Erschreckend ist allerdings, dass demnach jeder zweite Deutsche gar nicht für seine Kinder spart. Die Sparbereitschaft korreliert laut comdirect mit dem Einkommen. Je höher das ist, desto eher wird etwas für den Nachwuchs zurückgelegt.

Bild: dpa

Tagesgeld

Trotz Nullzins der EZB ist Tagesgeld eine der beliebtesten Anlageformen der Deutschen. Laut comdirect-Umfrage nutzen es 41 Prozent. Zur Haltung von Liquidität sollte das auch jeder haben, die gesamten Ersparnisse sollten darauf allerdings nicht landen. Das Problem: liegt das Geld einmal dort, lassen viele es einfach liegen. Laut einer Studie der Aktion pro Aktie, einem Bündnis mehrerer Banken, liegt das auch daran, dass die Deutschen den tatsächlichen Zins oft überschätzen. Demnach glauben die Anleger, dass der durchschnittliche Zins aufs Tagesgeld zurzeit bei 1,32 Prozent liegt. Tatsächlich sind es aber im Schnitt nur 0,34 Prozent.

Bild: dpa

Bausparvertrag

Laut Umfrage investierten 34 Prozent der Befragten einen Bausparvertrag. Trotz geringer Verzinsung bei gleichzeitig hohen Gebühren versuchen viele angehende Immobilienkäufer, sich so die niedrigen Zinsen für morgen zu sichern.

Bild: Fotolia

Lebensversicherung

Man sollte meinen, dass die Lebensversicherung mit ihren dem Bausparvertrag ähnlichen Schicksal – teuer bei gleichzeitig niedrigen Zinsen und fallenden Garantien – nur noch ein Randdasein fristet. Bei den beliebtesten Sparanlagen des vergangenen Monats belegt sie aber mit 29 Prozent einen respektablen fünften Platz.

Bild: dpa

Altersvorsorge

29 Prozent der Befragten haben im vergangenen Monat Geld in die Altersvorsorge gesteckt. Im Schnitt hat jeder 109 Euro zur Seite gelegt, etwas weniger als im Januar. Tatsächlich scheinen die Verbraucher den niedrigen Zins zu nutzen und lieber zu konsumieren als zu sparen.

Bild: dpa

Bargeld

Die Bargeldanlage ist mit 29 Prozent ebenso beliebt wie die Altersvorsorge. Gut möglich, dass dieser Wert in Zukunft noch weiter steigen wird. Viele Sparer haben Angst, dass Banken den Strafzins, welchen sie bei der EZB auf Einlagen zahlen, an ihre Kunden weiterreichen könnten. Die Bargeldhaltung wird dadurch immer attraktiver.

Bild: dpa

Fonds

19 Prozent haben im vergangenen Monat Geld in Fonds investiert. Diese schneiden damit zwar etwas besser ab als Aktien, liegen aber dennoch mit Platz acht relativ weit hinten.

Bild: dpa

Festgeld

Auch auf Festgeld wollen sich viele nicht mehr verlassen. 17 Prozent der Befragten legten hier Geld an. Das ist relativ wenig, zumal viele Sparer den Zins ähnlich wie beim Tagesgeld überschätzen. Sie schätzen den Zins auf 1,65 Prozent, dabei liegt er im Schnitt nur bei 0,37 Prozent.

Bild: Getty Images

Aktien

Die Turbulenzen an den Märkten zu Beginn des Jahres haben viele Aktienanleger verschreckt. Gerade einmal 13 Prozent der Anleger haben in Aktien investiert, und das obwohl andere Sparformen wie Sparbücher oder Tagesgeld kaum noch Zinsen versprechen. Die Angst der Deutschen vor der Aktie hält auch in der Nullzinsphase an.

Bild: dpa