Vermögensverwalter Deutschlands beste Geldvermehrer

Deutschlands größter Geldmanager-Test: Welche Profi-Anleger die Vermögen ihrer Kunden am besten durch die Krise bringen; was sie von Euro, Inflation, Aktien, Gold und Zinsen erwarten – und was sie Anlegern jetzt raten.

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Vermögensverwalter im Vergleich Quelle: Torsten Wolber für WirtschaftsWoche

Ist Bert Flossbach ein Krisengewinnler? Seit das Schuldendrama 2008 eskalierte, seit Börsen, Banken und Staaten wanken, schütten reiche Anleger den Kölner mit Geld zu. Das bei ihm angelegte Kapital hat sich verdoppelt, auf fast sechs Milliarden Euro. Darf einer gewinnen, wenn alle anderen verlieren?

Der 50-Jährige kaut auf den Bügeln seiner Brille und überlegt. Sein Blick fixiert irgendein Detail jenseits der raumhohen Fenster im 26. Stock des Glasturms, den er vor einem Jahr bezogen hat, weil das alte Büro zu klein geworden war. „Ich sag’s mal so“, kramt er endlich hervor, „wir stoßen in die Lücke, die die Banken aufgemacht haben. Hexen können auch wir nicht. Aber wir verkaufen Kunden nicht Dinge, die wir privat nicht einmal mit der Kneifzange anpacken würden.“

Banker, die ihren Kunden Schrott andrehen und dabei hohe Boni einstreichen, sind seine Lieblingsfeinde. Dabei war er selbst lange einer. Der promovierte Betriebswirt sammelte seine ersten Erfahrungen bei einer Großbank. In den Jahren bei Goldman Sachs lernte er seine Frau kennen – und Kurt von Storch. 1998 gründeten die beiden Investmentbanker ihre Vermögensverwaltung in Köln.

Anlagekategorie konservativ (Mischung von Aktien und Anleihen)
Sieger nach Ertrag und Risikobegrenzung
RangVermögensverwalter/Portfolio Sharpe-Ratio (Rendite/ Risiko)5WertentwicklungRisiko⁴
in drei Jahren¹seit 1 Jahr³
1Flossbach & von Storch II

1,86

71,28

13,99

–5,89

2Peter Huber, Starcapital

1,59

47,27

–6,43

–6,43

3Eckhard Sauren II

1,55

55,45

5,71

–9,87
4Dr. Hendrik Leber, Acatis II

1,40

56,75

3,80

–8,82
5Fürstlich Castell'sche Bank 1,3549,681,68–7,71
6HSBC Trinkaus & Burkhardt1,3419,141,20k.A.
7Bank Julius Bär1,2829,722,72

–5,01

8FOCAM Family Offices1,2438,812,81

–6,40

9Banque de Luxembourg II1,1849,862,82–7,85
10Credit Suisse II1,1120,76–2,40k.A.
11Commerzbank Private Banking 1,0914,692,90k.A.
12Luca Pesarini, Ethna Invest1,0821,85–0,70–7,07
13Hoppe & Schultz 1,0740,520,68–8,90
14Spudy & Co. Family Offices1,0129,220,25–8,89
15Semper Constantia, Wien 0,98

53,75

–9,89–16,46
¹Wertentwicklung 31.12.2008 bis 31.12.2011, in Prozent; ²durchschnittliche jährliche Rendite seit drei Jahren, in Prozent; ³Wertentwicklung 31.1.2011 bis 31.1.2012; ⁴maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum, in Prozent; 5Überrendite zum risikolosen Zins im Verhältnis zum eingegangenen Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit dem 1.1.2009 minus durchschnittlicher Zinssatz Euribor seit 2009 geteilt durch Volatilität, in Prozent); Quelle: Portfolio Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen

Von Storch hatte die Kundenbeziehungen, Flossbach das Know-how. Die Arbeitsteilung funktioniert. Kein anderer Vermögensverwalter hat in den vergangenen drei Jahren so ein hohes Wachstum hinbekommen. Und keiner hat das Geld der Kunden so rentabel und zugleich sicher durch die Krise geführt. Zwei Depots von Flossbach & von Storch liegen ganz vorne in der aktuellen Dreijahreswertung der WirtschaftsWoche (siehe Tabellen). Und während viele Banken ihren Kunden dieser Tage noch als Erfolg verkaufen müssen, dass sie in der Krise „weniger als der Gesamtmarkt“ verloren hätten, liegt Flossbach selbst mit reinen Aktiendepots noch zweistellig im Plus.

Anlagekategorie konservativ (Mischung von Aktien und Anleihen)
Sieger nach Ertrag (höchster Kursgewinn)
RangVermögensverwalter/PortfolioWertentwicklungRisiko⁴
in drei Jahren¹pro Jahr²seit 1 Jahr³
1Flossbach & von Storch II

71,28

19,65

13,99

–5,89

2Dr. Hendrik Leber, Acatis

56,74

16,15

3,80

–8,82
3Eckhard Sauren II

55,45

15,84

5,71

–9,87
4Semper Constantia Bank, Wien 

53,75

15,62

–9,89–16,46
5Fürstlich Castell’sche Bank 49,6814,391,68–7,71
6Peter Huber, Starcapital47,2713,77–6,43

–6,43

7Dr. Bauer & Co. 45,8713,41–10,06–27,92
8GAP, Usingen 43,7312,97–7,81–18,92
9I.C.M. 43,6512,83–3,85–18,86
10Unigestion, Genf40,6612,25

9,00

–8,39
11Hoppe & Schulz 40,5212,010,68–8,90
12Dr. Jens Ehrhardt 40,3611,96–3,23–13,60
13Grüner Fischer 40,0211,87–13,00–25,66
14Banque de Luxembourg II39,4811,722,82–7,85
15Merck Finck & Co. 38,8511,56–8,01–20,23
¹Wertentwicklung 31.12.2008 bis 31.12.2011, in Prozent; ²durchschnittliche jährliche Rendite seit drei Jahren, in Prozent; ³Wertentwicklung 31.1.2011 bis 31.1.2012; ⁴maximaler zwischenzeitlicher Verlust im Drei-Jahres-Zeitraum, in Prozent; 5Überrendite zum risikolosen Zins im Verhältnis zum eingegangenen Risiko (durchschnittliche Jahresrendite seit dem 1.1.2009 minus durchschnittlicher Zinssatz Euribor seit 2009 geteilt durch Volatilität, in Prozent); Quelle: Portfolio Consulting, WSH Deutsche Vermögenstreuhand, Bloomberg, eigene Recherchen
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