Vermögensverwalter Deutschlands beste Geldvermehrer

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FPM: Die Furchtlosen

Die Anlage-Empfehlung von Martin Wirth und Manfred Piontke (FPM): deutsche AktienFavoriten: Deutsche Börse, Deutsche Bank, VW, Bayer, Rheinmetall, Sto, Rhön KlinikumBester Fonds: FPM Fds Stockp Germany Small/Mid Cap, ISIN LU0207947044

Flossbach trägt eine 50-Billionen-Dollar-Note aus dem inflationsgeplagten Simbabwe im Geldbeutel – ein Menetekel, das zeigen soll, was noch kommen könnte. Im Büro von Martin Wirth hängt ein US-Dollar-Schein, signiert von Warren Buffett, dem Altmeister im Aufspüren günstiger Aktien. Wirth und Manfred Piontke fürchten nicht Geldschwemme noch Weltuntergang.

14 Milliarden Euro Griechenland-Schulden, so viel muss Athen am 20. März zurückzahlen, „können doch nicht das ganze System zusammenbrechen lassen“, sagt Wirth. 14 Milliarden, lächerlich, so viel hat allein Siemens auf der Bank.

Peter Huber Quelle: Oliver Rüther für WirtschaftsWoche

Man muss wohl so ticken, wenn man dauernd mit deutschen Vorständen redet. Die können, der Krise zum Trotz, vor Kraft kaum laufen. „Klar, auf Dauer ist Inflation schlecht für Aktien“, sagt Wirth. Doch deren Auslöser – überhitzte Nachfrage oder ein schwacher Euro – sind zunächst mal gut für Unternehmen. Hohe Nachfrage bedeutet ausgelastete Kapazitäten, und eine schwache Währung hilft im Export.

„Der Januar war gut“, diese Botschaft haben Piontke und Wirth mit nach Hause genommen, „die Aufträge haben wieder angezogen, und zwar querbeet, über alle Branchen.“ Die Börse spielt durch, dass die Weltkonjunktur nun doch nicht einbrechen wird. Piontke und Wirth spielen mit.

2011 war ein schwaches Jahr

Fahren mit angezogener Handbremse ist nicht ihr Ding. Im vergangenen Jahr hatten sie zwar ein paar Aktien verkauft, etwas mehr Bargeld gehalten. Übers Jahr gerettet haben sie aber vor allem unterbewertete Aktien, die auch Buffett kaufen könnte, etwa die des Labortechnikers Sartorius oder des Mobilfunkers Freenet.

Unter dem Strich war 2011, das zehnte Jahr ihrer „Frankfurt Performance Management“(FPM), kein besonders gutes für sie und ihre Anleger. Die fetten Erträge aus den Vorjahren ließen dies verschmerzen und sicherten ihnen die Führung im Dreijahresvergleich – und es könnte ja wieder losgehen mit Aktien. Aber hat nicht der Dax seit November schon 24 Prozent plus gemacht, stehen die Kurse nicht schon wieder viel zu hoch? „Sie stehen immer noch tiefer als vor zwölf Jahren“, kontert Wirth. „Wenn Aktien abschmieren, dann entweder weil die Bewertungen zu hoch oder weil die Erwartungen an die Unternehmen überzogen sind.“ Von beidem könne zurzeit keine Rede sein.

Lange Zeit Ungeliebtes kaufen sie jetzt, Finanzwerte etwa, zum Beispiel die Deutsche Bank. Dank den Notenbanken kämen Banken billig an Geld, ihre Kapitalausstattung verbessere sich auch, Anleiheverluste seien weitgehend abgeschrieben. Ja, auch er habe zeitweise Gold gehabt, sagt Wirth beim Abschied, fast scheint es ihm peinlich. Wenn Marsmenschen uns dabei beobachten würden, wie wir Gold aus der Erde buddeln, es zu Barren gießen und dann wieder in der Erde verstecken, würden sie uns für bescheuert halten, hat Buffett mal gesagt. „Ich habe alles schon wieder verkauft“, sagt Wirth.

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