Währungskrieg Flucht aus den Weichwährungen

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Anleihen aus robusten Schwellenländern bevorzugt


Welche Auswirkung die Inflation auf die Rentenlücke hat
Eine Hand hält Geldscheine und einen Kassenbon über einer Einkaufskiste mit Lebensmitteln Quelle: dpa
Eine Hand nimmt am 22.01.2010 eine Euro-Münze aus einem Geldbeutel Quelle: dpa
Eine Kundin bezahlt an der Kasse in einem Supermarkt in Karlsruhe ihren Einkauf Quelle: dapd
Ein Rentner demonstriert und hält dabei eine Weste in den Händen, auf der "Rente muss zum Leben reichen" zu lesen ist. Quelle: dpa
Hinter dem Griff seines Gehstocks ist ein Rentner vor einem Computer zu sehen Quelle: dpa/dpaweb
Als Miniaturfiguren sind zwei Senioren am Montag (10.09.2012) in Schwerin auf Euro-Münzen zu sehen Quelle: dpa

Die Commerzbank bietet ihren Kunden bereits seit langem verschiedene Anleihe-Fonds sowie einzelne Anleihen in fremden Währungen an. „Das Angebot wird ganz gut angenommen. Die Zinsvorteile kombiniert mit Währungsgewinnen sind für die Kunden attraktiv“, so Ott. Je länger man dabei ist, desto größer ist auch das Plus - absolut und relativ zu Euro-Anlagen. Nun gibt es allerdings seit August Gegenwind durch die Euro-Stärke. „Der strukturelle Trend zu den neuen Hartwährungen hält aber an, er ist intakt“, ist der Devisenexperte überzeugt.

Anlegern, die ihr Zinsheil in Fremdwährungsanleihen suchen wollen, empfiehlt Ott aber eher kurze Laufzeiten von bis zu drei Jahren, weil sich die Zinsen mittelfristig ändern könnten. Insbesondere, da man ja auf das Wachstum und damit einhergehend steigende Zinsen setzen möchte, machen längere Laufzeiten weniger Sinn, da diesen Papieren empfindlichere Kursverluste drohen.  Wie hoch der Anteil im Portfolio sein soll, hängt dabei von der Risikobereitschaft des Anlegers ab. „Ich persönlich kann mir vorstellen, dass in einem Depot, das je zur Hälfte aus Aktien und Anleihen besteht, die Hälfte der Rentenpapiere Fremdwährungsanleihen sind“, sagt Ott. 

Es kann sich für Anleger durchaus lohnen, auch wenn es nicht zum Währungskrieg kommt. HSBC-Banker Sartoris bleibt da gelassen: „Ein Währungskrieg würde für mich bedeuten, dass es einen offenen Schlagabtausch gibt. Den sehe ich nicht. Einige Länder geben aber offen zu, dass ihnen eine schwächere Währung helfen würde. Neben Japan kamen solche Töne auch von Mervyn King, dem britischen Notenbankchef.“

Japans Ministerpräsident Abe hat indessen die von ihm durchgesetzte lockere Geldpolitik gegen internationale Warnungen vor einem Währungskrieg verteidigt. "Die Maßnahmen der Regierung und der Notenbank zielen darauf ab, die Deflation zu bekämpfen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen", sagte Abe am vergangenen Mittwoch im Parlament.

Hoffentlich behält er Recht. Denn Risiken gibt es auch ohne Währungskrieg schon genug. „Die Euro-Krise wird sicher noch mal hochkochen, etwa zur Wahl in Italien. Wir sind auch skeptisch, ob es Spanien schafft, seine Haushaltsziele einzuhalten“, sagt Sartoris. „Dann wird der Euro auch wieder schwächer. Auch gegenüber dem Yen.“

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