Währungskrieg Flucht aus den Weichwährungen

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Bank of China wirbt für Anleihen


Wo die Preise explodieren
Frau in Supermarkt Quelle: dpa
Brot Quelle: dpa
Eine Frau beißt in Schokolade Quelle: dpa
Kaffeebohnen Quelle: dpa
Drehstromzähler Quelle: dpa
Grillwürstchen Quelle: dpa
Jemand tankt Quelle: dpa

Rainer Sartoris, Devisenexperte bei HSBC Trinkaus, erinnert an die Briten: „Das Pfund hat 2008 in der Krise massiv abgewertet. Geholfen hat es dem Land relativ wenig. Bei den Exporten gab es kaum positive Effekte. Allerdings gab es in Großbritannien eine hohe Inflation, die zum Teil deutlich über den Lohnzuwächsen lag. Das hat die Briten viel Kaufkraft gekostet.“

Die Angst der Anleger ist also berechtigt. Wer also Währungskrieg und Inflation fürchtet, für den kann der Blick ins Ausland lohnen. In einen anderen Währungsraum auszuweichen geht allerdings nur zum Preis des zusätzlichen Wechselkursrisikos.

Teuerung - Inflation wäre ein Irrweg

Aber es gibt viele Anleger, die das nicht schreckt. Das wissen natürlich auch die Banken. Im Bankenviertel in der Kölner Innenstadt trafen sich am Donnerstagabend rund 30 Banker und Finanzfachleute, um in einem Hörsaal der Privatbank Sal. Oppenheim der Präsentation von Ken Ka-Lam Hu zu lauschen, dem leitenden Investmentstrategen für die Anleihemärkte bei der Bank of China Hongkong. Sein Thema: der chinesische Renminbi. In seinem Vortrag erläuterte er die Vorzüge der chinesischen Währung: praktisch keine Schwankungen und ein langsam aber dafür stetig steigender Wert, gestützt durch die große Wirtschaftskraft, hohe Devisenreserven und den geringen Schuldenstand der Volksrepublik. „Das ist schon unsere vierte Veranstaltung mit Herrn Ken Hu“, sagt Thomas Roche, Produktmanager von Sal. Oppenheim, der den Chief Investment Officer eingeladen hat. Im vorigen Jahr gab es bereits Vortragsabende in Köln, Hannover und Stuttgart.

Der chinesische Top-Banker Ken Hu kommt gern und wirbt für mehr ausländisches Kapital am chinesischen Anleihenmarkt – gleichgültig, ob in Staats- oder Unternehmensanleihen. „Wir haben diese Abende organisiert, weil das Interesse unserer Kunden an Anlagemöglichkeiten in Renminbi groß war – und weiterhin ist“, sagt Roche. Deshalb hat Sal. Oppenheim im vorigen Jahr auch einen  Renminbi-Anleihefonds aufgelegt. In den sind nach ein paar Monaten bereits 50 Millionen Euro eingelaufen. „Die Renditen der Anleihen liegen aktuell je nach Kreditqualität und Laufzeit zwischen fünf und sieben Prozent. Das klingt nach wenig, aber wo gibt es derzeit an den Anleihemärkten noch solche Renditen?“, fragt Roche.

Der Wechselkurs gegenüber den Schwellenländern zeigt Ott zufolge, dass die Euro-Stärke vor allem eine Schwäche von Dollar, Yen und Pfund sie. „Gegenüber den Schwellenländern hat sich der Euro weniger stark erholt. Weil sich der Euroraum eine starke Währung nicht leisten kann, - da dies unter anderem auch mit entsprechend höheren Zinsen einhergehen würde - dürfte der Euro wieder zur Gruppe der Weichwährungen stoßen“, prognostiziert der Commerzbank-Experte. Ähnlich sieht es sein Branchenkollege Sartoris von HSBC: „Noch kann der Euro gegenüber Dollar und Pfund etwas aufwerten. Ich glaube aber nicht, dass der Euro zum dauerhaften Höhenflug ansetzt.“

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