Whisky Reichlich rentable Single Malts

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Hilfreich sind die Jackson-Punkte

Single Malt Whisky Quelle: AP

Whisky hat neben der hohen Nachfrage, die auf ein knappes Angebot trifft, weitere Vorteile für Anleger: Anders als bei Kunst, Oldtimern oder Wein ist die Aufbewahrung einfach. Ein alter Wein oder Porsche kann oxidieren, Whisky nicht. Einen speziell temperierten Keller oder eine künstlich entfeuchtete Garage braucht man nicht. Whisky sollte lediglich stehend und dunkel bei halbwegs gleichbleibender Temperatur lagern – dann übersteht er 100 Jahre. Wer an Raritäten kommen will, muss sich intensiv mit der Vielfalt der Abfüllungen beschäftigen. Brauchbare Informationen gibt es in Internet-Foren und bei einigen Online-Händlern.

Am schnellsten kommen Einsteiger beim Fachhändler zum Ziel. Einige, etwa Whiskykanzler in Berlin, kaufen seit Jahren komplette Sammlungen auf, meist von Erben, die damit nichts anzufangen wissen. Auch Auktionshäuser versteigern seltene Whiskys. Sotheby’s, Bonhams und Christie’s erzielen für hochpreisige Liebhaberobjekte fünfstellige Beträge. Ein chinesischer Geschäftsmann ersteigerte jüngst in Singapur die bisher teuerste Flasche für umgerechnet 150.000 Euro. Bodenständiger geht es bei den Online-Auktionshäusern zu, etwa auf whiskyauction.de. Im Preissegment bis 150 Euro gehen auch auf Ebay Schnäppchen um. Bei höheren Preisen ist Vorsicht geboten, es sollen auch Fälschungen im Umlauf sein.

Generell gilt für Sammler, die auf Wertsteigerung spekulieren: Bei Genießern angesehene Brennereien wie Macallan, Ardbeg, Glenmorangie, Lagavulin, Bowmore sind auch bei Sammlern beliebt. Außerdem gibt es viele Konsumenten, die diese Whiskys trinken und so für Knappheit sorgen.

Angesehene Whisky-Kritiker helfen

Hilfreich zur ersten Orientierung sind die Jackson-Punkte: Der verstorbene Whisky-Kenner Michael Jackson hat eine Punkte‧skala von 0 bis 100 eingeführt (ähnlich den Parker-Punkten bei Wein) und Hunderte Abfüllungen detailliert besprochen. Mehr als 90 Punkte sind selten. Viele Sammler orientieren sich daran.

Limitierte Einzelfass-Serien sind immer interessant, ebenso wie Flaschen aus stillgelegten Brennereien und solchen, die ihr Produktportfolio verändert haben. Der Geschmack schwankt von Fass zu Fass, aber Preissteigerungen der Auslaufmodelle sind fast garantiert. Einzelfassabfüllungen haben meist kleine Auflagen von 250 bis 500 Flaschen. Fast jede namhafte Brennerei bringt limitierte Sondereditionen heraus, der Markt wächst rasant, und die Wartelisten sind lang, wenn man die Editionen – relativ günstig – direkt nach dem Abfüllen von der Brennerei kaufen will. Sind sie erst mal eine Weile am Markt, steigen die Preise schnell. „Etliche werden – zum Leidwesen von uns Sammlern – von sogenannten Gourmets skrupellos getrunken“, klagt Bruce Campbell, Banker aus London und passionierter Whisky-Sammler. Deshalb kaufen erfahrene Sammler immer drei Flaschen einer limitierten Abfüllung: eine für die Vitrine, eine zum Tauschen und eine zum Trinken.

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