WirtschaftsWoche Club "Eine Depression wie in den 30ern, nur langsamer"

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Ist Populismus noch zu bremsen?

Wenn nicht bald eine ernsthafte Bereinigung stattfinde, werde der Siegeszug von Politikern, die einfache, populistische Rezepte vertreten, weitergehen und stärker werden. Langfristig sind die Versprechen des Staates an seine älter werdenden Bürger (Renten, Pensionen, Krankenversicherung) ungedeckt und somit latent gefährdet.

  • Die junge Generation sei schon über Gebühr belastet und dürfe nicht noch weiter zugunsten der Älteren überlastet werden, sonst drohen gut qualifizierte abzuwandern.

  • Richtig wäre, alle Schulden jenseits des noch vertretbaren Ausmaßes (als Faustregel könnten 60 Prozent des BIP dienen, wie in den Maastricht-Kriterien festgelegt) nicht nur der Staaten, sondern auch der Privatleute und Unternehmen, abgeschöpft und in einen Schuldentilgungsfonds zu übertragen. Darin sollten sie über eine sehr lange Zeit gestundet mit Steuergeldern getilgt werden. Dies sei aber politisch kaum durchsetzbar.

Daniel Stelter signiert ein Buch eines Gastes. Quelle: Bert Bostelmann für WirtschaftsWoche
  • Stattdessen drohen unkontrollierte, chaotische Bereinigungsprozesse, etwa ein Auseinanderbrechen des Euro, Staats- und Unternehmenspleiten und ein weiteres Erstarken reaktionärer (USA, UK, Frankreich) oder linksradikaler Kräfte (Italien, Spanien).
  • Anleger werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Geld verlieren. Aktien drohen kurzfristig Rückschläge, Immobilien können von den darbenden Staaten mit Zwangsabgaben belegt werden, Geldvermögen drohen durch weit über den Zinsen liegende Inflation  sukzessive entwertet zu werden.
  • Donald Trumps Pläne bergen ein hohes Risiko des Scheiterns. Nach dem anfänglichen Trump Jump werde bald Ernüchterung an den Börsen einkehren.
  • Anleger sollten diversifizieren, nicht nur auf verschiedene Assetklassen wie Qualitätsaktien, Geld, Immobilien, Gold, sondern auch international, so Stelter: „Wenn ich zehn Millionen Euro in 10 deutschen Immobilien hätte, würde ich mindestens vier davon verkaufen und international gemischt kaufen.
  • Generell sollten wir mehr in unsere Bildung und die unserer Kinder investieren, so Stelter: „Bringen Sie sich und ihre Kinder niemals in eine Situation, in der sie von einem Staat erpressbar sind. Sie müssen international mobil bleiben.“

Das vollständige Gespräch finden Sie hier als Audiomitschnitt: (Dauer: ca 100 Min., mp3-Format)

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