WirtschaftsWoche-Ranking Die besten Geldmanager Deutschlands
Acatis (Hendrik Leber) +43,5 Prozent
Platz 3 in der Kategorie „Aktien nach Ertrag“
Platz 4 in der Kategorie „Mischdepots nach Ertrag “
Anlageempfehlungen
Eni: Im Branchenvergleich günstig bewerteter italienischer Energiewert
Gazprom: Größte Gasreserven der Welt; Kurs litt unter US-Schiefergas
Family Mart: Supermarktkette aus Japan, solides Wachstum
Aareal Bank: Bankaktie notiert bei zwei Drittel des Buchwerts
HP: Aktie unten, PC-Geschäft mau; aber die Drucker laufen hervorragend
„Die erste Reihe der Aktien ist nicht mehr so attraktiv“, sagt Hendrik Leber, Co-Chef und Gründer von Acatis. Er sieht sich als klassischen „Value“- Investor, immer auf der Suche nach unterbewerteten Papieren. „Eine Vielzahl nach unseren Kriterien kaufenswerter Aktien finden wir meist, wenn aktuelle Krisen überschätzt werden, so wie 2008 und 2011; derzeit ist das nicht der Fall, da muss man tiefer graben.“ Chancen sieht der Frankfurter bei den arg gebeutelten Aktien aus Südeuropa, aber auch bei heute ungeliebten Technologie-Stars der Neunziger, wie HP, Dell oder IBM, und bei Finanzwerten wie der Aareal Bank. Leber investiert weltweit, aber „die Musik spielt in Europa“, sagt er. „Europäische Aktien sind günstig, sobald die Euro-Krise vorbei ist, was zwangsläufig irgendwann der Fall ist, haben sie enormes Potenzial.“
Bild: Presse
Frankfurt Performance Management (Martin Wirth, Manfred Piontke) +47,9 Prozent
Platz 2 in der Kategorie "Aktien nach Ertrag"
Anlageempfehlungen:
Sto: Dämmstoffspezialist, profitiert vom Bau- und Sanierungsboom
Sartorius: Laborausstatter, Gewinnziele mehrfach gehoben
Leoni: Übernahmegerüchte halten sich hartnäckig, günstig bewertet
Norma: Neu in den Portfolios, expandiert erfolgreich nach Asien
Freenet: Strategie, auf mehr umsatzstarke Kunden zu setzen, greift
„Gute Aktien ziehen weiteres Kapital an, schlechte Anlagen werden trotz Liquiditätsschwemme weiter vor sich hindümpeln“, formuliert Martin Wirth sein derzeitiges Anlage-Credo. Deswegen ist dem Spezialisten für kleine deutsche Aktien auch nicht bange, dass dem seit 2009 schon steigenden Markt bald die Puste ausgehen könnte. „Wer eine Wahl hat zwischen Aktien und Bonds und keinen strengen Regeln unterliegt, wird weiterhin zur Aktie greifen, denn dort bekommt er einen flüssig handelbaren, inflationsgeschützten Sachwert, der im Bestfall auch noch eine regelmäßige Rendite abwirft.“ Wirth und Piontke bevorzugen Aktien von Mittelständlern aus der näheren Umgebung, von denen sie sich vor Ort ein genaues Bild machen können. In den Fonds – individuell betreute Großkunden spielen bei ihnen eine Nebenrolle – halten sie nur deutsche Aktien. „Die kennen wir, die können wir einschätzen.“
Bild: Klaus Weddig für WirtschaftsWoche
FPS Heidelberg (Stephan Simmroß) +51,2 Prozent
Platz 1 in der Kategorie "Aktien nach Ertrag"
Anlageempfehlungen:
Investor AB: Vehikel der Familie Wallenberg, attraktive Beteiligungen
AdCapital: Hält mittelständische Maschinenbauer, hoher Cash-Flow
Porsche: Über den Umweg Porsche erwirbt man VW-Aktien extrem günstig
Drägerwerk Genussscheine: Günstiger bewertet als Dräger-Aktie
Biotest: Kooperation mit Pharmariesen, könnte Übernahmeziel werden
Bild: Presse
Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG (Jens Ehrhardt) +35,3 Prozent
Platz 3 in der Kategorie "Mischdepots nach Ertrag"
Anlageempfehlungen:
Bilfinger Berger: Servicegeschäft verleiht dem Zykliker Stabilität
Blackrock: Günstig bewertet, weltgrößter Vermögensverwalter
Sumitomo Metal Mining: Kuper- und Goldproduzent, profitiert vom schwachen Yen
Gold (physisch): Stimmung kurzfristig negativ, langfristig unverzichtbar
Great Eagle: Holding mit mehreren Hotelbetreibern in Hongkong
Ehrhardt, seit den 1960ern dabei und einer der dienstältesten Vermögensmanager, empfiehlt trotz der jüngsten Kursgewinne, „bis zu 80 Prozent des liquiden Vermögens“ (also ohne Immobilienbesitz) in Aktien zu investieren, und nur je zehn Prozent als Sicherheits-Komponente in Gold und Cash. „So lange die Notenbanken weiter Geld drucken, wird dieses vor allem in Aktien angelegt“, sagt Ehrhardt, der über die Zusammenhänge zwischen Geldpolitik und Börse promoviert hat. „Der Immobilienboom ebbt schon ab, und Anleihen bilden eine gigantische Blase, die mich erschauern lässt.“ Ehrhardt reist regelmäßig in seine bevorzugte Anlageregion Asien; er ist aber auch Spezialist für mittelgroße deutsche Aktien. Neu hält er die Fondsanbieter Aberdeen und Blackrock. Diese litten zu Unrecht unter dem in der Krise für Finanzwerte üblich gewordenen Preisabschlag.
Bild: Bert Bostelmann für WirtschaftsWoche
Flossbach von Storch (Bert Flossbach) +45,9 Prozent
Platz 1 in der Kategorie "Mischdepots nach Ertrag"
Anlageempfehlungen:
Gold: Unverzichtbarer Depotbestandteil, Papiergeld wird entwertet
TAG: Beste Immobilienaktie; Potenzial durch Leerstandsreduktion
Nestlé: Sicherer als Staatsanleihen, seit 1923 ununterbrochen Dividende
Freenet: Starker freier Cash-Flow und üppige Dividenden
Bechtle: Gut geführt, profitabel, krisenfeste Branche
Bild: LAIF/Thomas Rabsch
VM Vermögen (Tim Schmiel) +36,9 Prozent
Platz 1 in der Kategorie "Aktien nach Ertrag und Risiko"
Anlageempfehlungen:
MAN: VW will das Unternehmen ganz schlucken, könnte sein Kaufangebot an die freien Aktionäre erhöhen
Rhön-Klinikum: In die Aktie könnte wieder Bewegung kommen, wenn Konsolidierung im Klinikbereich anhält
Stada: Aktienkurs hat gelitten, das könnte Firmenjäger anlocken
Gold (physisch): 10 Prozent des liquiden Vermögens, als Versicherung
Bild: Frank Beer für WirtschaftsWoche
Accura Consult (Michael Demmel, Hadi Saidi, Rüdiger Fries) +35,4 Prozent
Platz 1 in der Kategorie „Mischdepots nach Ertrag und Sicherheit“
Aktien und Anleihen: Niemals Einzeltitel, nur sehr liquide Index-Papiere, zum Beispiel Dax-Future (Aktien) und Rex-Future (Anleihen), nur für kurze Zeit (vier bis sieben Tage)
Kurz laufende Anleihen, Cash: Sind Basis des Depots; in Euro und nur von Banken und Ländern bester Bonität, zum Beispiel KfW-Anleihe bis 2017, Land NRW 2016, ABN Amro 2014
Bild: Andreas Chudowski für WirtschaftsWoche
- Teilen per:
- Teilen per: