Vermögensschutz Gold - das bessere Geld

Währungskrise, Staatsbankrott, Inflationsangst – warum jeder Bürger Münzen und Barren besitzen sollte, welche Chancen Goldaktien bieten.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel Quelle: dpa

Das Undenkbare wird denkbar: ein Aufbrechen der Europäischen Währungsunion. "Der Euro steht vor seiner stärksten Herausforderung, die er je zu bewältigen hatte", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel und fordert ein Vertragswerk, „in dem es in der Ultima Ratio sogar möglich ist, ein Land aus dem Euro-Raum auszuschließen“. Wann und wie die Europäer das hoch verschuldete Griechenland unterstützen, ist noch längst nicht klar. Michael Meister, finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, empfiehlt Griechenland, sich zunächst an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zu wenden. Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), und der französische Präsident Nicolas Sarkozy wollen dagegen, dass die EU einspringt. Trichet hatte zuvor betont, dass er es für eine „absurde Hypothese“ halte, dass ein Land aus der Währungsunion austritt.

Dass die EU-Staats- und Regierungschefs sich am kommenden Freitag auf Zusagen einigen werden, ist unwahrscheinlich. Merkel will keine Ad-hoc-Entscheidung. 80 Milliarden Euro Neuverschuldung und ein bis Jahresende auf knapp 1,8 Billionen Euro anschwellender Schuldenberg dürften sie in ihrer Ablehnung von Hilfen bestärken.

Hyperinflation in zehn Jahren?

„Ich bin sicher, dass das System entweder zusammenbrechen wird oder dass ein oder mehrere Mitgliedstaaten austreten werden, was dann im Grunde auf dasselbe hinausläuft“, sagt Albert Edwards, Chefstratege der französischen Großbank Société Générale, einen Crash der Währungsunion voraus. Edwards ist bekennender Pessimist, aber einer, der schon oft recht behalten hat. Er glaube, dass im Grunde alle Regierungen pleite seien. Sie würden die Notenpresse wieder anwerfen und versuchen, sich via Inflation aus der Schuldenkrise zu retten. Das wahrscheinlichste Szenario ist für ihn "Hyperinflation mit Teuerungsraten von bis zu 30 Prozent", spätestens in zehn Jahren.

Besser als alle Währungen

Anleger bereiten sich auf dieses Szenario vor. In Frankfurt wird zunehmend über Banker gewispert, die sich Gold in den heimischen Tresor gelegt hätten. Zahlen stützen die Gerüchte: 2009 kauften Investoren weltweit 1775 Tonnen Gold – 50 Prozent mehr als 2008. Sie alle halten Gold für das bessere Geld, besser als Dollar, Euro, Pfund oder Yen. „Intelligente Menschen sehen schon, dass, wenn man die Geldmenge erhöht, eine Papierwährung gegenüber einer Währung, deren Menge nicht erhöht werden kann, verliert“, sagt Marc Faber. Der Investmentprofi, dessen "Gloom, Boom & Doom Report" bei Anlegern auf der ganzen Welt Kultstatus genießt, rät seit Jahren zum Aufbau einer eisernen Reserve in physischem Gold.

Dass die Lage ernst ist, bestreiten auch weniger pessimistische Naturen nicht. Peter Bernholz etwa, Professor Emeritus an der Universität Basel, der frühere Hyperinflationen untersucht hat. Alle seien das Ergebnis von gewaltigen öffentlichen Haushaltsdefiziten gewesen, die finanziert wurden durch Geld druckende Notenbanken. Die Schwelle zur Hyperinflation war stets erreicht, sobald Regierungen etwa 40 Prozent ihrer Ausgaben über neue Defizite finanzierten. 2009 hat die US-Regierung unter Präsident Barack Obama diese Schwelle überschritten. 2010 wird sie das erneut tun: Das Weiße Haus rechnet mit einem Defizit von gut zehn Prozent der US-Wirtschaftsleistung – etwa 40 Prozent der geplanten Regierungsausgaben.

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